Tongbeiquan zählt wie Taijiquan, Baguazhang und Xingyiquan zu den Inneren Kamfkünsten
Von Angela Menzel
Tongbeiquan, der Knaller unter den inneren Künsten! – Diese leicht reißerische Formulierung ist keineswegs nur im übertragenen Sinne zu verstehen, sondern absolut wörtlich. »Bayuwarisches Schuhplatteln« wird das ungeübte Auge eines westlichen Zuschauers unweigerlich assoziieren. Denn was Tongbeiquan unmittelbar, augen- und ohrenscheinlich, abhebt von anderen inneren Kampfkünsten, sind Serien von laut klatschenden Schlägen an den eigenen Körper des Übenden. Diese Assoziation lässt den zufälligen Zuschauer unter Umständen noch amüsiert schmunzeln, das vergeht aber dem Schüler und erst recht dem gegnerischen Kämpfer bei ersten Versuchen, mit diesem Phänomen gescheit umzugehen.
Der originäre Name der Kunst lautet: Bai Yuan Tongbei Quan, was auf der Entstehungslegende und deren zentraler Figur Yuan Gong beruht. »Tong« wird übersetzt als durch, offen, klar, ungehindert, verbunden, logisch, ganz und »Bei« mit Rücken, Arm. Quan steht für Faust beziehungsweise Kampfkunst. Die Legende berichtet aus der »Zeit der streitenden Reiche« (6. – 3. Jh. v. u. Z.) von einem herausragenden daoistischen Kampfkünstler namens Yuan Gong. Als dieser, alt an Jahren, weißgekleidet, weißhaarig und -bärtig, wie es sich für einen legendären Meister gehört, einen an- deren Meister herausforderte und verlor, verwandelte er sich in einen weißen Affen und verschwand in den Wäldern. Fortan trug er den Namen: Baiyuan Laoren (weißer Affe – alter Man). In der chinesischen Mythologie spielt der weiße Affe als mystisches Wesen eine Rolle. Die Folklore hält ihn als unsterblichen Affen aufrecht, der seine Fähigkeiten im Geheimen lehrt und hohes Ansehen genießt in der Gesellschaft der Kampfkünstler.
Eine weitere Version der Tongbei-Geschichte nennt Chen Tuan als Vater der Kunst. Chen Tuan (? – 989) war ein daoistischer Meister, berühmter Gelehrter und Lehrer der Song-Dynastie (960 – 1280). Er ist berühmt für seinen Beitrag zur daoistischen Philosophie, was auch die Entwicklung des weltbekannten Taiji-Symbols einschließt.
Die früheste schriftliche Erwähnung findet sich in einem Text aus der Song-Dynastie. Der Text bezieht sich auf eine Schlacht des Kaisers Zhao Kuangyin, die mit einer Niederlage des Generals Han Tong endete, der Tongbeiquan benutzte.
Bereits aus der Zeit vor der Ming-Dynastie (1368 – 1644) gibt es Dokumente und Abenteuerromane, in denen die Begriffe Tongbei oder Tongbi eine Rolle spielen. So kann Tongbeiquan wohl als sehr alte Kampfkunst gelten.
Eintritt in die Neuzeit
Die neuzeitliche Geschichte des Tongbeiquan lässt sich bis in die Qianlong-Ära, das heißt die Jahre 1736 – 1785 zurückverfolgen. Damals war in der Provinz Shanxi im Kreis Hongdong ein »Hongdong Tongbei- quan« verbreitet, das möglicherweise der gemeinsame Vorfahr von Chen-Stil Taiji- quan und Tongbeiquan ist.
Mitte des 19. Jahrhunderts zog ein gewisser Qi Xin nach Hebei und wurde bekannt für seine Speer-Fertigkeiten. Sein Faustkampf nannte sich Mingtangquan, »Dreschplatz- Boxen«, und zeichnete sich aus durch sehr große Bewegungen und Schritttechniken. Sein Sohn Qi Taichang glänzte als begabter und ehrgeiziger Schüler seines Vaters und anderer Meister und ergänzte den Stil des Vaters durch das listige »Sechs Seiten Boxen«, das Tongbeiquan des Baiyuan Laoren sowie das Hongdong Tongbeiquan. So entwickelte sich langsam das Tongbeiquan der Familie Qi, wobei dieses in die »Schule des alten Qi« und die »Schule des jungen Qi« unterschieden wird.
