Teil 2 – Neigong, die Verbindung von Kampfkunst und Meditation und Tai Chi als Therapie
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Kampfkunst: (Geheimes) Neigong und Meditation
In diesem zweiten Teil des Interviews spricht Meister Chen über “Techniken”, “Geheimnisse” sowie “geheime Techniken” und wie sie das Gefüge und das Wirtschaftsmodell einer Schule bestimmen. Auf Fragen seiner Schüler:innen hin spricht er dann über das Neigong-Training seines Lehrers Cheng Man Ching und über den (scheinbaren) Widerspruch von Kampfkunst und Mediation.
Jeder kann Tai Chi unterrichten
Die nächste Frage war: Wann bin ich weit genug, dass ich unterrichten kann? Meister Chen sagt klar, dass jeder, der die Tai Chi-Form kann, diese unterrichten kann – man solle jedoch den Schüler:innen gegenüber offen sein, über das was man kann (und was man nicht kann).
Tai Chi als Therapiemethode
Tai Chi ist für Meister Chen eine physische Therapiemethode, die mit anderen Therapiemethoden kombiniert werden kann. Obwohl bei manchen mentalen Krankheitsbildern das Arbeiten mit dem Körper nicht möglich oder nicht angezeigt sei, zeige sich bei anderen, dass das Beschäftigen mit der Bewegung des eigenen Körpers den Geist beruhigen und von immer wieder hochkommenden Gedankenmustern ablenken kann.
Neben dieser “indirekten” Arbeit an der geistigen Gesundheit kann Tai Chi auch direkt in der physischen Therapie eingesetzt werden: durch das Boxen, das systematische Nutzen des gesamten Körpers für eine einzige Bewegung – den Schlag, kann beispielsweise gezielt übermäßige Spannung abgebaut werden. Diese Arbeit mit der Körpermechanik des Tai Chi ist auch im Bereich der Rehabilitationsmedizin sinnvoll, wo es um das (wieder)erlernen funktionaler Bewegungsmuster geht.
Eine ausführlichere Beschreibung der Inhalte des Interviews auf englisch gibt es hier.
Autorin: Gabi Kannenberg
Fotos: Nils Klug
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