Traumasensibles Taiji: Das Erspüren der Spuren im Körper
Daß die Übung von Taijiquan – sowie den verschiedenen Qigong-Wegen – ein wundervoller Ausgleich bei Streßsymptomen ist, wird jeder Übende schon nach wenigen Monaten wohltuend erfahren haben. Doch wie sieht es mit „extremer Streßbelastung“ aus, wie es ein Trauma darstellt? Inwieweit kann auch hier die Übung helfen, heilen, neue Energien freisetzen?
Im traumasensiblen Taiji, das bei schwerer Traumatisierung unbedingt mit einem erfahrenen Therapeuten in Zusammenarbeit erfolgen sollte, wird die Übung in einen anderen Kontext gestellt: Nicht mehr das „richtige“ Üben steht im Mittelpunkt, sondern das Wahrnehmen möglicher Blockaden, Verhärtungen, Irritationen (z. Bsp. bei Korrektur, im Gruppensetting u.a.). Wenn die Spuren von Traumaerlebnissen auf diese Weise gespürt und benannt werden können, dann können die verschiedenen Formen von Abwehr, Trägheit, Erlebnisse von mangelndem Fortschritt u.a. einen eigenen Sinn erhalten. Gerade auch Menschen, die vielleicht aus solchen Gründen mit ihrer Praxis aufgehört haben, können wieder neuen Zugang finden.
Im „traumasensiblen Yoga“ sind auf diese Weise schon viele Menschen wohltuend begleitet und in ihren Schwierigkeiten „abgeholt“ worden – es gibt keinen Grund, warum dies auch nicht in der Taiji-Praxis möglich sein sollte. Der Vortrag richtet sich an Interessenten, die über solche Möglichkeiten mehr erfahren wollen.
Video Traumasensibles Taiji
Autor: Henrik Jäger Freiburg/Trier
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