Zur Unterscheidung Innerer und Äußerer Stile in den chinesischen Kampfkünsten

Unterscheidung Innerer und Äußerer Stile

I. Einleitung

Die Unterscheidung der chinesischen Kampfkünste in Innere und Äußere Stile – Neijia und Waijia – ist etabliert und findet weithin Verwendung (1). Allerdings sind die Kriterien, nach denen einzelne Stile der einen oder anderen Kategorie zugeordnet werden, keineswegs eindeutig. Auch die historische Entstehung der Unterscheidung ist durchaus umstritten und verweist überraschenderweise auch auf die Entstehungsgeschichte bzw. die Gründungsmythen des Taijiquan.

Im folgenden möchte ich vier mögliche Ebenen der Unterscheidung zwischen Neijia und Waijia vorstellen: 1. Die systematische 2. Die historisch-mythologische 3. Die politische 4. Die clan- bzw. familienbezogene.

(1) Als Beispiele der Neijia werden in aller Regel die drei „klassischen“ chinesischen IMA (Internal Martial Arts) genannt: Taijiquanquan, Baguazhang und Xingyiquan. Daneben werden eine Reihe von „kleineren“ Stilen hinzugezählt, die nicht selten historische Verbindungen zu den drei Hauptstilen aufweisen, so etwa das Liuhebafa, das Bajiquan, das Ziranmen oder das Yiquan. Auch jüngere Stile und Derivate werden zu den Neijia gezählt, wie zum Beispiel das Iliqchuan, oder im Westen kreierte (Hybrid-) Systeme wie das Cheng Hsin. Zudem bewerben sich Stile gleichsam bei der Familie der IMA, indem sie ihren hergebrachten Namen ein „Internal“ oder „Inneres“ voranstellen. Als Beispiele der Waijia gelten allen voran die Kampfkünste, die mit dem Shaolin-Kloster in Verbindung gebracht werden. Zu nennen wäre aber ebenso das Tanglangquan, das Hung Gar und im weitesten Sinne all das, was als „Modern Wushu“ bezeichnet wird, sofern man letzteres überhaupt als Kampfkunst betrachten möchte.
Unterscheidung Innerer und Äußerer Stile

II. Die systematische Unterscheidung: Muskeln oder Qi?

Die naheliegendste und wohl auch am häufigsten vorgebrachte Erklärung für die Unterscheidung von Neijia und Waijia bezieht sich auf die alltagssprachliche Verwendung der Worte innen und außen. Legt eine Kampfkunst größeren Wert auf die Schulung „äußerer“ Attribute wie Kraft und Schnelligkeit sei sie eine Waijia, liegt ihr Fokus auf dem Verstehen innerer Körperzusammenhänge und der Kultivierung der Lebensenergie sei sie eine Innere Kampfkunst.

In diesem Sinne findet sich in der Enzyklopädie „Martial Arts of the World“ (Green 2001:119) folgender Eintrag zur Unterscheidung von Neijia/Waijia: „This classification system depends on the source of the energy applied: in theory, an art may apply muscular and structural force (the external element) activated by forceful muscular contraction … or it may depend on control of the circulation of an inner force called qi … which can be accumulated in the dantian … by physical and spiritual exercise and can flow only through a relaxed body …“ (Schreibweisen und Kursivsetzung im Original).

Sicherlich ist eine solche Unterscheidung – Muskelkraft vs Energiearbeit – simplifizierend, um nicht zu sagen „holzschnittartig“ (Oberlack 2005:3). Falsch ist sie dennoch nicht, solange ihre Erklärungstiefe nicht überbewertet wird. Die Kriterien dürfen nicht als ausschließliche Merkmale begriffen werden, sondern als Akzente im Trainingsgeschehen.

Dies wiederum entspricht zumeist dem, was in den jeweiligen Kampfkunstschulen tatsächlich betrieben wird. Während in den Disziplinen der Waijia Abhärtung und Krafttraining eine große Rolle spielen, wird auf beides im Taijiquan in aller Regel verzichtet. Hier fokussiert man sich vielmehr auf Übungen zur Kultivierung und Lenkung des Qi (Stehende Säule, Seidenübungen, präzise an der Energieführung ausgerichtete Formarbeit).

Eine solche systematische Unterscheidung versucht weiterhin, Neijia und Waijia verschiedene Attribute zuzuschreiben, um sie voneinander abzugrenzen. So zeichneten sich die Inneren Stile durch folgende Eigenschaften aus: weich, rund, spiralig, entspannt, ruhig, defensiv, langsam.
Im Gegensatz dazu seien die Äußeren Stile entsprechend: hart, direkt, gerade, angreifend, muskulär, schnell.
Nimmt man die aufgezählten Attribute näher unter die Lupe, stellt man jedoch fest, dass ihr Erklärungskraft begrenzt ist. Jedes der Gegensatzpaare (weich/hart; spiralig/gerade; entspannt/muskulär) kann je nach Betrachtungsebene eine völlig unterschiedliche Bedeutung transportieren und damit genauso wahr wie falsch sein. Beispielhaft sei die Geschwindigkeit genannt. In der Tat können die geschulten Fäuste und Füße eines Shaolinmönches ihr Ziel in nahezu übermenschlicher Schnelligkeit treffen. Ein mit Fajin ausgeführter Fauststoß eines Taiji-Könners aber steht dem in keiner Weise nach. Zudem heißt es in den Taiji-Klassikern: Bewegt der Gegner sich nicht, bewege ich mich nicht. Bewegt sich der Gegner, bin ich schon da. Geht es schneller? Natürlich nicht.

