Meditation

Eine kleine (und persönliche) Einführung in die Meditation

Sicher verbindet jeder mit dem Wort Meditation etwas Anderes. Ursprünglich im Sinne des lateinischen Wortes meditatio meint es erst einmal nicht viel mehr als nachdenken, nachsinnen oder überlegen. Berücksichtigen wir einmal die kulturelle und spirituelle Entwicklung meditativer Praxis, so scheint sich ein kaum überschaubares Feld von Theorien, Anwendungen und spirituellen Ritualen herausgebildet zu haben.

Meditation – das Heranfluten von Bildern und Gedanken ohne Zwang

Eine kleine (und persönliche) Einführung in die Meditation

Im Kern jedoch, im Innersten, ist die Meditation immer noch das, was sie im ursprünglichsten Sinne immer war: eine Selbstvergewisserung, ein Weg, der über die Erkenntnis des Inneren die Lösungen des Äußeren vermitteln kann.

Ob es Marc Aurels „Selbstbetrachtungen“ oder Descartes’ „Meditationen über die Grundlagen der Philosophie“ sind – immer geht es um eine Versenkung in das eigene Selbst, um Stille und Achtsamkeit, vor der sich die heranziehenden Gedanken wie Wolken am Horizont zeigen.

Meditation – das Selbst erfährt in aller Stille seine Richtigkeit

Angeschaut, erfasst und schließlich begriffen, hinterlassen sie eine Spur, die etwas anderes als ein bloßer Eindruck ist.

So geht es nach meinem Verständnis darum, in dieser meditativen Haltung, in der die Gedanken eher wie kurze Besucher einen stillen Raum durchschweben, diese zu erfassen, ohne ihnen die Gewalt einer Verwertung oder Interpretation anzutun.

Der Ausdruck eines Gedankens, der die Stille nicht stört, kann ein verbindendes Moment sein. Komplexe Systeme brauchen diese Stille, um sich zu ordnen und so in der Ganzheit (auch des eigenen Seins) erfahrbar zu werden.

Meditation – der Beobachter im Auge des Sturms

Die Meditation entfaltet meiner Ansicht nach nichts Anderes. Sie schafft einen stillen Raum für die Beobachtung von Momenten und Gedanken, die sich nur in einer solchen Umgebung zeigen können.

In der Lösenden Meditation können wir diesen Gedanken nach deren Wahrnehmung vorsichtig etwas entgegenhalten, sozusagen neue Spieler in die Stille eintreten lassen und dann einen Blick auf die Zusammenhänge des Lebens werfen. Wir können uns etwas Anderes vorstellen und die vorhandenen Gedanken mit den hinzukommenden Ideen Konstellationen bilden lassen, die wir beobachten.

Meditation 2

Meditation – ein Spielfeld für neue und alte Steine in meinem Leben

In dieser Haltung werden wenig Widerstände auftreten (die sonst einer Änderung unserer Situation oft im Wege stehen). Die Lösung eines einstmals komplexen Problems kann so wie von selbst seinen Weg finden, ohne dass wir sie ausschließlich mit jenen gedanklichen Mustern bearbeiten, die bisher nicht zum Ziel führten.

In diesem Sinne zeige ich hier einige Meditationen auf, die sowohl beschreibende als auch wirksame Muster als Anleitung für mögliche lösende Meditationen beinhalten. Sie verstehen sich im oben genannten Sinne als Wegweiser, denen Sie still folgen oder sie einfach nur an sich heranfluten lassen können. – Wenn Ihnen die Muster helfen einen ausgelagerten Gedanken als eigenen zu fassen und sein zu lassen, dann hat die Meditation schon ein wenig gewirkt. In aller Stille und Freiheit.

Autor: Rüdiger MackenthunHeilpraktiker und psychologischer Berater

Fotos: Taiji Forum und Loni Liebermann