Chinesische Ernährungs-Lehre (Diätetik)

Die chinesische Ernährungslehre –

Kochen und Essen nach der TCM

Die richtige Ernährung ist essenzieller Bestandteil einer guten Lebensführung und stabilen Gesundheit. In den letzten Jahren ist das Interesse an gesunder Ernährung und natürlichen Nahrungsmitteln so sehr gestiegen, dass auch traditionelle Ernährungsweisen wieder in das Blickfeld der Menschen gerückt sind. Vor allem die chinesische Ernährungslehre bzw. das Kochen nach den fünf Elementen ist sehr beliebt, was die Fülle an Literatur und Kursangeboten belegt. Die chinesische Ernährungslehre ist – wie viele andere Lehren, die im taoistischen Kontext stehen – auf Ganzheitlichkeit ausgerichtet und gestattet es, schon bei geringem Aufwand ein gesundes und bekömmliches Essen zuzubereiten.

chinesische Ernährungslehre nach TCM

Chinesische Ernährungslehre – nur ein Konzept unter vielen

Gesunde Ernährung, Fitness und allgemeines Wohlbefinden werden immer mehr zu zentralen Schlagwörtern des modernen Lebens. Die immer wieder vorkommenden Lebensmittelskandale und die wissenschaftlichen Einsichten über einzelne Nahrungsmittel und Zusatzstoffe haben ein neues Bewusstsein über Nahrung und Ernährung ermöglicht. Die Menschen sorgen sich nicht mehr nur darum, wo sie ihr Essen herbekommen, sondern auch darum, wie sich dieses Essen auf ihren Körper auswirkt. Ernährungsberatungen, Diäten und Zubereitungsstrategien erfahren in dieser Zeit eine Hochkonjunktur. Dabei ist die chinesische Ernährungslehre nur ein Konzept unter vielen. Ihr besonderes Merkmal ist der starke Bezug zu den taoistischen Grundsätzen und ihre Relevanz für die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Die Ernährung gilt nicht nur als die Aufnahme von organischen und anorganischen Stoffen zum Aufbau und zur Erneuerung der Körpersubstanz, sondern auch als wesentlicher Faktor zur Gesunderhaltung bzw. zur Linderung von Krankheitsbildern. Die richtige Ernährungsstrategie ist damit eine Maßnahme zur Krankheitsprävention bzw. zur Therapie bereits ausgebrochener Krankheiten.

Yin und Yang und die Ernährung

Alternative Ernährung – Leben im Rhythmus der Jahreszeiten

Die fünf Elemente der chinesischen Ernährungslehre

Allgemeine Tipps und Hinweise für die Ernährung

Yin und Yang und die Ernährung

Die Ernährung ist – genau wie alle anderen Elemente der TCM – an der Weltanschauung des Taoismus ausgerichtet. Das bedeutet, dass dem Aspekt der Ganzheitlichkeit eine zentrale Rolle zukommt und der Mensch als eine einmalige Bündelung individueller Merkmale wahrgenommen wird. Bei den therapeutischen Ansätzen wird dies darin deutlich, dass die Symptome von Krankheiten niemals isoliert betrachtet werden, sondern stets in einen Zusammenhang mit anderen Persönlichkeits- und Körpermerkmalen gestellt werden. Der Arzt, der nach der TCM behandelt, muss sich ein möglichst umfassendes Bild von seinen Patienten machen, weil er nicht nur ein Symptom behandeln will, sondern die Ursache der Symptome erkennen und heilen will. Dies wird in ähnlicher Form auch bei der „alternativen Ernährung“ der TCM angewendet: Der Mensch muss sich nach bestimmten Mustern und Konstitutionstypen (Ernährungstypen) richten, um eine auf sich zugeschnittene Ernährung genießen zu können.

Gewürze, typisch für TCM

Bei der TCM im Speziellen und beim Taoismus im Allgemeinen ist die Idee der Polarität die Grundlage jeglicher Handlungen. Bevor eine Ernährung nach den Maßstäben der TCM erfolgen kann, müssen bestimmte Prozesse und Zustände analysiert und kategorisiert werden. Hierbei sind Yin und Yang entscheidende Deutungsmuster, denn nach der taoistischen Auffassung ist alles, was existiert mit seiner unmittelbaren Gegenseite verbunden. Die Wechselwirkung von Yin und Yang wird beispielsweise am Tagesrhythmus deutlich: Nach jedem Tag folgt eine Nacht, und nach jeder Nacht folgt ein neuer Tag. Eine klare Trennung zwischen Tag und Nacht gibt es aber nicht, da die Zeit niemals still steht und jeder Tag bereits die neue Nacht in sich trägt – umgekehrt genauso. Und so existiere Yin und Yang in allen Gegensatzpaaren und bringen sich gegenseitig hervor. Das Männliche bedingt das Weibliche – das Weibliche prägt das Männliche.