Fernerhin gelten die genannten Attribute nicht für sämtliche Disziplinen der Neijia bzw. der Waijia. Zurecht wird darauf hingewiesen, dass die Charakterisierung „rund“ oder „spiralig“ kaum auf das lineare und explosive Xingyiquan zutrifft. Ebenso wird es schwierig zu begründen, warum die Eigenschaft „weich“ auf das Taijiquan zutreffen soll, wenn der Stil für sich „gang“ wie „rou“, also hart und weich in Anspruch nimmt.

Umgekehrt gilt, dass sich beispielsweise das Training des Shaolin keineswegs in Abhärtung, Kräftigung und äußerer Schulung erschöpft. Im Gegenteil, gerade hier werden in hohem Maße innere Qigong-Systeme geübt und diese auch in einem engen Zusammenhang mit den Kampfaspekten gesetzt. (2) Energiearbeit ist also mitnichten ein exklusives Attribut Innerer Kampfkünste. Genauso lässt sich anmerken, dass die Schulung äußerer Kraft selbstverständlich immer schon Teil des Taiji-Trainings gewesen ist (3).

Abschließend lässt sich daher sagen, dass die systematische Unterscheidung von Neijia und Waijia zwar ihre Berechtigung hat – aber eben auch offensichtliche Grenzen aufweist. Man muss daher fragen, ob die Einteilung überhaupt jemals einen derart systematischen Anspruch erhoben hat oder ob sie nicht vielmehr von Anfang an auf etwas ganz anderes abzielte.

(2) Um die Verwirrung komplett zu machen, sei hier auf das Yijinjing verwiesen. Dieses System gilt einerseits als Ausweis der Inneren Arbeit im Shaolin, dessen Wurzeln oder sogar direkte Überlieferung auf Bodhidarma zurückgehen soll. Zugleich weist die historische Forschung daraufhin, dass das Yijinjing wohl daoistischen Ursprungs ist, mithin die Versuche einer dichotomen Einteilung Buddhismus-Taoismus/Shaolin-Wudang in jeglicher Hinsicht konterkariert. (vgl dazu: Ng 20ff sowie den folgenden Abschnitt).
(3) Nach Chen Ziqiang wird das Training des Taijiquan neben dem Formentraining komplettiert durch das Üben kämpferisch-technischer Fähigkeiten (jishu), durch eine grundlegende Stärkung der konditionellen Körperfähigkeiten (shushi) sowie speziell auch der Körperkraft (li liang) (vgl. Gaffney o.J.). Gaffney weist allerdings nicht zu unrecht daraufhin, dass Äußere Kraft im Taijiquan als geradezu blasphemisch empfunden wird, bzw. dass ihr geradezu so etwas wie Verachtung entgegengebracht wird (C.P. Ong).

III. Die historisch-mythologische Unterscheidung: Bodhidharma oder Zhang Sanfeng?

Ursprung des Wudang Taiji Quan und Zhang San Feng

Am wirkmächtigsten für die Einteilung der chinesischen Kampfkünste in Innere und Äußere Stile waren tatsächlich keine systematischen Gesichtspunkte, sondern historisch-mythologische Mutmaßungen.

Zugespitzt formuliert besagen sie, dass die Kampfkünste der Inneren und Äußeren Schule deswegen unterschieden werden, weil sie sich auf zwei getrennte Wurzeln zurückführen lassen. Im Fall der Waijia auf die historische Figur des Bodhidharma und das Shaolinquan, und bei den Neijia auf den daoistischen Weisen Zhang Sanfeng und die Wudang-Berge. (In diesem Sinne z.B. Lind 1999:439).

Ob man diese Zuschreibungen nun als historische Tatsache oder als mythologische Projektion versteht, ist durchaus umstritten. Dasselbe gilt für die Schlussfolgerungen, die daraus über die historische Entstehung des Taijiquan und auch über seine Natur und Ausführung gezogen werden.

Die Beweislage für die Historizität einer „Ur-Neijia“, die sich auf Zhang Sanfeng zurückführen ließe, ist denkbar dünn, auch weil im Laufe der chinesischen Geschichte, insbesondere auch im Zusammenhang mit Dynastiewechseln, immer wieder wichtige Quellen, etwa Chronologien oder Genealogien, zerstört oder im Nachhinein umgeschrieben worden sind. Um so heftiger werden die wenigen vorhandenen Quellen interpretiert, in Stellung gebracht und mit weitreichenden Mutmaßungen strapaziert.

