Qi Gong Kugeln Anleitung

Eine Übungs- Anleitung für Qi Gong Kugeln

Qi Gong Kugeln

Mit den Qi Gong Kugeln sind unterschiedliche Übungen möglich, die sich nach Größe und Anzahl der Kugeln sowie nach der Geschicklichkeit des Einzelnen richten. Alle Übungen wirken ganzheitlich auf Körper und Geist des Übenden und müssen für langfristige Erfolge regelmäßig praktiziert werden.

Qi Gong Kugeln stammen aus der chinesischen Stadt Baoding und sind für ihre gesundheitlichen Wirkungen weltweit berühmt. Sie werden paarweise verkauft, wobei die eine Kugel Yin symbolisiert und die andere Yang. Bereits daran wird das Ziel der Arbeit mit den Qi Gong Kugeln deutlich: Es geht um das Herstellen bzw. Aufrechterhalten des Gleichgewichts der beiden Pole Yin und Yang im Körper des Übenden. Dafür gibt es verschiedene Verfahren, in denen die Kugeln auf unterschiedliche Weise bewegt werden.

Qi Gong Kugeln

Arten von Qi Gong Kugeln

Übungsvoraussetzungen und Übungsziele

Übungen mit den Qi Gong Kugeln – eine Anleitung

Trainingshinweise für ein effektives Üben mit Qi Gong Kugeln

Video „Qi Gong Kugeldrehen“

Qi Gong Kugeln kaufen

Arten von Qi Gong Kugeln

Bevor man mit den Übungen beginnt, sollte man die passenden Qi Gong Kugeln ausgewählt haben. Die Arten unterscheiden sich im Gewicht, Durchmesser und in ihrer Beschaffenheit. Die kleinste Ausführung der Qi Gong Kugeln hat einen Durchmesser von 44 mm und ein Gewicht von 250 g / Paar. Sie ist vor allem für Kinderhände geeignet. Dann gibt es Kugeln mit einem Durchmesser von ca. 45 mm und einem Gewicht von 330 g / Paar. Mittlere Kugeln wiegen 460 g und haben einen Durchmesser von ca. 50 mm. Und die großen Kugeln wiegen ca. 580 g und messen ca. 55 mm als Durchmesser. Es gibt noch weitere Kugeln mit anderen Maßen – die hier aufgezählten sind die verbreitetsten. Alle Kugeln sind in der Regel als Silberkugeln oder als goldfarbene Kugeln mit Titanoxydbeschichtung erhältlich.

Alle Qi Gong Kugeln sind innen hohl. Im Hohlraum befindet sich eine zweite Kugel, die die Außenschale zum Vibrieren und Klingen bringt. Es gibt auch Qi Gong Kugeln, die lautlos sind. Weil das Üben mit den Qi Gong Kugeln so beliebt ist, gibt es für nahezu jedes Bedürfnis die passenden Kugeln. Man kann zwischen Marmor-, Stein- oder Jade-Kugeln wählen, zwischen Magnet-Kugeln, Cloisonné-Kugeln und Kugeln, die Klänge erzeugen. Die Klang-Kugeln verfügen meist über eine lackierte Oberfläche und sind empfindlich gegen Schläge. Beim Üben ist also darauf zu achten, dass die Kugeln nicht aus der Hand fallen.

Übungsvoraussetzungen und Übungsziele

Als Übungsvoraussetzung gilt es zunächst die geeigneten Kugeln zu finden. Das ist am besten durch Reflexion möglich: Was wollen Sie mit den Kugeln erreichen? Welche Vorteile der Kugeln wollen Sie nutzen? Welche Nachteile können Sie akzeptieren? Welche Optik sagt Ihnen am meisten zu? Am Anfang sollte man sich für kleinere Kugeln entscheiden, weil sie einfacher zu kontrollieren sind. Je mehr Sie an Sicherheit gewinnen, desto größere und schwerere Kugeln können Sie verwenden.

Für den Übungserfolg sind folgende Aspekte relevant:

–       Entspanntes und unverkrampftes Bewegen der Hände und Finger

–       Regelmäßiges Atmen

–       Zeit und Ausdauer

–       Gleichmäßige Körperbewegungen

–       Viele kurze Übungszeiten statt langen und erzwungenen

–       Regelmäßigkeit

–       Nie unter 10 Minuten üben

–       Vielseitiges Übungsprogramm

Die Übungsziele müssen individuell bestimmt werden. Die häufigsten sind Entspannung, Leistungsaktivierung, Förderung der Konzentration und des Gleichgewichts, Verbesserung der Durchblutung, Muskeltraining, Verbesserung der Oberflächensensibilität und der Geschicklichkeit, Optimierung der Feinmotorik und eine Förderung der Bewegungskoordination.

Übungen mit den Qi Gong Kugeln – eine Anleitung

Die erste und einfachste Übung mit den Qi Gong Kugeln besteht darin, zwei Kugeln in einer Hand kreisen zu lassen. Das kann im Uhrzeigersinn oder entgegen des Uhrzeigersinns geschehen. Es sollte immer beidhändig trainiert werden. Wer vier Kugeln besitzt, kann auch mit beiden Händen gleichzeitig üben. Die Bewegungskoordination muss erst gelernt werden. Üben Sie darum über einer weichen Oberfläche, so dass die Kugeln beim Sturz keinen Schaden nehmen. Sie können die Kugeln entweder mit groben Fingerbewegungen führen oder durch den Einsatz der kleinen Muskeln, die sich in der Handfläche befinden.