Bei der Ernährung nach der TCM werden die Lebensmittel auch in die Kategorien „Yin“ und „Yang“ gegliedert, um sie so bestimmten Ernährungstypen zuordnen zu können. Beispiele für diese Kategorisierung sind für die Yin-Kategorie: Ahornsirup, Apfel, Banane, Champignon, Dinkel, Estragon, Grüner Tee, Heidelbeere und Kopfsalat. Für die Kategorie „Yang“ sind es zum Beispiel: Kardamom, Kirsche, Knoblauch, Meerrettich, Mohn, Pfirsich, Schafskäse und Thunfisch. Eine erste Richtung, um diese Gliederung verstehen zu können, ist die Einordnung der Lebensmittel nach ihrer thermischen Wirkung. Yin symbolisiert in diesem Sinn „kalte“ Lebensmittel und Yang symbolisiert „hitzige“ Lebensmittel.

In der TCM gibt es mehrere Diagnosekategorien, um die Symptome und Befindlichkeiten eines Menschen deuten zu können. Hierbei sind die acht Grundmuster ausschlaggebende Merkmale. Sie bilden vier Gegensatzpaare:

Yin / Yang

Innerlich / Äußerlich

Mangel / Übermaß

Kälte / Hitze

Von diesen vier Gegensatzpaaren sind die drei letztgenannten Unterkategorien der Deutungsmuster „Yin“ und „Yang“, dennoch wird von acht Grundmustern gesprochen. Bei der Ernährung nach der TCM geht es darum, anhand der Diagnose nach der TCM einen Ernährungsplan zu erstellen, der dem persönlichen Grundmuster entspricht. Wenn beispielsweise ein Yin-Mangel besteht, geht es darum, über die Nahrung den Yin-Mangel zu kompensieren, indem Nahrung konsumiert wird, die der Kategorie „Yin“ zugeordnet wird.

Alternative Ernährung – Leben im Rhythmus der Jahreszeiten

Eine weitere Spezialität der chinesischen Ernährungslehre ist die Ausrichtung an den fünf Elementen. Da nämlich alles einem natürlichen Rhythmus von Yin und Yang unterworfen ist, kommt es in der Natur zu verschiedenen prozesshaften Phänomenen, die mithilfe der 5-Elemente-Lehre beschrieben und erklärt werden können. Dabei sind die fünf Elemente nicht absolut zu verstehen, sondern – genau wie Yin und Yang – als eine Deutungskategorie für ganz bestimmte Zustände und Prozesse. Die fünf Elemente sind Feuer, Wasser, Erde, Holz und Metall. Die Elemente sind unmittelbar aus der Natur hergeleitet und beschreiben abstrahierte Eigenschaften in unterschiedlichen Kontexten. So sind sie auch Symbole für die Jahreszeiten: Holz symbolisiert den Frühling, Feuer symbolisiert den Sommer, Metall symbolisiert den Herbst und Wasser symbolisiert den Winter. Die Erde steht für die Mitte des Ganzen. Hierbei ist anzumerken, dass es Abweichungen zwischen dem westlichen Kalender und dem klassischen chinesischen Kalender gibt. Außerdem gibt es Abweichungen zwischen unserem Kalender und den Gegebenheiten der Natur, denn der offizielle Frühlingsanfang gilt bei uns für den 21. März. Dabei ist der Frühling aber schon lange vorher aktiv – mindestens 30 Tage. Gegen Ende März erreicht der Frühling bereits seinen Höhepunkt. Mitte Februar ist sein natürlicher Anfang, was sich an Naturphänomenen beobachten lässt – beispielsweise am Gezwitscher der Vögel, am Sprießen der Knospen oder der wärmeren Luft.

Um im Einklang mit dem Kosmos zu leben, muss der Mensch sich an den Gegebenheiten ausrichten, die um ihn herum präsent sind. Weil die taoistische Weltanschauung eine an der Natur ausgerichtete ist, spielen die Jahreszeiten eine entsprechend große Rolle. An ihnen und am Verhalten der Natur kann abgelesen werden, was der aktuellen Jahreszeit entspricht und was nicht. Wem es gelingt, nach diesen Zyklen zu leben, der kommt fast automatisch in einen ausgeglichenen Zustand, weil er nicht mehr wider die Natur lebt, sondern nach ihren Gesetzmäßigkeiten.

