Soziale Interaktion in traditionellen Schulen (Innerer) Chinesischer Kampfkünste

Die Tradition

Der Weg ist das Ziel

Traditionell orientierte chinesische Kampfkunstschulen sind in ihrer sozialen Struktur konfuzianisch geprägt.
Die Lehren des Konfuzius (ca. 551 bis 479 v.u.Z.) haben seit ihrer Formulierung die chinesische Gesellschaft in vielen Bereichen geprägt. Die hier betrachteten Kampfkunstschulen sind diesbezüglich keine Ausnahme.
Konfuzius schätzte die Bräuche aus den Anfängen der Zhou Dynastie (ca. 1046 v.u.Z.). Seine Ideen sind hier dem Schwerpunkt des Themas folgend nur in aller Kürze stichwortartig erwähnt, hoffend, dass dem geneigten Leser das Gedankengut des Philosophen in Grundzügen zumindest bekannt ist.

Die Ideenwelt des Konfuzius

Konfuzius (ca. 551 bis 479 v.u.Z.)

Er übernahm drei grundlegende Maximen von den frühen Zhou Herrschern: Das Mandat des Himmels zur Rechtfertigung staatlicher Macht, Kodifizierung von Riten auch im weiten Sinne von „korrektem Verhalten“ und die Erbfolge der väterlichen Linie durch den erstgeborenen Sohn.
Ein dem Verhaltenskodex des Konfuzius entsprechender Mensch orientiert sich an fünf Grundprinzipien: Menschlichkeit, Rechtschaffenheit, ethisches, Etikette und Riten beachtendes Verhalten, sowie Weisheit und Vertrauenswürdigkeit. Flankiert werden diese Eigenschaften durch eine ganze Phalanx weiterer Tugenden wie: Offenherzigkeit, Versöhnlichkeit, Ehrlichkeit und Schamgefühl, Mut, Milde, Gutmütigkeit, Ehrerbietigkeit, Genügsamkeit und Nachgiebigkeit.
Konfuzianisch geprägte soziale Interaktion orientiert sich an fünf grundlegenden Beziehungen: Zwischen Herrscher und Untertan (君臣有義), Vater und Sohn (父子有親), Mann und Frau (夫婦有別), zwischen Brüdern (長幼有序), zwischen Freunden (朋友有信). Verhältnis zur gesellschaftlichen Macht, die Verhaltensregeln in der Familie und als Drittes die über die Familie hinausreichenden Beziehungen stehen im Mittelpunkt der konfuzianischen Praxis sozialen Handelns. Zu den obersten sozialen Pflichten des Konfuzianers gehören deshalb auch Loyalität, kindliche Pietät und Beachtung und Abhalten von Riten.
Studium von Geschichte und der schon damals als klassisch definierten Werke der chinesischen Literatur, Orientierung an historischen Vorbildern und das ständige Beachten der rituellen Erfordernisse soll den konfuzianischen Adepten zur Perfektion führen.

Was hat die Ideenwelt des Konfuzius mit den Verhaltensmodalitäten einer chinesischen Kampfkunstschule des 21. Jahrhunderts zu tun?

Die Stellung der Mitglieder ist analog den Rollen in einer Familie bzw. eines Clans definiert. Zentraler Nukleus ist die Familie mit dem väterlichen Lehrer (Shifu) und dessen Frau (Shimu) umschart von den Schüler(inn)en, den Söhnen und Töchtern (Tudi: Shixiong, Shidi, Shijie, Shimei). Dazu kommt die übliche Riege an Verwandten (Großeltern, Onkeln und Tanten, Neffen, etc.). Durch diese Wahl der Organisation werden auch die ethischen Maximen des um die Familie sich bildenden allgemeinen sozialen Lebens in eine Kampfkunstschule übertragen und die Ahnenverehrung sowie das Abhalten von Zeremonien findet in der Schule ihren prominenten Platz.
Am Beispiel typischer Lebensereignisse eines Einzelnen möchte ich Einblick in dieses soziale Leben vermitteln:

Der Lebensweg beginnt.

