Qigong in der Medizin

Bedeutung des Begriffes “Qigong”

Qigong in westlicher Schulmedizin und in Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM)

Entspannen mit Qigong

Qigong ist eine alte chinesische Kunst der Meditation, Konzentration und Bewegung. Seit den 1950er Jahren hat sich „Qigong“ als Bezeichnung für alle diese Übungen durchgesetzt. In der westlichen Gesellschaft wird Qigong vor allem für seine heilsamen Zwecke geschätzt und findet in Prävention und Therapie Anwendung.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Angeboten, in denen man Qigong lernen kann. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem medizinischen bzw. therapeutischen Bereich. Die positiven Wirkungen des Qigong sowie seine relativ einfache Form der Anwendung machen es zu einer beliebten Übung für Junge und Alte. Qigong entwickelt und fördert körperliche und psychische Entspannungsprozesse, die Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt, der Kreislauf wird angeregt, die Blutzirkulation wird dynamischer, der gesamte Bewegungsapparat wird gekräftigt und die Organe werden stimuliert.

Qigong in der Traditionellen Chinesischen Medizin

Qigong in der westlichen Schulmedizin

Qigong in der Traditionellen Chinesischen Medizin

Qigong in der Traditionellen Chinesischen Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) besteht aus fünf grundlegenden Therapieformen. Das sind die Arzneitherapie, Massagetechniken, die unter dem Begriff „Tuina“ zusammengefasst werden, die Akupunktur, Diätetik und Bewegungsübungen. Bei den Bewegungsübungen geht es nicht ausschließlich um Qigong, auch andere Übungssysteme fallen hierunter, wie zum Beispiel das Taijiquan. Während beispielsweise die Anwendung der Akupunktur eine umfassende Ausbildung voraussetzt, damit ein Therapieerfolg verbucht werden kann, können andere Ansätze von den Patienten selbst praktiziert werden, ohne dass eine medizinische Ausbildung vorausgesetzt werden muss. Dazu gehört auch die Anwendung des Qigong. Qigong ist hervorragend zur Prävention von Krankheiten geeignet, da es den Menschen als Ganzes stärkt und zu einem inneren Gleichgewicht führt. Es kann aber auch zur Therapie benutzt werden, um spezifische Symptome oder Krankheitsbilder zu lindern. Für diese medizinische Ausrichtung des Qigong ist allerdings die Unterweisung durch einen erfahrenen Praktiker empfehlenswert, da das Qigong systematisch und gezielt angewendet werden muss. Dazu gehört auch eine gründliche Untersuchung des Patienten aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin. Energieleitbahnen (Meridiane) im Körper können so erforscht werden, um die Stellen im Körper zu finden, an denen die Lebensenergie Qi ins Stocken geraten ist. Qigong hilft dann, diese Blockaden aufzulösen.

Qigong in der westlichen Schulmedizin

qigong übung im westen

Die Anwendung des Qigong setzt nicht unbedingt eine Auseinandersetzung mit den Theorien der Traditionellen Chinesischen Medizin voraus, wenngleich dadurch ein gewisser Erfahrungszuwachs zu verzeichnen ist, berücksichtigt man doch den Entstehungshintergrund jener fremden Kunst. Doch um sich auf die Wirkweisen und die Wirkungen zu konzentrieren, ist ein Blick durch die Brille der naturwissenschaftlichen Schulmedizin ausreichend. Es gibt in Deutschland verschiedene Vereine und Organisationen, die Qigong vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Erkenntnisweise untersuchen und erörtern. Die Grundlage für den Diskurs aus wissenschaftlicher Sicht ist das Erheben von Zahlen und Fakten. Eine im Jahr 2010 erstellte Studie belegt beispielsweise neben den positiven Wirkungen eines regelmäßigen Qigong-Trainings auf Lebensqualität und Stimmung von Krebspatienten auch eine Reduzierung von Müdigkeitserscheinungen und  Entzündungen. Und auch in China werden zahlreiche Studien durchgeführt, um nach der Wirkungsweise von Qigong zu forschen. 1955 gab es eine erste große Untersuchung an 1000 Patienten mit Magengeschwüren. In 95 % der Fälle konnte gezeigt werden, dass eine rasche Rückbildung der Geschwüre eingesetzt hat, wenn ein Qigong-Training absolviert wurde. Auch wenn noch nicht die ganze Wirkungskraft des Qigong erforscht wurde, wird in der Regel davon ausgegangen, dass die ruhigen und fließenden Bewegungen das Nervensystem auf eine ganz spezielle Weise reizen, was dann zu den positiven Wirkungen führt. Das bewusste und langsame, geschmeidige Ausführen von Bewegungen lässt die Psyche zur Ruhe kommen, was sich unmittelbar auf den Körper auswirkt.

Derzeitig wird Qigong als Zusatztherapie empfohlen, wenn es gilt, bestimmte Symptome zu lindern oder langfristige Effekte zu bewirken. Außerdem wird es aufgrund der Förderung von Entspannung und Konzentration, jedem empfohlen, dessen Alltag von Hektik und Stress geprägt ist. Qigong beugt damit nicht nur Bewegungsstörungen vor, sondern auch modernen Erscheinungen, wie dem Burn-out.

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Autor: Christoph Eydt

Fotos: Taiji-Europa

Kalligraphie: Wang Ning