Zyklen der 5 Elemente

5 Elemente

DIE WECHSELBEZIEHUNG DER 5 ELEMENTE / WUXINGZyklen der 5 Elemente, Bsp. "Zyklus der Erzeugung"

Der neunte Teil unserer Serie der Lehre der 5 Elemente geht auf die Zyklen der 5 Elemente ein. Zur Anwendung in Diagnose und Therapie werden die 5 Elemente (Wuxing) in einem 5-Eck (Pentagramm) zusammengefasst. Man unterscheidet in 2 Zyklustypen welche in harmonische und in disharmonische Abläufe eingeteilt werden. (nk)

Die Anordnung der WUXING im Pentagramm
Welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Zyklen im Pentagramm für unsere eigene Entwicklung?

Die Anordnung der WUXING im Pentagramm

Nachdem in den Zuordnungstabellen die spezifischen Energiequalitäten und die körperlichen, psychisch-seelischen und geistigen Eigenschaften der WUXING übersichtlich geordnet wurden, kann nun in einem weiteren Schritt gezeigt werden, wie diese Elementeigenschaften im täglichen Leben angewendet werden können. Sollen die WUXING für Diagnose und Therapie eingesetzt werden, dann sind zusätzlich noch die „8 Leitkriterien“ / BAGANG, die „Organfunktionskreise“ ZANG / FU, die „Äußeren Faktoren“ / WAISU sowie die „Inneren Faktoren“ / NEISU zu berücksichtigen. Die sogenannten „4 Elemente der Diagnose“ (Sehen, Riechen, Fühlen, Fragen und Hören) runden das diagnostische Spektrum ab. In den „Organfunktionskreisen“ werden, ähnlich wie bei den WUXING, die inneren Organe
im Zusammenwirken mit ihren vielfältigen Wechselbeziehungen gesehen, mit den „Äußeren Faktoren“ werden Jahreszeiten und klimatische Einflüsse berücksichtigt und mit den „Inneren Faktoren“ werden psychische Aspekte in die Diagnosestellung einbezogen. All diese Betrachtungsweisen sind in einem ganzheitlichen Sinne verbunden und werden immer miteinander verknüpft.
Für die Anwendung zur Diagnose und Therapie werden die WUXING in einem 5-Eck zusammengefasst, dem sogenannten „Pentagramm“. In diesem Pentagramm werden die einzelnen Elemente und ihre entsprechenden Organfunktionskreise im zeitlichen Ablauf des Jahreszyklus aneinandergereiht. Es können grundsätzlich 2 Zyklustypen unterschieden werden, die sich in harmonische und in disharmonische Abläufe einteilen lassen.

  • Verlaufen alle Wechselbeziehungen harmonisch und regelrecht in einem physiologischen, d. h. sich wechselseitig unterstützenden und fördernden QI-Kreislauf, so stellt sich beim Menschen ein dynamisches Gleichgewicht – im Sinne eines „dynamischen Un-Gleichgewichts“ und damit Gesundheit ein. Die beiden Beziehungsreihen „Zyklus der Erzeugung“ / SHENG und „Zyklus der Kontrolle“ / KO beziehen sich auf den angesprochenen harmonischen, physiologischen Ablauf.
  • Die Beziehungsreihen „Zyklus der gestörten Erzeugung“, „Zyklus der Überwindung“ und „Zyklus der Verachtung der Kontrolle“ zeigen verschiedene Stadien eines disharmonischen, pathologischen Ablaufs der Wechselbeziehungen an, was gleichbedeutend ist mit verschiedenen Stadien von Störungen, Blockaden, Verhinderungen und Unterbrechungen des QI-Flusses, die nach einer gewissen Zeit zu Kranksein führen.
zyklus der kontolle
Abb. 1: Zyklus der Kontrolle / KO

Welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Zyklen im Pentagramm für unsere eigene Entwicklung?

Im Kapitel WUXING wurde eingangs darauf hingewiesen, dass sich das QI in ganz bestimmten Stadien der Transformation für uns Menschen auf der Erde zeigt und darstellt. Diese 5 Stadien der Transformation von QI, als 5 Elemente / WUXING bezeichnet, stellen ein QI-Spektrum dar, das unserem gesamten Lebensspektrum entspricht, ebenso wie unser Leben zwischen Empfängnis, Geburt, Jugend, Erwachsensein, Alter und Tod aufgespannt ist. Bei diesem Durchwandern der Zyklen stehen wir immer wieder vor ganz bestimmten Aufgaben, die es zu lösen gilt. Da alle Lebensbereiche durch die Elementqualitäten geprägt sind, treten uns
die gestellten Aufgaben im Gewand der einzelnen Elemente gegenüber.

