Austritte aus der „Deutschen Qi-Gong-Gesellschaft“ (DQGG)

Am 27. Oktober 02014 sind Evelyn Beham, Manfred Folkers und Dr. Zuzana Šebková-Thaller nach rund 20-jähriger und z.T. sehr engagierter Mitgliedschaft aus der „Deutschen Qi-Gong-Gesellschaft“ (DQGG) ausgetreten. Ihre Austritts-Begründungen findet Ihr unter dem Statement, das sie für das Portal „TAIJI EUROPA“ geschrieben haben.

Brief 1 „Austritt aus der Deutsche Qi-Gong-Gesellschaft“
Brief 2 „Austritt aus der Deutsche Qi-Gong-Gesellschaft“
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Austritt aus der "Deutschen Qi-Gong-Gesellschaft"Seit der Mitgliederversammlung im September 02014 hat der „Deutsche Dachverband für Qigong und Taijiquan“ (DDQT) endlich eine längere Phase der Lähmung beendet. In diesen Zustand war der DDQT vor allem deshalb geraten, weil seine beiden größten Mitgliedsverbände (das „Taijiquan & Qigong Netzwerk Deutschland“ TQND und die „Deutsche Qi-Gong-Gesellschaft“ DQGG) mit ihrem Austritt gedroht hatten, falls der DDQT seine Struktur nicht ändert. Die DQGG ist mittlerweile ausgetreten; das TQND diskutiert noch darüber. Auch wenn die DQGG mit diesem Schritt  vor allem sich selbst schadet, ist gegen einen solchen Beschluss an sich nichts einzuwenden, denn „Reisende soll man ziehen lassen“. Wenn jedoch dieser Austrittsbeschluss auf eine manipulative und rechtlich zweifelhafte Weise zustande gekommen ist, wenn kritische Stellungnahmen unterdrückt werden und wenn die eigene Mitgliedschaft hinters Licht geführt wird, dann verdient dieser Vorgang eine breite Öffentlichkeit. Wenn sich gleichzeitig herausstellt, dass innerhalb der DQGG ein Klima aus Verschweigen und Rauskicken herrscht, dann darf auch das nicht verborgen bleiben.
Da wir drei (wie offensichtlich viele andere auch) zur Zeit kaum Chancen sehen, dass sich die DQGG von innen heraus ändert, haben wir beschlossen, diesen Verein nach rund 20-jähriger und z.T. sehr engagierter Mitgliedschaft zu verlassen. In einer E-Mail (und teilweise parallel als Brief) haben wir alle erreichbaren DQGG-Mitglieder und viele weitere Interessierte über die vielen Gründe für diesen Schritt informiert (siehe unten).

Demokratische Prozesse erfordern Transparenz. Transparenz herzustellen ist nicht leicht, besonders dann nicht, wenn das Meiste von wenigen Personen besprochen (um nicht zu sagen „ausgemauschelt“) wird. Ein solches Vorgehen offenbart sich, wenn Vereins-Vorstände es nicht für nötig erachten, auf Kritik und Fragen einzugehen, sondern sich (wie z.B. ein Mitglied des TQND-Vorstands in einer Mail an den DQGG-Vorstand) wünschen, dass vor allem „Personen, die in einem Prozess engagiert und (inhaltlich) involviert sind“, eine „Debatte“ führen sollen. Mit einer solchen Grundhaltung ist es klar, dass für ihn Kritiker und Nachfrager lediglich „Querschläger“ sind, die „(völlig) uninformiert über die aktuelle Sachlage“ sind. Das ist nicht nur arrogant und ignorant, sondern eine Rechtfertigung für „Hinterzimmer-Politik“.