In eine Familie wird man geboren, in ein Wuguan (Kampfkunstschule) wird man durch den persönlichen Vater-Lehrer zeremoniell, in Anwesenheit von Älteren (Onkel-Lehrer, i.e. Shibo, Shishu und Tante-Lehrer, i.e. Shigu) sowie (wichtigen) bereits in die Familie aufgenommenen Schülern des Lehrers aufgenommen.
Der rituelle Ablauf ist nicht protokollarisch für alle Schulen gleichermaßen festgelegt, aber typischerweise könnte die Zeremonie folgendermaßen ablaufen:
Der genannte Personenkreis versammelt sich im Wohnsitz der Wushu Familie, im Wuguan also dem Unterrichtsraum oder aber im Hause des Lehrers. In der Regel befindet sich an diesen Orten ein kleiner Schrein, der der Verehrung des Gründers und eventuell sonstiger wichtiger Repräsentanten der Schule aus früheren Generationen gewidmet ist. Dieser wird zusätzlich zu dem meist vorhandenen Weihrauchgefäß nicht selten mit einigen (Opfer-)gaben (Früchte, Teigtaschen, einer bestimmten Anzahl Tassen Tee oder Wein, etc.) dekoriert.
Der Lehrer nimmt mit dem Rücken zum Altar auf einem dafür vorbereiteten Stuhl platz. Rechts und links von diesem reihen sich die anwesenden Familienmitglieder ihrem Rang entsprechend auf.
Das neben dem Lehrer anwesende ranghöchste Mitglied der Familie, i.d.R. ein Shibo (älterer Onkel) oder eine Shigu (ältere Tante) verkündet den Anlass der Versammlung, den Namen und eventuell sonstige relevanten Details des um Aufnahme in die Familie bittenden Schülers. Danach wird der Schüler über die Verhaltensprinzipien der Familie instruiert, insbesondere in Bezug auf seine Rolle als Lernender, und allgemeine ethische Verhaltensregeln als Repräsentant der Familie in der Öffentlichkeit.
Einer der Anwesenden bietet dem um Aufnahme bittenden Schüler an, dem Lehrer eine Tasse Tee zu reichen. Akzeptiert der Lehrer diese Geste und trinkt den dargereichten Tee, gilt dies als Anerkennung des Schülers und seine Aufnahme in die Familie. Dieser bestätigt mit einem Kniefall vor dem Leher seine neue Rolle. Dem folgt in der Regel ein dreifacher Kniefall vor dem Ahnenaltar begleitet mit dem Darbieten dreier Räucherstäbchen. Schliesslich wendet der Schüler sich auch an seine anwesenden Mitglieder, zunächst der älteren und schließlich auch der jüngeren Generation, um sie mit einer Baoquangeste zu grüßen und um ihre wohlwollende Unterstützung im Erlernen der Kunst zu bitten.
An die Zeremonie schliesst sich häufig ein ausgelassenes Festessen an, zu dem der neue Sohn-Schüler alle anwesenden Familienmitglieder einlädt und auch für die Kosten geradesteht. Nicht selten wird bei dieser Gelegenheit auch die Trinkfestigkeit des Neuen auf die Probe gestellt.

Für alle Mitglieder der Familie ergeben sich durch die Aufnahme eines neuen Familienmitglieds Rechte und Pflichten.

Vom Sohn-Schüler wird erwartet, dass er mit Fleiss, Enthusiasmus und allem gebotenem Ernst die ihm nun zugängliche Kunst der Familie erlernt und sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Familie die vorherrschenden sozialen Regeln beachtet. Er sollte damit rechnen auch an ungewöhnlichen Orten oder zu ungewöhnlichen Zeiten Gelegenheit zum Lernen zu bekommen, wenn es dem Vater-Lehrer so gefällt. (Beispiele: im Flur eines (videoüberwachten) Hotels, Ausflug aufs Land, auf dem Dach eines Hauses, auf dem Bahnhof, etc.). Es kann ihm auch die Aufgabe zufallen, die Schule (Familie) im Rahmen seiner Fertigkeiten in der Öffentlichkeit zu repäsentieren und wird sich dem ohne triftigen Grund nicht entziehen können.
Vom Vater-Lehrer, bzw. einer Mutter-Lehrerin darf man erwarten, dass das Wissen um und die Erfahrung mit der vertretenen Kampfkunst vorbehaltlos weitergegeben wird, soweit es den physischen, emotionalen und mentalen Fertigkeiten des Sohn-Schülers und den damit korrespondierenden Fähigkeiten des Vater-Lehrers entspricht, und wenn das Lehrverhältnis nicht durch berechtigte Zweifel an der Integrität des Schülers getrübt wird.
Ähnliches gilt auch für die Lehrer-Onkel und Lehrer-Tanten in ihrer unterstützenden Rolle des Lernprozesses. Für die älteren Schüler(innen) der gleichen Generation gilt dies nur, wenn sie dazu besonders beauftragt sind.

