Zheng Manqing Taijiquan Heidelberg
Christian Unverzagt praktiziert seit 1985 chinesische Kampfkünste, seit 1987 Taijiquan, seit 1988 in der Überlieferung von Zheng Manqing. 1992 wurde er während seiner Wanderjahre in Asien Schüler von Meister Ke Qihua (Taiwan). Bei internationalen Taijiquan-Treffen wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt beim Dritten Internationalen Zheng Manqing Forum mit dem Golden Cup für die beste Leistung aller Wettkampfteilnehmer. Die kurzen Wettkampfjahre sind gleichwohl lange vorbei, zur Zeit arbeitet er an einer ausführlichen Kommentierung der Klassischen Schriften des Taijiquan in eigener Übersetzung. Christian Unverzagt hat Philosophie studiert, in Kunstgeschichte Ostasiens promoviert und lebt als freier Schriftsteller, Maler und Taijiquan-Lehrer in Heidelberg.
Thema: Die Taiji-Klassiker in der Anwendung
Die Klassischen Schriften des Taijiquan erläutern, was unter der Kampfkunst des Taiji zu verstehen ist. Zahlreiche Stellen in ihnen bleiben aber selbst auslegungsbedürftig. Genau das gehört zu ihrem Klassikerstatus dazu. Jede Generation, jede Linie, jede Schule, jeder Einzelne muss sie für sich interpretieren.
Im Workshop werden ausgewählte Stellen auf ihre Relevanz für Bewegungen in der Form und Situationen im Tuishou befragt. Form, Tuishou und das Verständnis der Klassischen Schriften nähren sich gegenseitig. Durch die Umsetzung in Partnerübungen enthüllen sich auch Bezüge zwischen verschiedenen Stellen aus den Schriften.
Ausgangspunkt des Workshops sind die Metaphern von Berg und Fluss, in denen sich das Verhältnis von Ruhe und Bewegung spiegelt. Dabei geht es immer auch um die Bestimmung und den Wechsel von voll und leer, den für die Kampfkunst des Taiji zentralen Aspekten von Yin und Yang.
Autor: Dr. Christian Unverzagt
Fotos: Dr. Christian Unverzagt