Möglicherweise kann ein Dachverband nicht alle Interessen seiner Mitglieder aufgreifen und verwirklichen. Doch umgekehrt ist zu fragen: In welchen Bereichen kann ein Dachverband denn direkt in die Politik der Mitgliedsverbände „hineinregieren“? Höchstens beim Mitgliedsbeitrag, der jedoch bei größeren Mitgliedsverbänden pro Einzelmitglied immer wesentlich geringer ausfällt als bei den kleineren Mitgliedsverbänden oder Einzelmitgliedern. Ein Dachverband bietet Schutz nach außen (z.B. gegenüber dem selbstherrlichen Ansinnen der Krankenkassen) und gibt nach innen einen Rahmen vor (z.B. bei der Qualitäts-Sicherung, den Ethik-Regeln, der Zertifizierung usw.). Angesichts der gesamtgesellschaftlich gesehen ziemlich bescheidenen Größe der Taiji- und Qigong-Szene in Deutschland ist es im höchsten Maße unverantwortlich, dieses gemeinsame Dach aufzukündigen. Gerade die großen Verbände sollten die Verpflichtung spüren, möglichst viele Organisationen und Personen unter einem Schirm zu versammeln. Wenn sich dadurch der Schirm vergrößert, sollte das als Erfolg gewertet und Anlass für Freude sein und nicht lamentiert werden, dass sich auf diese Weise die Stimmenverhältnisse verändern.

Wir freuen uns, dass der DDQT seinen Vorstand erweitern und die Zahl seiner Beiräte erhöhen konnte. Die Bedingungen, dass es mit Hilfe eines stabilen Daches gelingt, die heilsamen Lebenspflege-Praktiken Taijiquan und Qigong in Deutschland für alle (!) weiter zu entwickeln, sind damit erheblich gestiegen (www.ddqt.de).

Allzeit gutes Qi wünschen wir Euch und senden viele feine und herzliche Grüße aus Oldenburg und Augsburg.

Evelyn Beham, Manfred Folkers & Dr. Zuzana Sebkova-Thaller

Brief 1 „Austritt aus der Deutsche Qi-Gong-Gesellschaft“

Augsburg, den 14.10.2014

Liebe Absolventen unserer Ausbildungen, liebe Mitglieder der DQGG,

seit geraumer Zeit geschieht vieles im Verborgenen. Die Mitglieder der DQGG werden weder durch den Vorstand noch durch die Beiräte informiert und auch uns wird es verwehrt, im Tiandiren den Mitgliedern etwas mitzuteilen. Weil uns aber viele von Euch schreiben und wissen wollen, greifen wir zu diesem Mittel, um Euch Mitglieder zu informieren.

Hiermit informieren wir (Dr. Zuzana Sebkova-Thaller und Evelyn Beham, Ausbilderinnen der DQGG) – zeitgleich mit Manfred Folkers – unsere Absolventen, Teilnehmer und Mitglieder der DQGG über unseren Austritt und die Rückgabe der Ehrenmitgliedschaft von Dr. Zuzana Sebkova-Thaller.

Gründe:

1. Ausschluss unseres Ausbildungsstandorts, würdeloser Umgang, Vertuschen statt Transparenz

2. Austritt der DQGG aus dem DDQT

Zu 1.: Irgendwann Ende 2013 oder Anfang 2014 ist Augsburg als Ausbildungsort der DQGG von der Internetseite der DQGG verschwunden. Unsere Schüler haben dies zufällig entdeckt.

Zu derselben Zeit annoncierte die DQGG in TQJ „Ausbildung in Qigong mit Kindern und Jugendlichen der DQGG in Berlin“ – mit einer Schülerin von uns, die damals noch nicht Ausbilderin war und einer Ausbilderin, die keine Erfahrung in „Qigong mit Kindern und Jugendlichen“ hatte. Weder über unser „Verschwinden“ noch über die neue Ausbildung wurden wir informiert. Eine Anhörung über einen Ausschluss, wie es in den Statuten vorgeschrieben ist, fand nie statt. Erst ein paar Monate später wurden wir gefragt, ob wir immer noch in unserer Ausbildung auch Nichtmitglieder der DQGG unterrichten. Nachdem wir uns dazu erneut bekannten und erklärt haben, dass es unserer Meinung nach dem Prinzip der Demokratie entspricht, wurden wir informiert, dass wir nicht mehr dazu gehören.