Erwachsen werden

Fortschritte im Erwerb von Fertigkeiten und die soziale Stellung in der Familien-/Clan-Hierarchie

Wenn es auch nicht so häufig vorkommt wie es sich mancher Adept wünscht, so ist es doch möglich, dass ein später in die Schule aufgenommenes Mitglied seine/ihre Fähigkeiten auf ein höheres Niveau entwickelt als die der „älteren Brüder und Schwestern“ bzw. gar denen des Vater-Lehrers oder anderer Vertreter der älteren Generation. Diese Leistungen finden in der Regel entsprechende Anerkennung, dies bedeutet aber nicht, dass damit eine Rang- bzw. Senioritätsveränderung einhergeht. Die sozialen Rollen bleiben unverändert, in der Familie wird eben nicht der Sohn zum Vater, etc. Das ist bisweilen auch eine Herausforderung in der Persönlichkeitsentwicklung des Sohn-Schülers (der Tochter-Schülerin) wenn er geneigt ist seinen Stolz über das Erreichte vor den Repekt in den sozialen Beziehungen stellt.

Vergleich der eigenen Fähigkeiten im Wettbewerb mit anderen Kampfkunstschulen bzw. auf individueller Ebene

Lernen von/mit anderen Kampfkunstschulen

Kampfkunstschulen

Die Antwort zu diesem Thema ist stark von der Persönlichkeit des Vater-Lehrers abhängig und kann von großer Toleranz bis zu strikter Ablehnung geprägt sein. Für den Schüler ist es in jedem Falle ratsam, seinen Lehrer über dessen diesbezügliche Ansichten zu befragen und i.d.R. dessen Meinung zu respektieren. Dies gilt im Prinzip schon bei der Absicht, sich mit Vertretern anderer Stilrichtungen auszutauschen und gemeinsam zu üben, bis hin zur sensiblen Frage bei einem anderen Lehrer als Schüler aufgenommen zu werden.

In den verschiedenen Stilrichtungen chinesischer Kampfkunst, insbesondere den sogenannten inneren, gibt es immer wieder historische Vorbilder, die ihr Wissen und Können gleich mehreren Lehrern ausserhalb der eigenen Kampfkunstfamilie verdanken (z.B. Sun Lutang, Sha Guozheng). Bisweilen gibt es auch Lehrer, die zur Ausschöpfung von Potenzialen ihrer Schüler diese persönlich an andere Lehrer ausserhalb des Famlienverbandes weiterempfehlen.
Heikel wird es jedoch, wenn ein Schüler den Versuch unternimmt, in der gleichen oder einer anderen Stilrichtung einen zweiten Vater-Lehrer zu begehren oder gar beabsichtigt den Vater-Lehrer zu wechseln. Dies wird im Allgemeinen als Konflikt mit ethischen Normen wie Loyalität, Pietät, Vertrauenswürdigkeit, Menschlichkeit und auch mit der Etikette empfunden. Der Konflikt mit diesen ethischen Normen ist auch dann gegeben, wenn ein Vertreter einer chinesischen Kampfkunst die Initiative ergreift und jemanden ermutigt, sein Sohn-Schüler (Tudi) zu werden, obwohl ihm bekannt ist, dass dieser sich bereits einer Kampfkunstfamilie verpflichtet hat. Genauso gehört es zu den Pflichten das Angesprochenen auf seine bestehende Zugehörigkeit hinzuweisen.