Wichtigstes Zeugnis im Zusammenhang mit den Neijia/Waijia stellt das Wang Zhengnan Muzhiming dar, eine von dem Philosophen und Historiker Huang Zongxi im Jahr 1669 verfasste Grabschrift für den verstorbenen Kampfkünstler Wang Zhengnan (4). Dort heißt es:

Shaolin ist durch seine Boxer in der Welt berühmt geworden. Aber da diese den Angriff bevorzugen, kann man sie dadurch besiegen. Es gibt auch noch die so genannte Innere Schule, die die Bewegung aus der Ruhe kontrolliert. Ein Angreifer wird durch seinen ersten Schlag zu Boden gebracht. Deswegen unterscheidet man Shaolin als die Äußere Schule. Es begann mit Zhang Sanfeng in der Song-Zeit. Sanfeng war ein Alchimist vom Berge Wudang. Als Kaiser Huizong ihn zu sich rief, waren die Straßen unpassierbar. Eines Nachts lehrte ihn der Gott des Krieges, Xuandi, die Faustkampfkunst und am nächsten Tag tötete er dann eigenhändig mehr als einhundert Räuber. (zitiert nach Weinert 2019:2)

Diese wenigen Zeilen haben eine enorme Wirkung in der Geschichte der chinesischen Kampfkünste entfaltet – und tun es bis heute. Nicht nur nimmt hier die seitdem gebräuchliche Unterscheidung zwischen Neijia und Waijia ihren historischen Anfang. Auch werden hier, neben der Zuweisung zu Shaolin bzw. Wudang, inhaltliche Qualitäten in Stellung gebracht, die bereits im vorangegangenen Abschnitt behandelt wurden (hier: angreifend/verteidigend; Bewegung/Ruhe). Auch wird mit Zhang Sanfeng der Urvater der Inneren Stile benannt, ebenso wie ihnen eine gleichsam eingeschriebene Überlegenheit attestiert wird („ … kann man sie dadurch besiegen…“).

Insbesondere durch diese vermeintliche Überlegenheit darf es nicht wundern, dass manche Vertreter der Inneren Stile, unabhängig von ihrem individuellen Trainingspensum und ihrer Kampferfahrung, von einer beeindruckenden Siegesgewissheit geprägt sind. Innere Kraft schlägt Äußere Kraft, davon sind sie zutiefst überzeugt – auch wenn die Wirklichkeit eine schmerzhaft andere sein kann (5).

Bemerkenswert ist, dass das Wang Zhengnan Muzhiming oftmals auch in jenen Passagen als historischer Tatsachenbericht eingestuft wird, in denen es erkennbar mythologische Bezüge aufweist. So besagt der Text, dass Zhang Sanfeng seine Innere Kampfkunst im Traum vom Kriegsgott Xuandi gelernt habe und er sie bereits am nächsten Tag todbringend anwenden konnte.

Für einen unvoreingenommenen Leser dürften solche Sätze fraglos belegen, dass es hier nicht um Realgeschichte geht, sondern um Symbolik und Mythologie. Die Grabinschrift soll die Verwurzelung der Neijia in der Welt der Götter und übernatürlichen Kräfte ausdrücken. Als historischer Quellenbeleg hingegen laden sie gleich in mehrfacher Hinsicht zu Zweifeln ein.

Beginnen müssen diese Zweifel damit, dass Zhang Sanfeng oftmals nicht als historische Figur eingeschätzt wird. Vielmehr haben sich in seiner Figur Berichte und Legenden verschiedener Personen aus verschiedenen Provinzen und Jahrhunderten verdichtet (Wile 2016:21; v.a. Seidel 1970). Märchenhafte Überlieferungen und Sagen verweben sich mit historischen Fragmenten und dynastischen Interessenslagen, sodass Landmann Zhang Sanfeng als „populären Rübezahl“ kennzeichnet (Landmann 2002:39).

Hinzu kommt, dass bis zu der hier zitierten Grabschrift zumeist kein Zusammenhang zwischen dem sagenhaften Weisen aus Wudang und den Kampfkünsten, ob nun innerlich oder äußerlich, gezogen wurde. Anna Seidel, eine deutsche Sinologin (1938 – 1991) und seinerzeit führende Forscherin auf dem Gebiet des Daoismus, hat verschiedene Quellen zum Leben von Zhang zusammengetragen. Sie schreibt: „Some readers may be surprised that this hagiography contains not even the faintest allusion to the Taoist techniques of boxing, whereas Zhang Sanfeng is known today, if at all, as the founder of the boxing school Taijiquan.” (Seidel 1970:504). Sie betont, dass es kaum historisch belastbare Informationen zu Zhang gibt und zeichnet nach, wie das Bild des unsterblichen daoistischen Weisen erst posthum in verschiedenen historischen Phasen entstanden ist. Viel spricht dafür, dass die Vereinnahmung Zhangs als Urahn des Taijiquan auch der Konkurrenz mit den äußeren Stilen geschuldet war: Mit Zhang Sanfeng im Gepäck konnte das Taijiquan mit dem Shaolin gleichziehen, dass sich auf eine ähnliche Heldengestalt – Bodhidharma – berief (Seidel 1970:503ff.).