Auf Umwegen erfuhren wir, dass uns vorgeworfen wird, dass wir mit dem Namen der DQGG Teilnehmer locken, um dann im Namen unseres Instituts auszubilden, um unsere Abgaben an die DQGG nicht zahlen zu müssen. Einige unserer Absolventen hätten darüber berichtet oder geklagt. Es wurde nie ein Name genannt und auch wir wurden nie nach unserer Stellungnahme zu einem konkreten Fall gefragt. Es hat jede Transparenz gefehlt. Nirgends steht ein Name, eine Person, die für unseren Ausschluss gerade steht, nur der namenlose „Beirat“. Dadurch besteht keine Möglichkeit, sich zu verteidigen oder etwas zu klären. Es wird hinter den Kulissen gehandelt. Gesichtslose Institutionen, unpersönliche Entscheidungen – (auch wenn im Ausbildungsbeirat unsere ehemaligen Schülerinnen sitzen!)…

Auf diese Weise wurden wir einfach aus der Liste der DQGG gestrichen. Weder die anderen Ausbilderinnen noch die Mitglieder wurden darüber informiert. Eine offizielle Verabschiedung gab es nie; es kam auch kein Wort der Würdigung oder „Danke für die vielen Jahre des Engagements“! Diese lautlose Beseitigung von uns stimmt nachdenklich, ebenso wie die gleichzeitige Einsetzung des neuen Kaders, der zur Zeit der Einsetzung nicht einmal die notwendige Kompetenz als Ausbilderin besaß und die große Werbung im Namen der DQGG dafür im TQJ. Ist das die neue Weise der Qualitätssicherung in der DQGG? Üblicherweise werden angehende Ausbilder 2 Jahre an einem bewährten Ausbildungsort mit viel Erfahrung „eingearbeitet“. Die Ausbildungserfahrung auf dem Gebiet des „Qigong mit Kindern und Jugendlichen“ gibt es nur bei uns. Noch absurder wird das neue Vorgehen angesichts der Tatsache, dass wir der angehenden Ausbilderin eine solche Einarbeitung an ihrem eigenen Standort und unter finanzieller Beteiligung vor ca. 3 Jahren angeboten haben! Was sind die Hintergründe für diesen unrechtsmäßigen und unwürdigen Umgang der DQGG mit ihren verdienten Mitgliedern, deren Qualität weit über die Grenzen der DQGG bekannt ist?

Ist das die Gesellschaft, in der so viel Herzblut von uns steckt? Es ist nicht rechtens, was hier geschieht. Wir haben überlegt, den Beschluss zu überklagen. Aber wollen wir wirklich, wenn die Beschlüsse rückgängig gemacht werden, weiter in einer Gesellschaft wirken, in der ein solcher Umgang mit alten verdienten Mitgliedern und Ehrenmitglieder praktiziert wird?

Vor einigen Wochen bemühte sich Petra Hinterthür um ein Treffen mit mir (Zuzana) und dem Vorstand, damit wir wieder aufgenommen werden, weil sie es „unmöglich findet, dass mit einer Person, die so viel für die DQGG geleistet hat, so umgegangen wird“. Sie fände es schade, wenn es den Ausbildungsort Augsburg nicht mehr gäbe. Vielen Dank liebe Petra für Deine Bemühungen, und vielen Dank an alle, die ihre kopfschüttelnden Fragen in der letzten Zeit an uns gerichtet haben.

Wir haben nun Zeit genug gehabt, nachzuspüren. Es ist uns klar geworden: Wir möchten nicht mehr zurück. In einer Gesellschaft, die ihre verdienten Mitglieder lautlos beseitigt, fühlen wir uns nicht mehr wohl. Deshalb kündigen wir und setzen Zeichen, damit die Gesellschaft zumindest in der Zukunft mit ihren Mitgliedern anders umzugehen lernt. Wir machen mit Freude und in Würde als Ausbildungs- und Forschungsinstitut als Mitglied im Deutschen Dachverband für Qigong und Taijiquan weiter und bilden weiter aus. Unsere Qualität ist bekannt, unsere Zertifikate sind genauso anerkannt. Jeder – egal ob Mitglied oder Nichtmitglied – ist bei uns willkommen. Wir haben deshalb nicht weniger Teilnehmer als früher – die meisten kommen wegen unseres Namens, deshalb wollten die meisten Teilnehmer nicht Mitglieder in der DQGG werden. Die DQGG wird jedoch um erfahrene Mitglieder ärmer, die entscheidend ihre Geschichte geprägt haben. Der Dachverband bittet solche Kollegen, den jüngeren Kollegen mit Rat und Tat als Mentor zur Verfügung zu stehen!

