Chinesischer Tee

Chinesischer Tee – Camellia sinensis (L.) Kuntze

Chinesischer Tee - Camellia sinensis (L.) KuntzeDas Teetrinken hat spätestens ab dem 6. Jhd. außerhalb Chinas stattgefunden, außerdem ist es heute zunehmend global geworden und längst nicht mehr als Eigentum von Chinesen zu sehen. Dennoch gehört der chinesische Tee zum Ursprung der Art und Weise, wie viele Menschen auf der Welt mit Tee umgehen und davon profitieren.
Wir reden hier von dem Tee (Camellia sinensis (L.) Kuntze), also dem „chinesischen Tee“, der seit jeher von chinesischen Kräuterkundlern sowohl als heilende Pflanze als auch als Genussmittel betrachtet wird.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Tee als Hausmittel oder Medizin beschrieben, doch Heilkundler in der chinesischen Welt warnen gern davor das Teegetränk – wie auch sonstige Reizmittel (z. Bsp. Alkohol, Schärfe oder Rauschgifte) – nicht übermäßig zu sich zu nehmen. Denn die chemische Zusammensetzung des Tee kann heilen, zum Beispiel bei Übermüdung vom Reisen oder Blähungen, aber er kann einen auch schwächen, da er „Yang“ Energie reduziert. Dies ist Menschen, die in der taoistischen Lehre bewandert sind, nicht unbekannt – sagt man doch, dass Yin und Yang in Einklang sein müssen, es dafür aber kein ewiges Wundermittel gibt.
Davon abgesehen brühen auch gesunde Menschen bis heute mit kochendem, oder als Variante etwas abgekühltem Trinkwasser wie vor Jahrtausenden in China den Tee auf. Sei es ein Aufguss in Weiß, Gelb, Hellgrün, Dunkelgrün, Hellbraun, Dunkelbraun oder gar beinah Schwarz – man trinkt die von Blättern abgetrennte Teeflüssigkeit, um sich zu entspannen, zu erden und sich wohl zu fühlen, es sich gut gehen zu lassen. Ein wichtiger Nebeneffekt dabei ist oft die angenehme Konzentration und Wachheit. Was ist relevant um diesen Effekt zu ermöglichen und gewähren?

Wichtigste chemische Bestandteile des chinesischen Tees

  • Die für die „Pflege des Lebens“ (Yangsheng) wichtigsten positiven chemischen Komponenten des chinesischen Tee sind laut Forschungsergebnissen schon länger als die folgenden bekannt:

  • Fluor: Durchschnittlich das enthält das Trockenmaß des Tees 150-300 ppm Fluor, jedoch kann in der Regel ca. nur 1 ppm ins Teewasser gelöst werden; dies kann gegen Karies positiv wirken. (*ppm=eng. „parts per million“ bedeutet: Milligramm pro Kilogramm)
  • Koffein (oder Teein): Im Trockenmaß eines Tees macht das Koffein ca. 2-4% des Teegewichtes und 8-10% des löslichen Anteils aus. Ca. 80% des Koffeinanteils wird so in den Teeaufguss eingehen. Koffein verleiht einem Tee den bitteren Geschmack und kann folgende Wirkungen zeigen: Reiz (oder Sensibilisieren) des zentralen Nervensystems und der Herzmuskeln, Senkung des Tonus der Bronchialmuskulatur und damit eine Weitung der Bronchien, Förderung der Urinbildung, Stärkung des Fettabbaus. Das Koffein in Tee ist durch die beteiligten Begleitstoffe milder wirkend als im Kaffee.
  • Cathechine: Ca. 10-30% des Gewichts des Trockentees machen Catechine aus. Unter den löslichen Substanzen entspricht dies einem Anteil von 40-50%. Chatechine binden Koffein im Teeaufguss und verzögern die Effekte des Koffeins.
    Es ist außerdem ein bekanntes und wirksames Antioxidationsmittel und adstringierend (d.h. Wunden zusammenziehend). Forschungen ergaben, dass die Gruppe der Catechine gegen Tumore, Bakterien, Allergien und hohen Blutdruck wirken und mikrovaskuläre Vitalität unterstützen kann.
  • Flavonoide: 0,6-0,7% des Trockenmaßes eines Tees, kann die Wände von Kapillaren stärken und wirkt gegen Mundgeruch.
  • γ-Aminobuttersäure (GABA, aus dem englischen gamma-aminobutyric acid): Bei der Teeherstellung in einer Stickstoff- anstelle einer Sauerstoffumgebung kommen sogenannte GABA-Säure im Tee vor, ein wichtiger hemmender Neurotransmitter im Zentralnervensystem, kurz gesagt, ein entspannend wirkender, „natürlicher“ chemischer Stoff.

Autorin: Yi-Chun Hwang

Bilder: Taiji Forum

References: Mulian Lin (editor), 台灣的茶葉 (Tee von Taiwan), Taipei/Taiwan 2009 (ISBN 978-986-6731-43-3).

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