Die Schule des alten Qi zeichnet sich aus durch raumgreifende Angriffe und Blocks, die schnell und kraftvoll ausgeführt wer- den. Die Schritte sind flinke, direkte gerade Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen. Kraftvolle Techniken dominieren, so dass es als offensive und schlagfertige Kampfkunst gilt.
In der Schule des jungen Qi dominieren weiche Techniken, die durch harte Techniken ergänzt werden. Die Bewegungen sind fein und raffiniert und weisen einen immensen Variantenreichtum auf. Besonders beachtet wird das Aufeinanderfolgen der Techniken Pai – Schlagen, Klatschen, Patschen, assoziiert mit dem Element Holz –, Shuai – auf den Boden Werfen, Fallen, Element Wasser –, Chuan – Durch- bohren, Durchdringen, Element Feuer –, Pi – Hacken, Spalten, Element Metall – und Zhong – Fauststoß von der Mitte auf die Mitte des Gegners, Element Erde. Diese folgen den Verhältnissen des gegenseitigen Hervorbringens und Überwindens der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre. Zudem spielt die Verbindung von Innen und Außen eine wichtige Rolle.
Für das heutige Tongbeiquan kann man Qi Xin als die erste Generation bezeichnen. Zur zweiten Generation gehören unter anderen Qi Taichang, Chen Qing und Li Zhong. Zur mittlerweile fünften Generation zählen neben anderen Sha Guozheng, Wang Zhihe, Xue Yiheng, Wang Xialin, Han Zhan`ao, Hu Yuetan, Cheng Chuanrui und Wu Tianxi (Japan).
Ein weiterer Tongbei-Stil entwickelte sich mit einem ehemaligen Mitschüler Qi Xins, Shi Husheng oder Hongsheng.
Von 1910 an begannen vereinzelte Qi-Stil- Meister in der Öffentlichkeit zu unterrichten. Bis dahin wurde ausschließlich hinter wohl verschlossenen Türen gelehrt und trainiert. Tradition und Konservativismus sorgten dafür, dass das vollständige Sys- tem nur wenigen weitergegeben wurde. Dem Shi-Stil, der das Training im Verborgenen länger beibehielt, gibt man auch den Beinamen »Hei Quan« (schwarze Faust). Die kämpferischen Fähigkeiten der Shi-Stil- Kämpfer galten als so aggressiv, gemein und wild, dass sie nur im Dunkeln trainier- ten, damit sich niemand etwas abgucken konnte.
Heute gibt es innerhalb des Tongbeiquan unterschiedliche Stile. Die wichtigsten sind:
– Baiyuan Tongbeiquan
– Pigua Tongbeiquan
– Lingyi Tongbeiquan
– Shaolin Tongbeiquan
– Huoye Tongbeiquan
– Liuhe Tongbeiquan
– Hongdong Tongbeiquan
– Sha Tongbeiquan
Das Sha Tongbeiquan entwickelte sich innerhalb der Familie Sha, die für ihre Kampfkunstfähigkeiten berühmt ist. Sha Guozhengs Leben war vollständig dem Studium und der Weitergabe der inneren Künste gewidmet. Im zarten Alter von sieben Jahren begann er seine Laufbahn mit Shaolin Gongfu und seinen Ausbildungs- und Lebensweg prägten zahlreiche namhafte und berühmte Meister. In allen vier inneren Schulen Taijiquan, Baguazhang, Xingyiquan und Tongbeiquan erwarb er ein herausragendes Niveau, Siege auf unzähligen Wettkämpfen und in sonstigen Herausforderungen brachten ihm nicht nur in einem System heroische Beinamen ein.