Die „alten“ Mitglieder kennen mich (Zuzana) noch. Den neuen muss ich mich kurz vorstellen: Ich bin Ehrenmitglied der DQGG. 1998 – 2006 war ich Präsidentin der DQGG. 1998 habe ich die Leitung der DQGG mit unter 200 Mitgliedern übernommen; 2006 habe ich die Leitung mit über 700 Mitgliedern abgegeben. Mit Walter Gutheinz, Dieter Meyer und einigen anderen Kollegen war ich an der Festlegung der ersten Ausbildungsleitlinien der DQGG beteiligt. Bis auf die 1. Deutsche Qigong Tage habe ich die DQGG auf allen Deutschen Qigong-Tagen repräsentiert und mit unzähligen Artikeln und Büchern Qigong und die DQGG bekannt gemacht. Als Präsidentin der DQGG habe ich 5 große Kongresse im Namen der DQGG organisiert (4 davon mit Gudrun Bayer, ebenfalls Ehrenmitglied): 2001: das 1. Internationale Symposium in Qigong mit Kindern und Jugendlichen in Bad Windsheim (über 350 TN); 2002: Deutsche Qigong Tage in Gunzenhausen (ca. 700 TN), 2003: das große Treffen der bundesweiten AKs in Gunzenhausen (mit 130 TN); 2006 Deutsche Qigong Tage in Augsburg (ca. 350 TN); 2011 das 2. Internationale Symposium in Qigong mit Kindern und Jugendlichen in Augsburg (100 TN). Dort habe ich nicht nur namhafte Dozenten aus In- und Ausland eingeladen, sondern auch namhafte Wissenschaftler wie Prof. Dr. Popp oder Günther Haffelder und stets auch Vertreter des Gesundheitswesen, der Politik und der beiden Kirchen.

Zusammen mit Berta Müller und ihrem Mann Wolfi Müller haben wir ehrenamtlich die DQGG auf 19 Gesundheitsmessen vertreten. Überall machten wir die DQGG bekannt. (Berta Müller hat bereits aus Protest die DQGG verlassen.) In den 90er Jahren habe ich „Qigong in der Schwangerschaft und zur Geburt“ begründet, das seit den 90er-Jahren zur Weiterbildung der Hebammen gehört und zusammen mit meinen Kolleginnen Berta Müller und Evelyn Beham – all das damals gegen die Meinung unserer chinesischen wie deutschen Kollegen – das „Qigong mit Kindern und Jugendlichen“ ins Leben gerufen.

2001 haben wir mit der Ausbildung in „Qigong mit Kindern und Jugendlichen“ begonnen – in Zusammenarbeit mit erfahrenen Pädagogen und TCM-Ärzten und namhaften Gastdozenten wie Fredrik Vahle, Beate Lampert, Ursula Jansen. Über 250 Absolventinnen und Absolventen haben das Zertifikat in „Qigong mit Kindern und Jugendlichen“ bei uns erhalten. Mehrere unserer Abschlussarbeiten in „Qigong mit Kindern und Jugendlichen“ wurden als Universitätsabschlussarbeiten und Doktorarbeiten vorgelegt oder als wissenschaftliche Studien in Fachzeitschriften publiziert. Zwei einstündige Programme auf Bay 2 und Bay 5 und viele kleinere Sendungen berichteten von unserer Arbeit.