So gilt es zum Beispiel im Element Holz, auf entgegengebrachte Aggressionen nicht sofort zu reagieren und mit Kampfhandlungen zu entgegnen, sondern die aufgeladene Situation zwar zu registrieren, aber eher zu besänftigen, als selbst aggressiv zu antworten. Sicherlich wird eine solche reife Reaktion nicht ohne Weiteres gelingen, vor allem nicht, wenn wir es gewohnt waren, selbst kräftig auszuteilen. Wenn wir unser Handeln oder Nicht- Handeln jedoch nach und nach harmonisch mit den Aufgaben, die im jeweiligen Element anstehen, verbinden, dann werden wir uns erfolgreicher, weil gewaltfreier und „fließender“, im jeweiligen Element bewegen können. Bei bestehenden Disharmonien können keine oder nur unzureichende Lösungen gefunden werden. Letztlich werden sich auch solche Disharmonien im Element Holz in Erkrankungen von Gallenblase und Leber mit allen möglichen Folgeerscheinungen in der Organstruktur zeigen.
Manchmal gehen die Aufgaben leicht von der Hand, zeitweise stecken wir aber in ihnen fest, sodass wir trotz aller Kraftanstrengung nicht zu einer Lösung kommen. Dann gilt es, Kreativität zu entwickeln, um alternative Lösungen zu finden. Manchmal müssen wir aber auch lernen, loszulassen und Hilfe zuzulassen. Wenn wir nach einem Hinfallen wieder aufstehen und weitergehen, können wir uns der nächsten Aufgabe, im nächsten Element, zuwenden.
So gibt es in eines Lebens Lauf den großen Elemente-Bogen von der Geburt bis zum Tod und viele kleinere, jährliche, monatliche, ja tägliche bis stündliche Elementzyklen, durch die wir immer wieder gehen müssen, die es zu erfahren, zu bearbeiten und zu erfüllen gilt. Unser Ziel sollte bei allen Durchgängen sein, die Elemente mit ihren vielfältigen Aufgaben nach und nach immer reibungsloser zu durchwandern, bis es uns schließlich gelingt, frei und ohne anzuhaften weiterzugehen. Beim jedem folgenden Gang durch den Elementzyklus stehen dann die bisher unbearbeiteten, zurückgelassenen Aufgaben je Element wieder zur Lösung an.

Ein reibungsloses Durchwandern der Elemente ist zunächst das Ziel bei den Elementzyklen im Pentagramm wie auch bei den Anordnungen der Elemente im Andreaskreuz, das später beschrieben wird. Reibungsloses Durchwandern bedeutet, dass uns aus den einzelnen Elementen freigewordenes QI zufließt, das früher durch die Lösungsarbeiten an den diversen Disharmonien benötigt und verbraucht wurde. Dieses zusätzliche, elementspezifische QI trägt dazu bei, uns in allen Bereichen unseres Lebens und unseres Wesens zu stärken und weiterzuentwickeln.

Zyklus der Erzeugung
Abb. 2: Zyklus der Erzeugung / SHENG

Ist der Zyklus der Erzeugung / SHENG in einem harmonischen Zustand, so bringt ein Element das nächstfolgende hervor, ohne irgendwelche körperlichen, psychisch-seelischen und geistigen Störungen zu verursachen. Ein Mensch, der mit sich und seiner Umwelt in Harmonie lebt, kann in einem solchen harmonischen Ablauf frei und guter Dinge von einem Element zum anderen, von einer Aufgabe zur anderen gehen, ohne größere Schwierigkeiten und ohne Gefahr, hängenzubleiben.
Durch einen harmonischen Zyklus der Kontrolle / KO, einem hilfreichen, unterstützenden Zyklus, ist sichergestellt, dass diese regelrechten Abläufe auch so bleiben. So können die gestellten Aufgaben leicht und schnell erkannt und gelöst werden, sodass sich beide Zyklen harmonisch ergänzen und dadurch ein erfülltes Leben garantieren.
Um ein Beispiel zu geben: „Holz erzeugt regelrecht Feuer“ (= Zyklus SHENG), welches seinerseits durch Wasser harmonisch reguliert und kontrolliert wird (= Zyklus KO). Um einen regelrechten Ablauf in der Erzeugung eines harmonischen, funktionstüchtigen Feuers zu bewerkstelligen, braucht es sowohl kräftiges, ausgeglichenes Holz als Basis, wie auch harmonisches Wasser, welches das Feuer kontrolliert, es aber weder zum Erlöschen bringt, noch übermäßig lodern lässt. Sollten doch irgendwelche Schwierigkeiten in der Erzeugung / SHENG oder der Kontrolle / KO auftreten, gilt es, durch Ausgleich der wirkenden Elemente in einen harmonischen Zyklus zurückzukommen.
Disharmonische Zyklen entwickeln sich durch Schwäche (QI- Mangel, Leere von YIN oder Leere von YANG) oder Übermaß (Blockade von QI durch Speicherplätze, die wie Barrieren im QI-Fluss wirken können, Fülle von YIN, Fülle von YANG etc.) in den einzelnen Elementen mit körperlichen, psychisch-seelischen oder geistig-mentalen Ursachen.

Autoren: Dr. Gerhard Wenzel und Norbert Herwegh

Fotos: Eagle Verlag (Franz Mittermair), Dr. Gerhard Wenzel Norbert Herwegh.
Grafikerin: Christine Pirker

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