Der Vollständigkeit halber soll an dieser Stelle dennoch kurz die Herleitung von Zhang Sanfeng als Gründerfigur des Taijiquan nachgezeichnet werden. Die folgenden Passagen sind als Entgegenkommen gegenüber der historischen bzw. historisierenden Sicht auf Zhang Sanfeng zu verstehen. (6)

Auch hier wiederum dient eine denkbar dünne Quellenlage als Ausgangspunkt für weitreichende Schlussfolgerungen – genauer geht es um einen einzigen Satz: „Taijiquan begann mit Zhang Sanfeng in der Song-Zeit.“ (Wile 2017: 21; Landmann 2002:40)

Der Satz wird Li Yiyu zugeschrieben, dem Neffen und Schüler von Wu Yuxiang, dem Gründer des Wu (Hao)-Stils des Taiji. Er findet sich in Li’s einleitenden Worten, die er im Jahr 1867 seiner Abschrift des Taijiquan Pu, des „Handbuch des Taijiquans“, vorangestellt hat. Das Konvolut, das heute den klassischen Schriften des Taijiquan zugerechnet wird, enthält neben Texten seines Onkels Wu Yuxiang eine Schrift von Wang Zongyue, die als zufälliger Fund in die Hände der Wu-Familie geriet – angeblich fand Wu Yuxiangs älterer Bruder Wu Chengqing es im Depot eines Salzhändlers.

Mit diesem einen Satz war die Legende von Zhang Sanfeng als Gründer des Taijiquan in der Welt und wurde – erstaunlich oder auch nicht – insbesondere von Vertretern des Wu- und Yangstils mit Nachdruck vertreten (Wile 2017:21).

An dieser Stelle muss natürlich gefragt werden, wie das Taijiquan vom legendären Alchemisten aus den Wudang-Bergen zu den heute bekannten Vertretern des Taijiquan gelangt sein könnte. Dazu geben die bereits erwähnten Quellen Hinweise. Zum einen unterbreitet das Wang Zhengnan Muzhiming eine Art Genealogie, nach der die legendäre Innere Kampfkunst des Zhang Sanfeng über verschiedene Meistergenerationen zu Wang Zhengnan gelangte – also eben jenem Kämpfer, dessen Leben das Muzhiming beschreibt und lobt.

Wang Zongyue wiederum, Urheber der von der Wu-Familie ausfindig gemachten Schrift, gilt als Schüler eben dieses Wang Zhengnan. Der Sohn von Huang Zongxi, Huang Baiji, der wiederum Schüler Wang Zhengnans gewesen sein soll, hat eine Schrift über das Neijia Quanfa hinterlassen, womit die ins Mythische zurückreichende Tradierungslinie endgültig geschichtlichen Status erreicht hätte.

Bemerkenswert ist, dass Li Yiyu in späteren Abschriften des gleichen Manuskripte keinen Bezug mehr auf Zhang Sanfeng nimmt. Im so genannten Hao-He-Manuskript, also jener Abschrift, die Li Yiyu für seinen Schüler Hao He anfertigte, heißt es: „Beim Taijiquan weiß man nicht, mit welcher Person es seinen Anfang nahm. Seine Feinheiten sind subtil, und seine Kunstfertigkeit ist wunderbar. Die Abhandlung des Wang Zongyue erklärt sie umfassend. Später wurde (das Taijiquan) an die Chen-Familie des Dorfes Chenjiaguo in Henan übermittelt … „ (zitiert nach Landmann 2002:41; vgl. auch Henning 1994:3).

Als Bindeglied zwischen Wang Zongyue und der Chen-Familie wird von interessierter Seite zumeist Jiang Fa benannt, der aus dem Nachbardorf von Chenjiaguo, Zhaobaozhen, stammen soll (Wile 2020:25). Nach seinen Lehrjahren bei Wang kehrte Jiang Fa in seine Heimat zurück und beeinflusste – je nach historisch-zeitlicher Einordnung entweder Chen Wangting oder sogar Chen Changxing. Erst durch Jiang Fa entwickelte sich aus der (äußeren) Kampfkunst der Chenfamilie das innere Taiji. Über Chen Chanxing gelangte es dann an Yang Luchan und fand so seinen Weg in die Welt.

Es sei betont, dass die hier nachgezeichnete Darstellung spekulativ ist. Wie bereits erwähnt ist die Quellenlage dünn und die Vermischung mit mythologischen Elementen offensichtlich. Ähnlich wie bei Zhang Sanfeng gelten auch die Lebensdaten des Wang Zongyue als ungesichert und weichen in einzelnen Darstellungen um Jahrhunderte voneinander ab (Landmann 2002:43; FN 1). (7) Für die Person des Jiang Fa gilt gleiches. (8)

In Kontrast dazu steht die historische Darstellung, nach der das Taijiquan seinen Anfang bei Chen Wanting nahm. Wurzelnd in der Schrift des Qi Jiguang, verband er äußeres Boxen mit den Inneren Praktiken des Daoyin und Tuna, womit die Verwurzelung des Taijiquan in älteren, daoistischen Praktiken eingestanden und offensichtlich ist, ohne dafür auf mythologische Darstellungen zurückgreifen zu müssen.

