Kung Fu Cha: Schonende Art des Teegenusses und die Geselligkeit
Die guten Eigenschaften des Teetrinkens möchten wir mit einer Art der Zusammenkunft „demonstrieren“. Anstelle einer streng geordneten „Zeremonie“ wie in der japanischen oder koreanischen Tradition, wählen wir bei „Kung Fu Cha“ hierfür eine entspannende Form von Plaudern, Runterkommen, Genießen und Loslassen.
Nachdem die alten Chinesen Sencha in der Pfanne rösteten (Tang Dynastie) und Match im gekochtem Wasser „quirlten“ (Song Dynastie), wurde es ab dem 16. Jh. populär Tee in Tonkännchen aufzubrühen. Anfang des 18. Jh. hat sich „Kung Fu Cha“ vor allem in den südchinesischen Regionen wie Guangdong und Fujian sowie auf Formosa (Taiwan) etabliert.
Das Kung Fu (工夫, Pinyin: Gong Fu) des Tees gleicht nicht dem Kung Fu (功夫), welches im Westen als Bezeichnung für die chinesischen Kampfkünste geläufig ist. Der Tee wird als „fein, aufwendig und genau“ definiert, der Begriff „Kung Fu“ (工夫) in Bezug auf Tee verwendet, betont die Arbeit und das Wissen bzgl. des Anbaus, der Herstellung und der Zubereitung von qualitativ gutem Oolong Tee (d.h. die Kunst des Fermentierens ist ebenfalls ein Teil des Kung Fu Cha). Sei es die Teequalität, der Jahrgang des Anbaus, Zubehör wie Teekannen und Trinkbecher, selbst die Beschaffenheit kleiner Öfen mit Kohle und Wasserkessel aus Ton waren – und sind teils bis heute – eine Wissenschaft für sich, wenn man so will.
Diese Tradition des Tees hat sich in den 1980ern wieder sehr stark belebt. Gleichzeitig wurden die Einwohner der Teeregionen selbst Verbraucher und kamen ganz anders in Kontakt mit dem Tee als zuvor als Hersteller und Exporteure. Das parallel dazu mit dem steigenden Lebensstandard aufkommende Konzept des gesunden Lebens bildete den Beginn des umweltfreundlichen Anbaus. Dieser Trend „zurück zur Natur“ geht mit dem Yangsheng-Konzept bis heute Hand in Hand und hat sogar sogar die Entwicklung im China der 1990er Jahre entscheidend beeinflusst.
Autorin: Yi-Chun Hwang
Bilder: Taiji Forum
References: Mulian Lin (editor), 台灣的茶葉 (Tee von Taiwan), Taipei/Taiwan 2009 (ISBN 978-986-6731-43-3).
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