Zu 2.: Austritt der DQGG aus dem Deutschen Dachverband für Qigong und Taijiquan

Wir „Alten“ stehen für die Erfahrung und die Rückbindung an die Geschichte. Wo der Rückhalt der Geschichte fehlt, fehlen auch Visionen. Die Führungsriege der DQGG sagt, dass die DQGG den Dachverband nicht braucht, weil sie stark genug ist. Aber geht es um Stärke und Macht? Es wurde mir (Zuzana) stets vorgeworfen, dass ich den Deutschen Dachverband im Namen der Deutschen Qigong Gesellschaft mitbegründet habe. Ja, das habe ich getan, weil es mir eben um etwas Anderes als Macht geht. Als der Vorstand und die Beiräte wieder mal den Austritt aus dem Dachverband 2013 vorhatten, habe ich einen Appell an den Vorstand geschrieben um zu einem Denken und Handeln der Gemeinsamkeit aufzurufen. Ich habe es auch in einem Brief im Tiandiren den Mitgliedern ans Herz legen wollen, er wurde aber nicht abgedruckt. Der Text meines Apells an den Vorstand, mit dem mein Brief für das Tiandiren nahezu identisch ist, folgt hier:

Auszug aus der Mail an den Vorstand: Am 27.09.2013 20:36, schrieb Dr. Zuzana Šebková-Thaller:

… Wer den Werdegang des DDQTs erlebt hat, der weiß, wie wichtig der DDQT ist, aber auch wie zäh es in den letzten Jahren läuft – vielleicht gerade deshalb, weil vor lauter kleinen Bäumen der große Wald nicht gesehen wird.

Wir brauchen ein Organ, das uns alle nach außen vertritt, und auch ein Organ, das uns alle vereint. Wir müssen endlich die Konkurrenz gegen das Miteinander eintauschen und den Dachverband als die Ermöglichung der vereinenden Mitte sehen. Ich habe stets gehofft, dass wir die „Kreiskultur“ statt der Hierarchie- und Machtkultur pflegen werden. In einem Kreis sind alle gleich wert, und doch alle verschieden, jeder in seiner Einmaligkeit ganz wichtig für die Gesamtheit des Kreises, jeder – ob schwacher Greis, törichtes Kind, stillende Mutter oder der Jäger, die große Qigong Organisation mit Vereinsstrukturen, ein Taiji-Verein oder ein Ein- oder Zwei-Mann- Ausbildungsinstitut, sie alle tragen ihre Erfahrungen ein, und alle bereichern alle. Das wichtigste ist, dass sie sich alle durch ihre gemeinsame Mitte definieren und eine Achtung voreinander haben und sich nicht übereinander stellen, nur weil sie kräftiger, älter oder jünger sind. Gerade durch ihre Diversität, durch ihre so unterschiedlichen Perspektiven bereichern sie die Einheit. Die Voraussetzung ist die Anerkennung der vereinenden Struktur des Kreises, in dem alle Punkte  gleich wertig sind. Daraus ergibt sich die Achtung. Und dann haben wir auch noch unser Herz. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir lieben, was wir tun und wofür wir uns einsetzen. Und das vereint uns.

Ich bitte alle, sich auf das Gemeinsame zu besinnen. Es gibt viel zu kritisieren. Wir können die Unterschiede betonen, und darüber sprechen, was alles nicht funktioniert und das wird uns auseinander treiben. Wir können aber auch das Gemeinsame sehen und wie uns die Gemeinsamkeit stärken kann und die Dinge, die momentan nicht laufen, konstruktiv anpacken und beseitigen.

Nicht nur mein Brief, sondern auch der Brief von Manfred Folkers über die Bedeutung des Dachverbands wurde im Tiandiren nicht abgedruckt. Die Mitglieder sollten möglichst wenig darüber erfahren. Auf der Jahreshauptversammlung 2013 stimmten für den Austritt aus dem Dachverband im Namen des 1200 köpfigen Vereins ganze 19 Mitglieder! Die Rechtsmäßigkeit des Austritts ist fragwürdig, weil der Austritt gar nicht als TOP auf der Einladung stand.

Der offene Brief von Manfred Folkers informiert mehr über die Hintergründe. Auch er gibt seine Mitgliedschaft zurück.

Wir, Dr. Zuzana Sebkova-Thaller und Evelyn Beham erklären hiermit, dass wir nicht in einer Gesellschaft Mitglied sein wollen, wo weder demokratische Regeln noch Kollegialität noch Transparenz herrschen. Wir kündigen zum nächstmöglichen Zeitpunkt und ich (Dr. Zuzana Šebková-Thaller) gebe zusätzlich meine Ehrenmitgliedschaft zurück.