Etwas anders ist es, wenn man von Lehrern oder Übenden (auch Anfängern) ausserhalb des eigenen Clans bisweilen einen gut gemeinten Rat oder Hinweis zu einer Technik oder einem Prinzip erhält. Andere sehen die eigenen Schwächen oft deutlicher als man selbst und Hinweise darauf sollte man dankend annehmen.

Gründung einer eigenen Familie/Kampfkunstschule

Der Weg in größere Selbständigkeit manifestiert sich häufig in der Übernahme von Verantwortung für eine Schule. Beispielsweise könnte Shifu die Übungsleitung in einer Zweigstelle des Wuguan übertragen oder aber die Erlaubnis erteilen, eine selbständige Schule zu eröffnen und zu führen. Mit Letzterem ist auch die Berechtigung verbunden, selbst die Rolle des Shifu zu übernehmen und die angenommenen Schüler im Geiste der Wushu Familie zu führen, der man angehört. Meist genügen mündliche Absprachen, aber immer dort, wo insbesondere wirtschaftliche Interessen tangiert werden, wird die Übertragung solcher Autorität durch entsprechende Dokumente belegt, die vom eigenen Shifu beglaubigt sind.

Maßnahmen bei Verstoß gegen die Regeln oder die ethischen Werte der Familie bzw. des Clans

Auch ein Wuguan ist keine heile Welt. Verletzungen ethischer Normen können dort genauso häufig auftreten, wie in anderen Sozialverbänden. Familien, auch die eines Wuguans, sind gewöhnlich keine demokratische Veranstaltung. Insofern werden ethische Normen und die Sanktionierung bei deren Nichtbeachtung maßgeblich von den Senioren bestimmt, also Shifu, Shimu, Shibo, etc. Mit meinem Shifu habe ich bisweilen über seine Ansichten zu dem Thema gesprochen, wenn es wie in einem Fall sogar zu strafrechtlicher Verfolgung des Betroffenen kam. Seine Ansicht war in erster Linie von Barmherzigkeit geprägt und er war gewillt, seine Unterstützung und die des Wuguans nicht zu entziehen solange er Hoffnung auf Einsicht und Reue des Betroffenen hatte. Er war aber auch gleichermaßen der Meinung, dass der Betroffene sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung, in diesem Falle strafrechtlichen, stelle müsse.

Abschied vom Wuguan

Tod

Die Aufnahme in eine chinesische Kampfkunstfamilie ist im Prinzip eine Entscheidung auf Lebenszeit. Demzufolge ist das Ausscheiden aus dem Leben derjenige Abschied vom Wuguan, den man als den Natürlichsten aller Möglichkeiten und demzufolge Häufigsten annehmen darf. Geleitet von dem Nachfolger eines Shifu gehört es mit zu den vornehmsten Pflichten der Wushu-Familie, dem verstorbenen Shifu an seinem Jahrestag die Ehre seines Gedenkens zu erweisen und seine Ruhestätte zu besuchen.

Ausschluss

In seltenen Fällen kann es zum Ausschluss eines Mitgliedes kommen. Auch hier bestimmen die Toleranz, Barmherzigkeit oder Striktheit des Shifu und gegebenenfalls des Ältestengremiums, ob eventuelle Verfehlungen des Schülers diesen dramatischen Schritt erforderlich machen. Bestenfalls gibt es eine finale Aussprache mit dem Betroffenen soweit noch beiderseitige Dialogfähigkeit besteht. Der Ausschluss wird allen Mitgliedern des Wuguans formell verkündet mit oder ohne Auflage, den Kontakt mit dem Ausgeschlossenen abzubrechen. Kommt eine abschliessende Versöhnung nicht zustande, kann der Auschluss, meist vom Betroffenen ausgehend, auch zu Handgreiflichkeiten führen. Theoretisch ist es auch heutzutage noch denkbar, dass ein Shifu selbst sich zu Bestrafungen in Form von körperlichen Übergriffen hinreissen lässt. Ich persönlich glaube, dass das nicht zur Vorbildrolle eines Shifu passt und es wird nicht zuletzt auch durch die Gesetze in modernen Staaten sanktioniert.