Hier stellt sich die Frage nach den Motiven, aus denen eine erkennbar spekulative Darstellung historischer Entwicklungen immer wieder vorgebracht wird. Prägnanter ausgedrückt: Hat die Neijia/Waijia-Unterscheidung in Wahrheit keine historischen, sondern vielmehr politische Gründe?

(4) Solche Gedenkschriften waren eine übliche Textgattung im alten China. Sie führten die Lebensdaten und Verdienste eines Verstorbenen auf und werden daher immer wieder als wichtige historische Quellen herangezogen. Weinert erläutert in seiner Analyse des Wang Zhengnan Muzhiming: „Die Texte wurden in Steinplatten geschnitten und dann gemeinsam mit dem Toten bestattet. Huang Zongxi behielt als Autor eine Kopie und veröffentlichte den Text später in zweien seiner Sammelwerke …“ (Weinert 2019:2, FN 1)
(5) Dass ein solches Überlegenheitsgefühl innerhalb von Sekunden zerbröseln kann, haben die diversen Kämpfe des chinesischen MMA-Kämpfers Xu Xiadong mit Vertretern des Taijiquan bewiesen. Angemerkt sei, dass die Kämpfe wenig über das Taijiquan aussagen, jedoch viel über die Selbsteinschätzung einiger seiner Vertreter (wobei keiner der Gegner Xus namhaft war; vgl dazu Ong 2019 II).
(6) Man muss sich klarmachen, dass vermutlich die Mehrzahl der Internetseiten deutscher Taijiquan-Schulen Zhang Sanfeng als Gründerfigur des Taijiquan nennt. Dabei wird zumeist auch Zhangs Beobachtung des Kampfes eines Kranichs mit einer Schlange genannt. Wir vermeintlich so rationalen Westler bevorzugen also durchaus auch den mythischen Nebel gegenüber den schnöden historischen Fakten.
(7) Ob die neuerlich aufgefundenen Dokumente der Li-Familie die bestehenden Lücken schließen können und somit tatsächlich die „Qumran-Rollen“ des Taijiquan sind (Douglas Wile) – oder ob sie vielleicht doch eher raffinierte Fälschungen sind, scheint noch nicht ausgemacht zu sein (vgl dazu Wile 2016 und Bohn/Wong 2010).
(8) Üblicherweise wird Jiang Fa als Zeitgenosse von Chen Wangting dargestellt. Als Beteiligter an den Getreidaufständen unter Li Jiyu fand Jiang Fa Unterschlupf im Hause von Chen Wangting, diente dort als Angestellter und wurde so ein Schüler Chens. (vgl. Tucker o.J.)

IV. Die politische Unterscheidung: Äußere Bedrohung oder Innere Stärkung?

Den Anfang einer politischen Deutung der Neijia/Waijia-Unterscheidung machte der britische (Militär-)Historiker Stanley Henning im Jahr 1981. In einem Beitrag zur Geschichte der chinesischen Kampfkünste für die Zeitschrift Military Affairs schlug er eine symbolische Deutung des Wang Zhengnan Muzhiming vor (Henning 1981). Weiter ausgeführt hat er seine These einige Jahre später in einem weiteren Beitrag unter dem Titel „Ignorance, Legend and Taijiquan“ (Henning 1994).

Henning schlägt vor, die Grabschrift für Wang Zhengnan weder historisch noch mythologisch zu verstehen, sondern als Ausdruck der politischen Gesinnung ihres Autoren Huang Zongxi (1610 – 1695).
Huang war selbst Philosoph und Historiker und zudem bekanntermaßen Anhänger der zu seinen Lebzeiten untergegangen Ming-Dynastie (1368 – 1644). Unter der repressiven Politik der neuen Qing-Machthaber (1644 – 1911) ließ sich politische Kritik nur vorsichtig und allegorisch formulieren. Eben das tat Huang mit seiner Gegenüberstellung von Äußerer Schule (Shaolin) und Innerer Schule (Wudang). Da Shaolin als buddhistischer Orden eine letztlich von außen stammende Religion repräsentiert und sich auf einen ebenso zugewanderten Patriarchen beruft (Bodhidharma (9)) steht sie, so Henning, allegorisch für die Fremdherrschaft der Qing, also der neuen Mandschu-Dynastie. Die ist übermächtig und aggressiv und kann dennoch von der unterlegenen Inneren Schule – Wudang und Zhang Sanfeng, letztlich aber (Han-)China – besiegt werden.

In Hennings Sicht stellt die Gegenüberstellung von Neijia und Waijia also keineswegs unterschiedliche Kampfkunsttraditionen dar, sie ist Ausdruck politischer Widerständigkeit (Henning 1994:2).

Als einen Beleg seiner These führt er an, dass die Grabschrift entgegen der zeitüblichen Konvention die Lebensdaten des Verstorbenen durch den Sechzig-Jahre-Zyklus aus Tierkreiszeichen und Elementen angibt, und nicht anhand der dynastischen Regierungsdevisen der Qing. Auf letztere verzichtete Huang bewusst, da sie einer Anerkennung der Fremdherrschaft durch die Mandschu gleichgekommen wären.