Das Sha Tongbeiquan zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass Erkenntnisse und Fähigkeiten aus Taijiquan, Bagua- zhang und Xingyiquan eingeflossen sind. Die Bewegungen und Techniken erhalten dadurch eine hohe Genauigkeit und die Verbindung der einzelnen Bewegungen ist sehr gut. Jede Technik besteht aus drei bis fünf kleineren Bewegungen und ist gut verständlich für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht oder Stärke.
Sowohl der alte Sha Guozheng als auch der junge Sha Junjie entwickelten in ihrem Tongbeiquan eine erhebliche Angriffsqualität. Ebenfalls spezifisch ist ihre schnelle und wendige Beinarbeit. Für seine meister- hafte Beinarbeit erhielt Sha Guozheng seinerzeit den Beinamen: »Bein-Gott Sha«.
Verwirrendes Geklatsche
Unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem der Stile ist die Hauptidee des Tongbeiquan, Arme, Schultern und Rücken entspannter und weiter werden zu lassen, so dass Qi weicher und voller durch Rücken und Arme in die Hände fließen kann. Eine in China einheimische Affenart aus der Familie der Gibbons ist allgemein bekannt unter dem Namen Tongbei Yuan oder Changbei Yuan (Langarmaffe). Aufrecht stehend hängen seine Arme länger herab als seine Beine. Auch dieser Affe stand mit seinen physisch bedingten Bewegungsfähigkeiten sicherlich Pate für Tongbeiquan, nicht nur bezogen auf die Verbundenheit von Rücken, Armen und Händen, sondern auch wegen seiner Cleverness und Beweglichkeit.
Die elementaren Fertigkeiten des Tongbeiquan sind
– Schläge mit lockeren, schüttelnden
Handgelenken,
– das »Sich-Strecken-wie-ein-Tiger«,
– gebündelte Schläge,
– rotierender, schwingender Armeinsatz,
– das Vorschieben der Schultern,
– der Einsatz der Hüfte.
Bei vielen Techniken gibt es klatschen- den Kontakt der beiden Hände an Arme und Rumpf. Dies verwirrt den Gegner und lässt beeindruckende Rückschlüsse über
die Intensität und Kraft des Ausübenden zu. Viele Lehrsprüche des Tongbeiquan veranschaulichen ebenfalls die Besonderheiten dieser Kunst: »Der Körper sei wie ein Bogen, der Arm wie ein Pfeil, die Hüfte gleiche einer Schlange und die Füße sind wie Bohrer.« Oder »Beim Hinausstrecken flink und kraftvoll, beim Zurückziehen geschmeidig und geschickt.«
Besonderen Wert legt Tongbeiquan auf die Verbindung von Angriff und Verteidigung, auf das Abwechseln von Schnell- und Langsamsein, auf die Ergänzung von hart und weich, auf lange Schläge in die Entfernung, auf die Abstimmung von Ober- und Unterkörper. Die organische Verbindung von »Hand (Shou), Auge (Yan), Körper (Shen), Gesetz (Fa), Schritt (Bu)« und »Herz (Xin), Kühnheit (Dan), Geist (Yi), Atem (Qi) und Kraft (Li)« dienen sowohl der Stärkung des physischen Befindens als auch dem prak- tischen Einsatz bei Angriff und Verteidigung.
Ob Tongbeiquan als die hoch effektive Kampfkunst, die es ist, begriffen wird, hängt vor allem davon ab, welches Trainingsniveau erreicht wird. Ganz gleich, welche Kampfkunst man lernt, man soll sich zuerst mit den elementaren Fertigkeiten beschäftigen und versuchen den Stand: »Beim Training sieht man den Gegner, im Kampf aber nicht« zu erreichen.
Langsam Kraft aufbauen
Das traditionelle Tongbei-Training umfasst Basisübungen, so genanntes Gongfu- und Tongbei-Jibengong, Jibengong-Kombinationstraining, Formtraining, Eisenhand- Training, Partnertraining, Waffentraining und ein spezielles Qigong (Shui Gong Fa – schlafendes Qigong).