Essen & Leben im Rhythmus der Jahreszeiten

Der Frühling (Element Holz) ist das sogenannte kleine Yang und zeichnet sich durch nach oben steigende Qi-Bewegungen aus (Qi = Energie). Antrieb und Kraft für neue Dinge ermöglichen den Einsatz für neue Herausforderungen. Der Frühling ist die Jahreszeit des Erwachens.  Der Sommer (Element Feuer) ist das große Yang und durch Aktivität, Streben und Schwung gekennzeichnet. Das, was im Frühling seinen Anfang genommen hat, wird nun auf seinen Höhepunkt geführt. Der Herbst (Element Metall) ist das kleine Yin und zeigt an, sich zurückzuziehen. Die Blumen ziehen sich  zurück, die Bäume verlieren ihre Blätter, die Vögel verlassen das Land – es ist die Zeit der Innenkehr. Das Qi bewegt sich nach unten und nach innen. Im Herbst findet die Ernte statt und das Bedürfnis nach Ruhe nimmt zu. Der Winter ist das große Yin und die Zeit der Regeneration. In Ruhe und Dunkelheit können die Kräfte gesammelt und neue Pläne für den Frühling geschmiedet werden.

Dieser kurze Überblick über die Jahreszeiten zeigt, dass jeder Zyklus durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet ist, an denen der Mensch sich ausrichten sollte, um im Einklang mit der Natur zu leben. Wer im Winter um jeden Preis einen Plan in die Tat umsetzen will und dafür alles gibt, der arbeitet gegen die natürlichen Prinzipien und verbraucht folglich mehr Kraft. Seine Aktivität und sein Streben wären im Sommer besser aufgehoben.

An den Jahreszeiten kann auch abgelesen werden, welche Ernährung am besten geeignet ist, um in Harmonie mit dem aktuellen Natur-Zyklus zu leben. Dafür ist ein Bezug zur Organuhr bzw. zu dem Organsystem der TCM notwendig. Darin wird nämlich jedem Element ein bestimmtes Organsystem zugeschrieben. Das Element Holz symbolisiert somit nicht nur den Frühling, sondern auch das Organsystem Leber/Gallenblase, welches im Frühjahr durch eine entsprechende Ernährung zu stärken gilt, damit dieses seine Arbeit optimal verrichten kann. Das Gleiche gilt für den Sommer, der das Element Feuer ist und somit mit dem Organsystem Herz/Dünndarm korrespondiert. Der Herbst als Metall-Element ist mit dem Organsystem Lunge/Dickdarm verbunden. Der Winter ist das Element Wasser und steht im Zusammenhang mit dem Organsystem Niere/Blase.

Die fünf Elemente der chinesischen Ernährungslehre

Was an der Zuordnung der fünf Elemente zu Jahreszeiten und Organen aus Sicht der TCM bereits deutlich wurde, wird im Rahmen der Ernährungslehre noch erweitert. Im Zusammenhang mit der 5-Elemente-Lehre spielen auch die fünf Geschmacksrichtungen eine große Rolle und werden den jeweiligen Elementen zugeordnet. Holz steht für den sauren Geschmack, Feuer für den bitteren, Erde für den süßen, Metall für den scharfen, und Wasser für den salzigen.

Ernaehrungszyklus

Die chinesische Ernährungslehre basiert auf dem zusammenhängenden Denken der verschiedenen Einzelteile eines Systems. Die fünf Elemente dienen dabei als Schema, um eine erkennbare Ordnung herstellen zu können. In einem Essen sollten stets alle fünf Elemente vorkommen, um ein ausgewogenes Mahl servieren zu können. Dabei können je nach Erfordernis bestimmte Elemente stärker verwendet werden als andere. Eine Grundregel für das Kochen nach der TCM ist das sogenannte „Kochen im Kreis“. Das heißt, dass alle Zutaten der Reihe nach hinzugefügt werden und sich am Zyklus der fünf Elemente ausrichten. Um im Kreis zu kochen, dürfen die Zutaten, die nach den Elementen bestimmt sind, nicht willkürlich hinzugegeben werden, sondern müssen dem Ablauf – eben dem Kreis – entsprechen: Auf Holz folgt Feuer, auf Feuer Erde, auf Erde Metall, und auf Metall folgt Wasser, dann folgt wieder Holz usw. An welcher Stelle des Kreises begonnen wird, spielt keine Rolle, wichtig ist nur, dass der Kreis als Ausgleich der energetischen Muster eingehalten wird.