Dr. Zuzana Sebkova-Thaller und Evelyn Beham

Ausbildungs- und Forschungsinstitut Qigongweg Augsburg

Mitglied in Deutschen Dachverband für Qigong und Taijiquan

P.S. Sollte sich jemand im Detail informieren wollen, sind wir jederzeit

bereit, alle Unterlagen zur Ansicht zu schicken. buero@qigongweg.de.

Brief 2 „Austritt aus der Deutsche Qi-Gong-Gesellschaft“

Manfred Folkers, Devrientstr. 8, 26121 Oldenburg, manfred-sagt-moinmoin@t-online.de; 21.10.14

Liebe Qigong-Lehrende in der Deutschen Qi-Gong-Gesellschaft (DQGG),

moinmoin. Seit 25 Jahren unterrichte ich Qigong und Taijiquan in Nord- und Süddeutschland. Von 01994 bis 01997 leitete ich zwei Qigong-Ausbildungen für den Volkshochschulverband in Baden Württemberg. Seit ca. 20 Jahren bin ich DQGG-Mitglied, war viele Jahre in der „Lehrerliste“, habe mich für die Qigong-Tage engagiert, Texte für‘s tiandiren geschrieben und an der Gründung des Deutschen Dachverbands für Qigong und Taijiquan (DDQT) beteiligt.

Zum 31.12.02014 werde ich jedoch meine Mitgliedschaft in der DQGG beenden. Die drei wesentlichen Gründe für diesen Schritt möchte ich mit diesem Schreiben bekannt machen, denn sie werfen ein vielen Mitgliedern unbekanntes Licht in die Arbeit des gegenwärtigen DQGG-Vorstands. Diese Gründe sind:

I. Der Austritt der DQGG aus dem Dachverband DDQT.

II. Die Art und Weise, wie dieser Austritts-Beschluss zustande kam.

III. Die Unterdrückung kritischer Stimmen.

Zu I.: An der Gründung des DDQT im September 02003 war die DQGG maßgeblich beteiligt. Drei der fünf Mitglieder des Gründungsvorstands des DDQT gehörten der DQGG an. Mit dem Dachverband wurden nicht nur viele (mittlerweile über 60) verschiedene Verbände, Vereine und Ausbildungsinstitute „ins gemeinsame Boot“ geholt, sondern auch die Position gegenüber den Krankenkassen geordnet und gestärkt. Außerdem gelang es, gemeinsame Ausbildungsleitlinien zu entwickeln, die Qualitätssicherung zu verbessern usw. usf.

Auf der JHV der DQGG am 9.11.02013 wurde auf eine fragwürdige Weise ein Beschluss herbeigeführt, der besagte, dass die DQGG den Dachverband DDQT verlässt. Abgesehen von seiner Unrechtmäßigkeit (siehe Punkte II. 1. bis 3.) ist dieser Beschluss nicht nur kurzsichtig und eigensinnig, sondern im höchsten Maße vereinsschädigend. Sich aus der Dachverbandsarbeit zurückzuziehen ist eine Belastung für die weitere Arbeit der DQGG. Die DQGG begibt sich damit ins Abseits und wird langfristig isoliert und in die Irre geführt. Diese Entwicklung kann ich weder gutheißen noch unterstützen.

Zu II.: Es gibt mindestens drei Gründe, die Rechtmäßigkeit des Zustandekommens dieses Austrittsbeschlusses in Frage zu stellen.