Übt man eine Kampfkunst oder auch Qigong nicht angemessen aus, kann man in eine teuflische Situation geraten. Beim Sporttreiben jeglicher Art muss man die Methode achten, so auch beim Tongbeiquan. Die Verletzungsgefahr ist sonst sehr hoch. Manche Techniken bedürfen einer soliden kampfkünstlerischen Vorbildung, daher sollte man beim Training schrittweise vorgehen. Das Streben nach schnellem Erfolg oder ein unbedachtes Training sind zu vermeiden.
Das Training sollte mit einer soliden Aufwärmphase beginnen. Die Jibengong-Techniken werden gemäß ihres Schwierigkeits- grades langsam aufgebaut und bringen dementsprechend allmählich mehr Kraft hervor. Nach dem Training werden Lockerungsübungen oder auch eine Massage empfohlen.
Das Erlernen einer Form ist im Tongbeiquan weit weniger wichtig als etwa beim Taijiquan. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Fähigkeiten über einzel- ne Übungen. Tatsächlich ist die Kreation von Formen erst eine Entwicklung des vergangenen Jahrhunderts.
Nach meiner eigenen Erfahrung sind die Schläge an den eigenen Körper anfangs kaum klatschend. Entweder sie sind gar nicht vorhanden, weil man »die Gelegenheit verpasst« hat, oder man haut sich, aus einem Mangel an Verständnis, selber ordentliche blaue Flecken … Mit dem richtigen Jibengong, mühsam und langsam er- arbeitet, dann stupide, aber glücklich tausendmal wiederholt, fangen die Klatscher auf einmal an sich selbst in die Formen zu fügen und immer mehr und schneller zu werden.
Das Gehirn des Lernenden tut sich zu- nächst ziemlich schwer mit der Klatsche- rei, denn im Gegensatz zum Schuhplatteln ist es oftmals arhythmisch. Auf den ersten Blick scheinen Bewegung und Geräusch nicht zusammenzupassen, denn das Auge sieht etwas anderes, als das Ohr zu deu- ten versucht. Für das Schülerhirn verwirrend, für das Gegnerhirn der Moment, wo Verwirrung zum Verhängnis wird. Denn hinter dem Schwung der salvenschlagenden Arme stecken immense Wucht und Geschwindigkeit. Rein auditiv erinnert mich diese Tongbei-Spezialität mittlerweile eher an Knallfroschsalven.
Stöße werden oft mit Fajin ausgeführt und durch einen in die Erde stampfenden Fuß verstärkt. Man steht anschließend meistens wieder auf dem hinteren Fuß. Die gesamte Körperrückseite wird mit diesem Fajin-Einsatz sehr präsent.
Die Beinarbeit enthält sowohl die Taiji- typische Art voran- oder zurückzugehen als auch Elemente aus Baguazhang und Xingyiquan. Tritte gibt es mit der Fußspitze, mit der Ferse, aber auch Taekwondo- mäßig seitlich aus der Hüfte.
Äußere oder innere Kampfkunst?
Über die Frage, ob Tongbeiquan zu den »inneren Schulen« gehört, gibt es im aka- demischen Kreis immer noch verschiede- ne Ansichten. Manche meinen, es sollte zur äußeren Schule gehören, denn seine langen Schläge zielen in die Ferne, werden schnell und kraftvoll ausgeführt und haben eine große Schwungweite, hinzu kommen große Stichtechniken und Blocks. Manche sind der Ansicht, dass Tongbeiquan eine Kampfkunst zwischen den inneren und den äußeren Schulen sei. Die führenden Lehrer und Forscher des »Sha Guozheng Research Institutes« um Sha Junjie mei- nen, dass Tongbeiquan zu den inneren Schulen gehört. Drei Überlegungen führen zu diesem Schluss:
Der Ursprung
Die Entwicklung auf Grundlage des »Hong- dong Tongbeiquan«, aus dem sich als zweite Schule das »Taiji Chang Quan« und aus diesem wiederum der heutige Chen-Stil herausgebildet haben soll.