Die Schlussfolgerungen von Hennings These sind weitreichend, bedeuten sie doch letztlich, dass die gesamte Gegenüberstellung von Innerer und Äußerer Schule eine Art (historisches) Missverständnis ist. Es geht nicht um Kampfkunst, es geht um den politischen Protest eines Ming-Loyalisten, der durch eine symbolträchtige Sprache den Zensoren der Mandschu-Herrscher ein Schnippchen schlagen wollte.

Natürlich blieb Hennings Arbeit nicht unwidersprochen. Zum einen lässt sich hinterfragen, ob der Buddhismus im China jener Zeit tatsächlich als fremd oder ausländisch empfunden wurde, die unterstellte Symbolik also überhaupt Wirkung entfalten konnte (Weinert 2019:5). Vielmehr spreche einiges dafür, dass die Lehre des Buddha längst als Teil der heimischen Kultur betrachtet wurde, zumal sie in Form des Chan eine ureigene chinesische Prägung erfahren hatte. Hinzu kommt, dass Huang Zongxi zwar zunächst belegtermaßen der Qing-Dynastie kritisch bis ablehnend gegenüberstand, seine Haltung sich aber im Laufe der Zeit durchaus geändert haben könnte.

Erwähnt sei auch, dass Henning in jüngster Zeit, da die Debatten um die Ursprünge des Taijiquan mit neu entflammter Heftigkeit geführt werden, deutliche Kritik erfährt. Diesmal aber wird ihm die Legitimität abgesprochen, überhaupt Teil der Debatte zu sein. Der Vorwurf lautet nun, dass er, wie überhaupt viele Westler, aus einer „imperialistischen, eurozentristischen“ Sicht argumentiere. Hier begegnet uns der Außen-Innen-Gegensatz erneut, nun getragen vom erstarkenden chinesischen Selbstbewusstsein: Wir gegen den Westen bzw. gegen den Rest der Welt.

Obwohl das Wang Zhengnan Muzhiming bzw. die Schrift von Wang Zongyue Jahrhunderte alt sind, hat die Debatte um die Ursprünge des Taijiquan so richtig erst in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts Fahrt aufgenommen. Hier waren es vor allem Vertreter des Yang-Stils, die in ihren Schriften den Zhang Sanfeng-Mythos populär gemacht haben (10).

Auch hier sollten die historischen Zeitumstände berücksichtigt werden. Nach dem Ende der Qing-Dynastie und der Gründung der Republik China (1911) sah sich das Land erheblichen (äußeren) Herausforderungen gegenübergestellt. Westliche Technologie und Wissenschaft, ebenso wie imperiale bzw. koloniale Begehrlichkeiten, auch durch das benachbarte Japan, machten Chinas Schwächen deutlich. Das Land galt als „kranker Mann“ des Ostens bzw. Asiens.

Vor diesem Hintergrund erfassten die innerchinesischen Modernisierungsdebatten auch den Blick auf die traditionellen Kampfkünste. Waren sie ein feudalistisches Relikt, das es zu überwinden galt? Mussten sie an westliche Körperbilder und westliche Sportmaßstäbe angepasst werden (11)? Oder liegt Chinas Heil vielmehr in der Rückbesinnung auf seine Traditionen und deren mythologische Verwurzelung – auch wenn der im Jahr 1900 niedergeschlagene Boxeraufstand auf blutige Art bewiesen hatte, dass Innere Allchemie eben nicht gegen äußere Bleikugeln hilft?

Douglas Wile macht das Spannungsfeld der Modernisierungsdebatte anhand zweier Männer deutlich: dem Historiker Tang Hao auf der einen Seite und dem Yang Chengfu-Schüler Zheng Manqing auf der anderen Seite (Wile 2020:25).

Tang kann als Modernisierer verstanden werden, der Chinas Zukunft in einer Verbindung von westlicher Rationalität und traditioneller Überlieferung verstand. In einem ersten Schritt hat er versucht, die traditionellen Kampfkünste von ihrem mythologischen Ballast zu befreien und ihre Historie mittels moderner geschichtswissenschaftlicher Methoden zu erfassen. Tangs Quellenforschung in Chenjiaguo verdanken wir, dass Chen Wangting als Schöpfer dessen, was wir heute Taijiquan nennen, anerkannt wurde (12). Nach dem Erscheinen seines Grundlagenwerks im Jahr 1930 erfuhr Tang allerdings auch deutliche (politische) Kritik. Den einen galt er als Kommunist und Zerstörer der chinesischen Tradition, den anderen als Japan-affiner Landesverräter. Beide Vorwürfe zeigen die Empfindlichkeiten der Epoche. In Japan zum Juristen ausgebildet, gab Tang sich eben nicht mit dem Nachbeten unbelegter Mythen und Legenden zufrieden, sondern setzte auf moderne Methoden historischer Forschung. Aus Sicht der Traditionalisten aber bestand eben darin ein Sakrileg, beraubte er Chinas doch vermeintlich seiner überlieferten mythologischen Kraftquellen.