Eine Kugel liegt in der Mitte der Handfläche. Die andere Kugel liegt davor. Mittel- und Ringfinger können zur besseren Haltung etwas abgesenkt werden. Wenn Sie nun den kleinen Finger ebenfalls absenken und den Zeigefinger sowie Mittel- und Ringfinger anheben, dann setzen sich die Kugeln in Bewegung: Die vordere Kugel kippt nach links. (Vorausgesetzt, Sie üben mit der rechten Hand.) Der kleine Finger drückt die Kugel dann nach hinten in Richtung Handballen. Dadurch kommt die in der Mitte liegende Kugel in Bewegung. Sie rollt nach rechts in die Richtung des Daumens. Der kleine Finger drückt weiter die Kugel zum Handballen. Und der Daumen drückt die andere Kugel zur Seite. Dann wird von vorne begonnen. Das war die Rotation entgegen des Uhrzeigersinns. Die Rotation im Uhrzeigersinn erfolgt nach dem gleichen Prinzip, bloß dass die Finger in umgekehrter Folge bewegt werden. Wenn beide Richtungen gut funktionieren, kann man den Richtungswechsel üben: Nach mehrfachen Rotationen im Uhrzeigersinn in die entgegengesetzte Richtung üben und dann wieder umgekehrt usw. Die Übung ist erst dann beendet, wenn sich Ihre Hände warm und kraftvoll anfühlen.Qi Gong Kugeln 2

Zu Beginn ist es einfacher, wenn die Kugeln in einem ständigen Kontakt zueinander stehen. Schwieriger wird es, wenn Sie den Kontakt nicht zulassen. Die Rotationen finden dann berührungslos statt. Die Voraussetzung dafür ist allerdings eine gute Kontrolle über die Kugeln, damit diese schneller bewegt und besser geschwungen werden können. Durch den größeren Schwung können die Kugeln aneinander vorbeigeführt werden, ohne dass sie sich berühren. Je größer und schwerer die Kugeln sind, desto schwieriger wird diese Übung. Je schneller und sicherer Sie die Kugeln führen können, desto kleiner werden Ihre Fingerbewegungen sein.

Eine weitere Übung besteht darin, statt zwei Qi Gong Kugeln in einer Hand zu führen, drei oder vier zu verwenden. Sie können dabei entweder gleichgroße Kugeln oder unterschiedlich große verwenden. Auch hier geht es darum, die Kugeln kreisen zu lassen. Durch den Einsatz von drei bzw. vier Kugeln werden mehr Fingerkraft und eine stärkere Koordination gefordert und gefördert. Die Kugeln können sich zu Beginn berühren. Später kann man auch bei mehreren Kugeln versuchen, sie berührungslos aneinander vorbeilaufen zu lassen.

Wenn Sie beidhändig üben wollen, beginnen Sie erst damit, sowohl mit der linken als auch mit der rechten Hand die Kugeln in dieselbe Richtung rotieren zu lassen. Dann gehen Sie dazu über, mit der linken und der rechten Hand verschiedene Drehrichtungen auszuführen. Auch hier können weitere Qi Gong Kugeln eingesetzt werden, um den Trainingsgrad zu erhöhen.

Trainingshinweise für ein effektives Üben mit Qi Gong Kugeln

Um ein effektives Training mit den Qi Gong Kugeln zu gestalten, sollte man unterschiedliche Kugeln verwenden, damit man ein Gespür für die Verschiedenheit der jeweiligen Paare erhält. Das betrifft nicht nur die Größe und das Gewicht, sondern auch das Material. Steinkugeln lassen sich anders bewegen als Silberkugeln. Kugeln mit Klang haben andere Wirkungen als Kugeln ohne Klang. All dies gilt es zu berücksichtigen, wenn man langfristig mit Qi Gong Kugeln üben möchte. Wer die Kugeln allerdings nur zu Zwecken der Entspannung und Konzentration verwenden möchte, der benötigt kein riesiges Arsenal an Qi Gong Kugeln. Hier ist es ausreichend, mit zwei bis vier Kugeln jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit zu üben. Dies ist vor allem für Menschen zu empfehlen, die den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und einer Bürotätigkeit nachgehen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich ein Paar Qi Gong Kugeln mit an seinen Arbeitsplatz nehmen und zwischendurch immer wieder die Kugeln rotieren lassen. Das entspannt nicht nur Finger, Hand und Arm, sondern wirkt sich auch auf den Geist anregend.

Bei akuten Schmerzen in den Händen, an den Armen oder im Schulterbereich sollte nur vorsichtig geübt werden. Am besten ist kurzzeitiges Üben, das über den Tag verteilt werden kann. Bei Entzündungen ist die Kältewirkung der Qi Gong Kugeln entscheidend: Man sollte nur solange üben, wie die Kugeln eine gewisse Kühle ausstrahlen. Konsultieren Sie jedoch einen Arzt, um die Grenzen und Möglichkeiten des Einsatzes von Qi Gong Kugeln einzuschätzen. Sie können oftmals therapiebegleitend den Genesungsprozess beschleunigen. Sie können aber auch negative Folgen haben – vor allem wenn eine Entzündung im Handbereich aufgrund verkrampfter und ungünstiger Bewegungen verschlimmert wird.

Qi Gong Kugeln kaufen

Es gibt zahlreiche Angebote zum Kauf von Qi Gong Kugeln in diversen Internetshops. Über eine Internetsuche findet man sofort viele Anbieter. Ab November 2013 bietet der Taiji-Europa-Shop neben vielen anderen neuen Produkten ausgesuchte Qi Gong Kugeln an. Die Palette reicht von silbernen Kugeln, über blaue mit weißen Drachen bis hin zu Yin und Yang Symbolen.

Video „Qi Gong Kugeldrehen“

In diesem Video sehen sie ein Beispiel für das Kugeldrehen in verschiedene Richtungen:

Autor: Christoph Eydt

Fotos: taiji-forum.de