Die Meister
Viele der Meister, die eine wichtige Rolle zwischen Tradition und Erneuerung des Tongbeiquan spielten, waren Berühmtheiten ihrer jeweiligen Taiji-, Bagua- und Xingyi-Schulen. Alle haben eine oder mehrere dieser Schulen intensiv studiert und gelehrt. Viele Meister des Tongbeiquan können so auch als »Meister der inneren Schulen« bezeichnet werden.
Regeln, Theorien, Grundkriterien
Das »gegenseitige Hervorbringen und Überwinden der fünf Elemente«, Yin/Yang, »das Zurückhalten der Brust mit ausgestrecktem Rücken, entspannten Schultern und erhobenem Kopf mit stützendem Hals, das Sinken der Schultern mit stützenden Ellenbogen«, die Haltung von »leerem Brustkorb und festem Bauch«, »das Absinken des Atemzuges in den Unterleib sowie
das Führen des Atems durch den Geist« … – all dies sind Basistechniken und Übungsmethoden der inneren Schulen und finden sich im Tongbeiquan.
Tatsächlich werden Taijiquan, Baguazhang, Xingyiquan und Tongbeiquan zusammen als »die vier wichtigsten Kampfkünste der inneren Schulen Chinas« bezeichnet.
Bewegungsvielfalt
Tongbeiquan ist sehr reich an Bewegungsvarianten und kann die Wünsche verschiedener Altersgruppen erfüllen. Kraftvolle, lange Schläge und blitzschnelle Bewegun- gen, die viel Energie verbrauchen, werden von Jugendlichen gern geübt. Techniken, die schnell und langsam, hart und weich verbinden und einen gemessenen Energieeinsatz erfordern, eignen sich für Menschen mittleren Alters. Geschmeidige und leichte Techniken, die die Verbindung von Innen und Außen betonen und nur wenig Energie benötigen, können auch von Älteren gut gelernt und geübt werden.
Die tongbeitypischen Bewegungen wirken sich positiv aus auf Muskeln, Knochen und Sehnen sowie auf die Stärke, Koordination und Beweglichkeit der Gelenke. Techniken wie das Hervorbringen der Kraft aus Hüfte und Rücken, das Drehen des Oberkörpers bis zum Überkreuzen mit dem Becken, das Tiefstürzen und Hochspringen fördern Stärke und Gelenkigkeit der Hüften und Beine.
Der Volksmund sagt: »Das Altern beginnt in der Hüfte«. Langjähriges Training kann der Lockerung der Knochensubstanz vorbeugen, den Alterungsprozess verlangsamen. Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule, Entzündungen im Schulterbereich, rheumatischen Schmerzen der Hüft- und Beingelenke kann vorgebeugt oder deren Behandlung unterstützt werden.
Die Konzentration, die es erfordert, die inneren Prinzipien umzusetzen, hält die Hirnrinde in einem rhythmisch aktiven Zustand, der die Leistung des Gehirns und der Nervenzentren harmonisiert.
Die moderne Medizin hat zudem beweisen können, das Tongbeiquan die Organfunktionen positiv beeinflusst.
Tongbeiquan, Taijiquan, Baguazhang und Xingyiquan im Vergleich
Vergleiche ich das energetische Erleben nach dem Training der unterschiedlichen inneren Kampfkünste, komme ich zu folgendem Bild: Taijiquan erzeugt einen Qi- Fluss, Baguazhang Qi-Strudel und Tongbeiquan einen Qi-Tsunami. Bleibe ich beim Wasser, würde ich Xingyiquan mit seiner linearen, zielgerichteten und auf den Punkt gebrachten Qualität mit einem Wasserwerfer vergleichen.
Nach dem Durchlaufen – oder Durchtoben? – einer Tongbei-Form fühle ich mich meistens bestens gelaunt und zum Bäume Ausreißen aufgeladen, voller Tatendrang und prickelnd durchdrungen von Qi. Für mich kann ich formulieren: Es verstärkt großartig meine Lebensfreude. Ob es bei anders gestrickten Charakteren ähnlich fruchtet, kann ich natürlich nicht sicher sagen.
Fotos: Hans-Kurt Schäfer