Zheng Manqing wiederum gilt Wile als idealtypischer Vertreter der Traditionalisten. Die sahen Chinas Rettung als Nation in der Rückbesinnung auf seine traditionelle Stärke und seine Verwurzelung in einer mythologischen Vergangenheit. Gerade das Taijiquan könne zur Wiedererlangung nationaler Stärke beitragen – aber nur wenn es als urchinesische Schöpfung durch Zhang Sanfeng anerkannt wird. Oder in Zhengs eigenen Worten: „Qi Cultivation is the basis of self-strengthening and hence of national salvation.” (zitiert nach Wile 2020:25).

Der Modernisierer-Traditionalisten-Gegensatz jener frühen Jahre legte die Grundlage dafür, dass von interessierter Seite bis heute dem Chen-Stil eine politische Nähe zur Kommunistischen Führung unterstellt wird – nicht selten auf hämische Weise. Verkannt wird dabei, dass die Leistung Tang Haos lange vor 1949 lag und dass die Standardisierungen, die folgten, alle Taiji-Stile betrafen.

Der Verdacht, dass im frühen 20. Jahrhundert auch „stilpolitische“ Fragen mitverhandelt wurden, drängt sich auf. Der Yangstil wurde seinerzeit zum populärsten Taiji-Stil, auch durch das landesweite Wirken und die Schriften Yang Chengfus, aber auch durch bekannte nicht familiärer Vertreter wie Chen Weiming, Zheng Manqing oder Dong Yingjie. Zusätzlichen Schub, ja eine „Erhöhung“ (Wile 2016:21), erhielte der Yangstil natürlich, wenn deutlich würde, dass er eben mehr sei als eine Variation oder auch eine evolutionäre Fortentwicklung des Chenstils. Vielmehr gehe er direkt auf die mythologische Figur des Zhang Sanfeng zurück und sei somit Ausdruck von Chinas Weisheit und Stärke, die wiederum tief in den mythischen Urgründen der Geschichte wurzele.

Man mag all diese historischen Fragen und Streitigkeiten für unwichtig halten und sich lieber in aller Demut dem Taijiquan-Training widmen. Im Zusammenhang mit der hier erörterten Fragestellung nach der Unterscheidung in Innere und Äußere Stile haben sie aber dennoch eine gewisse Berechtigung. Das (Selbst-)Verständnis von dem, was Taijiquan eigentlich ist, lässt sich eben nicht ausschließlich „systematisch“ und durch Innenschau verstehen. Es ist immer auch in hohem Maße durch symbolische und (stil-)politische Ebenen geprägt. Diese sich bewusst zu machen, ist nicht unbedingt notwendig – schädlich aber ist es auch nicht. Die Befassung mit dem Thema kann durchaus ein kleiner, gewinnbringender Schritt auf dem langen Weg des Taijiquan sein.

Eine abschließende Bewertung des Wang Zhengnan Muzhiming und seiner vielfältigen Interpretationen kann hier selbstverständlich nicht vorgenommen werden. Festzuhalten aber bleibt, dass die Neijia/Waijia-Unterscheidung auf vielerlei Ebenen getroffen werden kann. Eine vorschnelle Interpretation als Ausdruck systematischer oder historischer Tatsachen jedenfalls ist mit Skepsis zu begegnen.

(9) In der historischen Forschung ist umstritten, ob Bodhidharma aus Indien stammte oder möglicherweise aus dem Gebiet der heutigen zentralasiatischen Staaten.
(10) Hermann Bohn, Sinologe und langjähriger Praktiker verschiedener chinesischer Stile, betont die Rolle Sun Lutangs in der Popularisierung des Neijia-Waijia-Gegensatzes.
(11) Ng zeichnet die Debatte konkret für die Frage nach, ob die chinesischen Kampfkünste Elemente westlicher Leibesertüchtigung und Muskelstärkung aufnehmen müssen. Vgl. Ng 2016: 66 ff, besonders 71ff.
(12) Hermann Bohn (FN 10) betont, dass auch Tangs Arbeit den Standards heutiger Forschung nicht mehr entspricht. Zudem muss man darauf hinweisen, dass die offizielle Anerkennung Chnejiaguos als Ursprungsort des Taijiquan deutlichen Widerspruch und Protest erfahren hat.

V. Die familienbezogene Interpretation: geheime oder offene Tradierung?

Der Vollständigkeit halber soll hier eine letzte Möglichkeit der Unterscheidung zwischen Neijia und Waijia vorgestellt werden. Demzufolge bezeichnen Innere Stile diejenigen, die nicht öffentlich gelehrt wurden, sondern im Verborgenen hinter den Mauern einer Kampfkunstschule bzw. eines Familienanwesens. Die Waijia sind entsprechend die Ausführungen und Varianten eines Stils, die öffentlich gelehrt wurden.