Abschwören durch den Schüler

Die Initiative zur Trennung vom Wuguan kann auch vom Sohn-Schüler ausgehen. Auch dazu kann es subjektiv triftige Gründe geben. Vielleicht empfindet er die charakterlichen Eigenschaften und Launen des Shifu als unerträglich. Möglicherweise wird seine Geduld bezüglich der Wissensvermittlung bzw. Fertigkeiten auf eine subjektiv empfundene zu lange Probe gestellt. Eventuell glaubt er auch, sich in den Fähigkeiten des Shifu getäuscht zu haben. Schliesslich kann dem Schüler eine andere Stilrichtung attraktiver, seiner Persönlichkeit und seinen Eigenschaften angemessener erscheinen. Oder aber der Schüler hat sich schlichtweg viel zu früh in den Status eines Tudi begeben, ohne die weitreichenden Konsequenzen genügend bedacht zu haben. Idealerweise ist der Schüler mutig genug und zeigt Respekt gegenüber dem Wuguan indem er persönlich bei einer Ausprache mit Shifu, Shimu und eventuell mit dem Ältestengremium seinen Wunsch bzw. Entschluss mitteilt. Heutzutage muss kein Schüler mit solchen Absichten Sanktionen oder gar Strafmassnahmen erwarten und man wird ihn ziehen lassen. Aber das war in der Geschichte nicht notwendigerweise so, da der Schüler möglicherweise bereits wichtige Eiblicke in wohlgehütete Geheimnisse der geübten Kunst erworben hatte. Zurück bleiben in jedem Fall enttäuschte zwischenmenschliche Beziehungen.

Nachfolgeregelung für den obersten Repräsentanten des Wuguan

Meist ist die Nachfolge bereits zu Lebzeiten des Shifus als obersten Repräsentanten geregelt. Gibt es Söhne aus der blutsverwandten Familie, hat zumindest der älteste Sohn schon früh in seinem Leben das wahrscheinliche Privileg der intensivsten, damit aber auch striktesten Erziehung in der entsprechenden Kampfkunst und den befolgten ethischen Prinzipien, um ihn als würdigen Nachfolger in der Wushu Familie und der allgemeinen Öffentlichkeit präsentieren zu können. Bestehen bis zum Tod des Shifus noch Defizite, werden meist die Verwandten der Shifugeneration in die Pflicht genommen, den Sohn bis zur entsprechenden Reife zu unterrichten und zu erziehen. Bleiben alle Bemühungen den blutsverwandten ältesten Sohn mit den als erforderlich erachteten Qualitäten auszustatten vergeblich, oder gibt es keinen männlichen Nachkommen, fällt die Wahl häufig auf den zuerst in die Wushu-Familie aufgenommenen männlichen Tudi, oder, wenn dieser dafür nicht begabt oder aus anderen Gründen nicht geeignet ist, auf den leistungsstärksten und moralisch gefestigsten Sohn-Schüler.

Schlusswort

Konfuzianische Moralvorgaben prägen auch heute noch das soziale Leben in vielen traditionellen chinesischen Kampfkunstschulen. Persönlicher Verhaltenskodex, die Vorgaben für die soziale Interaktion vornehmlich innerhalb der Wushu-Familie aber auch in der Öffentlichkeit sowie rituelle Bräuche zu verschiedenen, die soziale Stellung in der Gesellschaft prägenden Ereignissen, bestimmen das Leben ihrer Mitglieder. Ich hoffe, die hier beschriebenen, auf persönlichen Erfahrungen basierenden Ereignisse haben dies angemessen illustriert ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit erheben zu wollen.

Mit freundlicher Genehmigung aus dem Buch von Frieder Anders, u.a.: „Taiji – Atemenergetik und Biomechanik“ erschienen 2016 im Verlag Shaker Media GmbH entnommen.

Autor: Xu Haogong a.k.a Hans-Kurt Schäfer

Fotos: Taiji-Forum.de, Loni Liebermann, Xu Haogong a.k.a Hans-Kurt Schäfer