Anhand der fünf Elemente wird aber auch deutlich, dass die chinesische Ernährungslehre keine isolierte Idee ist, in der es nur um die Nahrungsmittelzubereitung und die Ernährung geht, sondern eben auch um Lebensentwürfe, Verhaltensweisen, kosmische und natürliche Zyklen und Beschreibungen menschlicher Merkmale.

Die thermische Wirkung von Nahrungsmitteln

In der chinesischen Ernährungslehre werden die Nahrungsmittel nicht nur in Yin und Yang oder in die fünf Elemente eingeteilt, sondern sie werden auch nach ihrer thermischen Wirkung kategorisiert. Die Basis dafür bildet die Dreigliederung in wärmende Wirkung, kühlende Wirkung und neutrale Wirkung. Damit können unausgewogene Zustände ausgeglichen werden. Der Bezug zur Yin/Yang-Kategorisierung ist hierbei besonders deutlich. Um zu wissen, welche thermische Wirkung am besten ist, muss zuvor Klarheit über die Konstitution des Menschen bestehen. Wenn ein Mensch zum Beispiel zu Hitze bzw. Trockenheit neigt, dann wirken abkühlende Lebensmittel, wie Gemüse, Salat oder Obst, befeuchtend und beruhigend. Thermisch kalte und erfrischende Nahrungsmittel senken das Yang und stärken das Yin, weil sie kühlen und befeuchten. Wenn ein Mensch umgekehrt unter Kälte bzw. Feuchtigkeit leidet, sind abkühlende Lebensmittel ungeeignet, da sie den Zustand der Kälte und Feuchtigkeit noch verstärken würden. In solchen Fällen sind wärmende oder neutrale Nahrungsmittel sinnvoller, da sie dynamisierend wirken und das Yang erhöhen sowie das Yin senken.

Es bedarf bei der Kategorisierung nach den thermischen Mustern keiner Vorlage. Wer seine Nahrung achtsam zu sich nimmt und beobachtet, was sie im Inneren auslöst, der wird erkennen, ob die Nahrung wärmend, kühlend oder neutral wirkt. Da viele Menschen sich zu einseitig ernähren, sollte der erste Schritt zur Veränderung der Ernährungsgewohnheiten hier beginnen. Wer die Möglichkeit hat, sollte täglich in sich hineinspüren, um festzustellen, was Salat, Hackfleisch, Suppen usw. bewirken. Wer sehr viel Fleisch oder Wurst isst und reichlich Kaffee trinkt, der wird vermutlich unter Hitze bzw. Trockenheit leiden. Ein Ausgleich mit abkühlender Nahrung wäre hierbei zu empfehlen. Wenn man dagegen fast ausschließlich Obst, Gemüse oder Joghurt isst, dann geht das natürliche Wärmegefühl verloren und der Mensch „friert“ ein. Wer die Neigung zu Hitze oder Kälte erkannt hat, kann seine Ernährung entsprechend anpassen. Grundsätzlich gilt jedoch, auf einseitige Gewohnheiten zu verzichten und Extrema zu vermeiden.

Zu kalten Nahrungsmitteln gehören zum Beispiel Tomaten, Gurken, Ananas, Joghurt oder Kiwi. In kleinen Mengen wirken sie gut, um Hitze abzukühlen. Sie sollten auch vermehrt gegessen werden, wenn es draußen besonders heiß ist. Im Winter schwächen sie allerdings den Menschen, da sie die bereits vorhandene Kälte weiter stärken. In diesem Zusammenhang ist vor allem auf die falsche Ernährung im Winter durch Zitrusfrüchte hinzuweisen. Durch den globalen Handel und die industrialisierte Lebensmittelherstellung ist es für uns möglich, auch im Winter exotische Früchte zu konsumieren, die ihrer Natur nach nur im warmen Klima gedeihen würden. Zwar wird damit geworben, dass Zitrusfrüchte im Winter wichtig seien, weil sie Vitamin C liefern würden, aber aus Sicht der TCM ist eine Ernährung mit Zitrusfrüchten im Winter falsch. Während Zitrusfrüchte in warmen Regionen gut sind, weil sie abkühlend wirken, sind sie bei uns im Winter nicht geeignet – sie schwächen den Körper, weil sie dessen Energie nach innen und unten führen. Dadurch wird die Abwehrkraft reduziert und der Organismus kühlt sich ab.