II. 1.: Für die JHV der DQGG am 9.11.13 gab es keine Vorankündigung oder Vorlage, die auf einen bevorstehenden Austritt der DQGG aus dem DDQT hinwies. In der Einladung war nicht zu erkennen, dass ein Antrag auf Austritt aus dem DDQT gestellt werden würde. Im Gegenteil: Unter „Punkt 12“ der Einladung gab es nur allgemeine Ankündigungen unter Hinweis auf drei Beschlussvorlagen von Klemens Speer, die allesamt eine weitere Zusammenarbeit der DQGG mit dem DDQT beinhalteten:

Mitgliedschaft im Dachverband – Informationen zu Entwicklungen und Gesprächen;

Diskussion, Antrag und Beschluss über Vorstandsmandat für weiteres Vorgehen;

Anträge mit Beschlussfassung von Klemens Speer, das Verhältnis Dachverband – DQGG betreffend zu folgenden Themen:

– Stärkung und Unterstützung der Arbeit des Dachverbands;

– gegenseitige Anerkennung von Ausbildungen der Mitgliedsorganisationen des DDQT;

– Aufbau einer Weiterbildungsakademie im Rahmen des DDQT

Auch im Rechenschaftsbericht des DQGG-Vorstands tauchte ein möglicherweise bevorstehender Austritt der DQGG aus dem DDQT mit keiner Silbe auf.

Ein solch schwerwiegender Antrag wie der Austritt aus einem Dachverband darf nicht im Verlauf einer JHV einfach so „aus der Tasche gezogen“ werden, sondern hätte der Mitgliedschaft mit der Einladung (in der Regel 6 Wochen vor der JHV) vorliegen müssen. Mir ist keine Geschäftsordnung bekannt, die so etwas zulässt. Es ist deshalb zu bezweifeln, dass das angewandte Vorgehen den allgemeinen Regeln für Geschäftsordnungen für eingetragene Vereine entsprach. Insofern ist der gefasste Beschluss im Grunde ungültig.

II. 2.: Bei einer Analyse des Protokolls der DQGG-JHV vom 9.11.02013 entsteht unweigerlich der Verdacht einer zweifachen Manipulation.

a. Einerseits wurde der Austritts-Antrag mit Anträgen für eine „‘Zukunftswerkstatt‘ zur Neustrukturierung des Dachverbands“ verknüpft. Bei der Abstimmung über drei Anträge wurde nicht – wie es das übliche Verfahren vorsieht – mit dem weitestgehenden Antrag (Austritt), sondern mit dem „engeren“ Antrag (Zukunftswerkstatt) begonnen. Zusätzlich zum Manipulations-Verdacht darf bei diesem Vorgehen die Rechtmäßigkeit bezweifelt werden.

b. Andererseits wurden diese 3 Anträge mit den Kosten für die DQGG verknüpft (siehe Protokoll der JHV). Dabei wurde mit falschen Angaben operiert, denn die „Zukunftswerkstatt“ (die ohne Beteiligung der DQGG im Juni 02014 in Osnabrück stattfand) hätte der DQGG keineswegs – wie im Antrag behauptet – 2.000,- € gekostet, sondern wurde über Spenden finanziert. Auf dieser Grundlage sollte die Annahme des Antrags 1 („Zukunftswerkstatt“) der DQGG 2.000,- € kosten; Antrag 2 („DQGG bleibt Mitglied im DDQT“) würde wie bisher 200,- € kosten; Antrag 3 (“Austritt aus dem Dachverband“) würde die Kosten auf Null senken. Dieses Vorgehen wirkt wie ein manipulativer Trick.

II. 3.: Außerdem fand der 3. Antrag („Die DQGG tritt aus dem DDQT aus“) keine qualifizierte bzw. absolute Mehrheit der Anwesenden. Lediglich 19 der 41 abgegebenen Stimmen sprachen sich für ihn aus. Angesichts der Bedeutung dieses Beschlusses und den in II.1. und II.2. beschriebenen Verfahrensfehlern sowie der Tatsache, dass nur 41 von ca. 1.200 DQGG-Mitgliedern anwesend waren, zeugt es von einer erheblichen Dreistigkeit des DQGG-Vorstands, ein derartiges Ergebnis umzusetzen.

