Markus Maria Wagner M.A. (屈萬機), Taiji-Akademie Marburg
Jg. 1967, studierte Philosophie und Religionswissenschaft in Mainz und Marburg mit den Schwerpunkten Daoismus, Madhyamika-Buddhismus, Mystik und Meditation. Taijigong (Wu Stil Taijiquan und Qigong/Neigong)-Schüler von Dr. Gerald Hofer (Kopenhagen) und Prof. Lau Wai Shing (Hongkong). Achtfacher Goldmedaillengewinner und Inhaber des 5. Duan Chinese Wushu. Schreibt wisenschaftliche Artikel über Daoismus, interreligiöse Mystik und Taijiquan. 2014 ist im Lotus-Verlag sein Buch „Taijiquan. Klassische Schriften, Praxiskonzepte und Beziehungen zum Daoismus“ erschienen.
Thema 1: Workshop und Austausch: „Wuji – Taiji – Wuji im Wustil und anderen Taijiquan-Stilen“
Die Taijiquan-Form beginnt mit „Wuji“, wo es noch keine Bewegung gibt (und eigentlich auch noch keine Ruhe!). Dann entsteht Bewegung und die Aufpaltung von Yin und Yang, am Ende steht „Taiji in Einheit“ bzw. wieder Wuji. Diese, am prominentesten von Sun Lutang betonten daoistischen Elemente, finden sich in vielen Stilen. Es soll zuerst anhand einiger Beispiele vorgestellt werden, wie dies im Wu Stil Taijiquan der Linie Wu Jianquan –Cheng Wing Kwong umgesetzt wird. Dann werden wir andere Stile vergleichen, insbesondere die Anfangs- und Endbewegungen der jeweiligen Formen.
(Geeignet für Anfänger und solche die es werden wollen)
Vortrag: „Das Taijitu des Zhou Dunyi als Diagramm von Emanation und Rückwendung zum Einen“
Das berühmte Taijitu kann man unter zweierlei Perspektive interpretieren: Von oben nach unten beschreibt es die Entstehung der „10.000 Dinge“ aus dem Dao bzw. Wuji. Von unten nach oben betrachtet zeigt es den spirituellen Weg vom Alltäglichen zur letztendlichen Einheit von Allem im Dao. Philosophisch eingeordnet, könnte man das zugrundeliegende Konzept eine „Emanationslehre“ nennen, bzw. einen „Monismus“. Im Vortrag soll erläutert werden, was diese Begriffe genauer bedeuten. Es werden Parallelen aus der griechischen (neuplatonischen) Philosophie beschrieben, die für uns Westler hoffentlich weitere Hilfen zum Verständnis geben. Bei einer anschliessenden Diskussion sollen Fragen geklärt werden. Eigene Ideen der Teilnehmenden zum Thema „Entstehung von Form / Rückwendung zum Formlosen“ sind ausdrücklich willkommen und werden, soweit es mir möglich ist, in den Gesamtrahmen eingeordnet.
(Geeignet für Anfänger bis Profis)
Autor: Markus Maria Wagner M.A. (屈萬機)
Fotos: Markus Maria Wagner M.A. (屈萬機)