Das Unterscheidungskriterium zwischen Neijia und Waijia wäre demzufolge nichts anderes als der Grad der Geheimhaltung, mit der eine Kampfkunst gelehrt wurde (vgl. Landmann 2002:26 FN 2; auch Oster 2005:12)

Insgesamt ist die Quellenlage für diese Interpretation dürftig. Überliefert ist eine Aussage von Ma Yueliang, Ehemann von Wu Yinghua und Vater von Ma Jiangbao, der nach der Unterscheidung von Neijia und Waijia gefragt wurde und wiefolgt antwortete: „… im allgemeinen versteht man es so, dass Shaolin immer der äußere Stil ist und Wudang immer der Innere … Aus unserer Sicht bedeutet Neijia, dass innerhalb der Familie, also intern trainiert wird und nicht öffentlich. Und Waijia bedeutet, dass vor der Tür, also außerhalb des Hauses trainiert wird, draußen, wo jeder es sehen kann … seit 1914 ist Taijiquan aus der Tür, als in die Öffentlichkeit gegangen … dass es veröffentlicht wurde, heißt noch nicht, dass es ein äußerer Stil geworden ist. Obwohl auch unser Tai Chi Chuan „aus dem Haus gegangen“ ist, hatten wir bis vor sechs Jahren … eine Form, die wir nie nach außen zeigten. Das ist der Unterschied zwischen den Begriffen Nei und Wai.“ (Martial Arts Magazin Nov/Dez 1986)

Insgesamt finden sich in der Literatur kaum Hinweise, die die hier skizzierte Interpretation stützen. Nicht berührt davon ist die Tatsache, dass es traditionell Abstufungen gab in dem, was einzelnen Schülern, je nach ihrer Nähe zur linienhaltenden Familie, gezeigt wurde.

VI. Fazit

Die vorangegangenen Abschnitte haben gezeigt, dass die Einteilung in Neijia und Waijia durchaus andere Hintergründe hat, als man unbedarft vermuten könnte.
Insofern sollte auf Grundlage der Zuordnung keine übertriebenen Schlüsse auf die Natur einer Kampfkunst gezogen werden. Einfache Gegenüberstellungen – etwa: muskulärer vs energiebasierter Bewegungsmodus oder hart vs weich – haben nur begrenzte Aussagekraft.
Hermann Bohn, Sinologe und langjähriger Praktiker verschiedener chinesischer Kampfkünste, macht zudem darauf aufmerksam, dass immer mehr Vertreter der chinesischen Kampfkünste die Neijia-Waijia-Unterscheidung nicht mehr akzeptieren, da sie letztlich wenig zum Verstehen der Stile beiträgt.
Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass Kampfkünste nie nur innerlich oder äußerlich sind. Insofern ist Jan Silberstorff zuzustimmen, wenn er schreibt, dass „Kampfkunst in ihrer Vollständigkeit … weder nur innen noch nur außen“ ist. Vielmehr gehe es um „eine bis ins Feinste harmonisierte Bewegung innerer und äußerer Kräfte“ (Silberstorff 2005:38).

ZUM AUTOR: Daniel Bielenstein, geb. 1967, ist Schriftsteller und lebt in Hamburg. Er betreibt seit 1985 Taijiquan (Yang/Chen) und ist Lehrer in der Tradition von Chen Xiaowang (WCTAG). Unter seinem Pseudonym Henrik Siebold schreibt er Kriminalromane. Im Dezember erscheint der Thriller „Schattenkrieger“.

VII. Quellen

  • Bohn, Hermann: Neues zur Geschichte des Taijiquan: Die Faustkampfkunst nach Himmlischen Mustern; Verarbeitung und Kommentierung eines Originalbeitrags von Wong Yuenming; (zitiert als Bohn/Wong 2010)
  • Gaffney, David: Cultivating Internal Strength in Chen Style Taijiquan; ohne Jahr (zitiert als Gaffney o.J.) (abrufbar auf www.chentaijiquangb.com)
  • Green, Thomas A. (Hg.): Martial Arts of the World, Volume I (A – Q), Santa Barbara u.a. 2001 (zitiert als MAW)
  • Henning, Stanley E.: The Chinese Martial Arts in Historical Perspective, Military Affairs 12/1981,
  • Landmann, Rainer: Taijiquan – Konzepte und Prinzipien einer Bewegungskunst/ Analyse anhand der frühen Schriften, Hamburg 2002
  • Landmann, Rainer: Eine kurze Einführung in die Bewegungsprinzipien des Taijiquan (Kurzbeitrag o. J.; zitiert als Landmann II)
  • Lind, Werner: Lexikon der Kampfkünste; Berlin 1999
  • Ng, Pei-San: Strength From Within: the Chinese Internal Martial Arts as Discourse, Aesthetics, and Cultural Trope (1850-1940); Dissertation; Berkeley 2016
  • Oberlack, Helmut: Editorial zum TQJ Special Innere Kampfkünste; Hamburg 2005
  • Ong, C.P.: Generating Body Strength Through Taijiquan Motion; International Journal of Complementary & Alternative Medicine 3/2016
  • Ong, C.P.: Taijiquans Enigma; Life Research 1/2019; (abrufbar auf: https://cptaiji.com/); zitiert als Ong 2019 I
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