Warme Nahrungsmittel sind zum Beispiel so gut wie alle getrockneten Kräuter, Gewürze, Meeresfische, Hühnerfleisch und Hühnereier, Gemüse, Nüsse und Trockenfrüchte. Sie wirken wärmend und erhöhen das Yang im Körper. Hocharomatische Gewürze wirken extrem erhitzend, wenn sie hoch genug dosiert werden. Süßkartoffeln sind auch wärmende Nahrungsmittel, können aber regelmäßig gegessen werden, weil sie nicht so stark erhitzend wirken. Die wärmenden Nahrungsmittel können zu jeder Jahreszeit gegessen werden, sind jedoch vor allem für den Winter zu empfehlen, um sich vor der äußeren Kälte zu schützen. Ein Beispiel für den Einsatz wärmender Lebensmittel im Winter ist der Lebkuchen mit seinen erwärmenden und aromatischen Gewürzen. Kaffee und alkoholische Getränke gelten als erwärmend und sind im Übermaß schädlich.

Neben den erwärmenden, abkühlenden und neutralen Lebensmitteln gibt es noch erfrischende und heiße Nahrungsmittel. Diese Kategorisierung ist allerdings nicht statisch, sondern immer nur eine Richtschnur, da jedes Lebensmittel über diese Eigenschaften verfügt. Die Frage ist nur, in welcher Menge!

Allgemeine Tipps und Hinweise für die Ernährung

In der chinesischen Ernährungslehre ist es wichtig, die Zutaten so bekömmlich wie möglich zuzubereiten, um die Verdauungsfunktion zu unterstützen und den Organismus zu entlasten. Dafür gibt es einige Grundregeln, die kulturübergreifend gültig sind und auch in anderen Ernährungskonzepten eine Rolle spielen. Die Wichtigsten sind im Folgenden kurz dargestellt:

1.    Ernährungsgewohnheiten nur schrittweise ändern. Die Ernährungsumstellung sollte dann aber dauerhaft erhalten bleiben. Eine Ausrichtung an individuellen Vorlieben und Notwendigkeiten ist wesentlich.

2.    Gekochte Speisen sind bekömmlicher als rohes Gemüse, Obst oder Getreide.

3.    Milchprodukte schwächen die Verdauung, deswegen sollten Käse, Quark, Joghurt oder Sahne nur geringfügig konsumiert werden.

4.    Brühen aus Fleisch und Knochen wirken belebend und stärkend.

5.    Geschnetzeltes oder klein gehacktes Fleisch ist bekömmlicher als große Fleischstücken, wie zum Beispiel Schnitzel oder Steaks.

6.    Über die Bekömmlichkeit entscheidet in großen Maßen die Qualität der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln. Wer die Möglichkeit hat, sollte biologisch angebaute Pflanzenkost bevorzugen. Bei Tierkost ist auf eine artgerechte Haltung zu achten.

7.    Tiefkühlnahrung ist unbekömmlich – das betrifft vor allem tiefgefrorenes Fleisch.

8.    Nahrung sollte nicht in Mikrowellen zubereitet werden, da die Strahlungseinwirkung schädlich ist. Tiefgekühltes in einer Mikrowelle aufzuwärmen, ist besonders fatal. Die unnatürlich starke Erwärmung schließt die Kälte im Inneren der Nahrung ein. Durch den Verzehr gelangt die Kälte in den Körper.

9.    Eisgekühlte Nahrung oder Getränke kühlen den Verdauungsapparat ab und erschweren die Verdauungsarbeit.

10. Süßigkeiten und Fruchtsäfte lähmen die Verdauung und begünstigen Übergewicht.

11. Obst ist meistens schwer verdaulich, weil es in der Regel unreif geerntet wird.

12. Teegetränke sind verdauungsfördernd.

Autor: Christoph Eydt

Fotos: L. Liebermann, M. Ruppert und taiji-forum.de

Surf-Tipps:

Die 5-Elemente-Tabelle – Thermik und Geschmack von Lebensmitteln
Die Lehre von den 5 Elementen

Literatur

Temelie, Barbara & Trebuth, Beatrice (2008): Das Fünf Elemente Kochbuch. Oy-Mittelberg: Joy Verlag.