Zu III.: Wenn sogar die meisten der auf der JHV anwesenden Mitglieder den Austrittsbeschluss nicht unterstützen, ist es völlig unverständlich, warum diesen Stimmen in der vereinsinternen Öffentlichkeit (hier: im „tiandiren journal – Nachrichten der Deutschen Qigong Gesellschaft e.V.“) kein Platz eingeräumt wird. So ist es einem Leser-Brief von mir ergangen. Erst auf meine Nachfrage hin wurde mir mitgeteilt, dass mein „Brief nicht ins tiandiren soll“. Wie sich mittlerweile herausstellte, wurde eine Stellungnahme der langjährigen DQGG-Vorsitzenden Zuzana Sebkova-Thaller ebenfalls nicht abgedruckt. Ein solcher Umgang mit kritischen Stimmen enthält nicht nur Aspekte von Bevormundung und Zensur, sondern ist ein Schlag ins Gesicht der eigenen Mitgliedschaft. Wenn DQGG-Mitglieder von kritischen Stimmen in ihrem eigenen Verband erfahren wollen, müssen sie sich offensichtlich außerhalb (z.B. im Taijiquan & Qigong Journal) informieren. Das ist ein unannehmbarer Zustand, der misstrauisch macht und für Unterstellungen (Intrigen, Machtspiele usw.) sorgt.

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Mein Unverständnis über das unrechtmäßige und manipulative Vorgehen des (evtl. aber auch ganz einfach nur überforderten) DQGG-Vorstands habe ich am 14. 5. 02014 in einem „Offenen Brief“ (*) an den DQGG-Vorstand und einige mir bekannte DQGG-Mitglieder sowie weitere Interessierte und Betroffene ausgedrückt, was zu etlichen interessanten und zustimmenden Feedbacks führte. Sie haben mich ermutigt, die Gründe für die Beendigung meiner DQGG-Mitgliedschaft zu veröffentlichen. Möglicherweise wird auf diese Weise in der DQGG eine Diskussion in Gang gesetzt, die den Verband zurückführt auf einen von Transparenz und Regeln gekennzeichneten Weg, der ihn in der Lage versetzt, die Verbundenheit mit anderen Qigong-Praktizierenden (und deren Vereine und Institute) wiederzufinden und als eine nicht nur wünschenswerte, sondern notwendige Perspektive wertzuschätzen.

Abschließend möchte ich auf eine Tendenz aufmerksam machen, die sich nach der Gründung der neuen „zentralen Prüfstelle Prävention“ zeigt. Es verstärkt sich der Eindruck, dass die DQGG in einer Art „vorauseilendem Gehorsam“ die Vorgaben der Krankenkassen umsetzt. Damit erweist die DQGG nicht nur ihren Mitgliedern, sondern auch dem Taiji- und Qigong in Deutschland einen Bärendienst, der noch einmal deutlich macht, wie wichtig ein Dachverband ist. Nur ein starker Dachverband kann effektiv verhindern, dass die Krankenkassen das Motto „teile und herrsche“ anwenden können.

Selbstverständlich habe ich nichts gegen demokratische Entscheidungsprozesse – sofern mit offenen Karten gespielt wird und die Regeln eingehalten werden. Einem Verband jedoch, der mit den oben geschilderten Mitteln und Methoden mit seiner Mitgliedschaft umgeht und auf diesem Wege gleichzeitig die Entwicklung des Qigong in Deutschland schädigt, mag ich nicht mehr angehören. Da begebe ich mich lieber direkt unter den Schutz eines vernetzenden Daches.

Euch allen wünsche ich allzeit gutes Qi und sende viele feine Grüße aus OL i.O.

(*) Diesen „Offenen Brief“, das Antwortschreiben des DQGG-Vorstands und meine Richtigstellungen dazu sende ich auf Wunsch gern zu.

Links und Download zum Thema

Taijiquan und Qigong Netzwerke in Deutschland

Tai Chi Chuan und Qi Gong Organisationen

Die DEUTSCHE QIGONG GESELLSCHAFT e.V. und der Dachverband (DDQT) eine Chronologie

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Austritt und die Rückgabe der Ehrenmitgliedschaft von Dr. Zuzana Šebková-Thaller und Beendigung der Mitgliedschaft von Manfred Folkers: Austritte DQGG

Autoren: Evelyn Beham, Manfred Folkers & Dr. Zuzana Šebková-Thaller

Foto: Loni Liebermann