Das Interview mit Faye Yip wurde von Nils Klug anlässlich eines 8 Brokate-Workshops von Faye im Tai Chi Studio, Hannover, im Sommer 2016 geführt.
Forschungsgemeinschaften und die Vision eine Brücke zu bauen
Hast du das alles geschrieben auf deiner Health Association Homepage?
Nein, ich habe nicht alles geschrieben. Einiges ja, aber nicht alles.
Das ist ziemlich viel drauf auf der Seite. Gute Sachen – sehr gute.
Oh, danke. Ja, sie machen gute und nützliche Sachen – einige der Materialien. Das ist das Schöne daran, wenn man mit gut finanzierten Einrichtungen arbeitet, weil viele Universitätsprofessoren schreiben können. Sie können schreiben und nicht nur, dass sie schreiben können, sondern sie können so schreiben, dass man klar präsentierte Argumente und Erklärungen hat und wir können dann versuchen, dies – die Kunst – mit unseren vielen Jahren Erfahrung verständig zu übersetzen. Wir können versuchen, es in gutes Material zu übersetzen. Es muss erst geschrieben werden, wie man weiß, die Recherchearbeit… – für all das braucht es keine [Extra]zeit. Das ist der Grund, warum wir so eng zusammenarbeiten, an der Spitze jeglicher Forschung: technisch, was Erklärungen angeht, wie man dies macht, wie man das macht und gewöhnliche Fehler und Fragen – viele Dinge kommen ursprünglich aus… wir arbeiten mit Professoren in China – an Universität Shanghai, Sportuniversität Peking und anderen Universitäten. In allen diesen Fällen haben wir eine sehr enge Arbeitsbeziehung. Du solltest unbedingt mal mit mir nach China kommen, an einem dieser Tage…
Jetzt muss ich ja… (lacht)
Ja, solltest du. Diese [Einrichtungen] organisieren, wir reisen viel und für mich ist es so: weil ich meine Forschung auf diesem Gebiet auch fortsetze, deshalb möchte ich alle mit voran nehmen und das ist wichtig für Lehrende. Wenn du immer bereit bist, weiter zu gehen und die Vision hast, die Vision hast, was du tun willst – dann kannst du die Organisation leiten, du kannst anleiten. Wenn du die Vision nicht hast: wenn du sie nicht hast, hat sie niemand… Es würde sein, wie wenn Blinde Blinde leiten. Wir müssen so etwas haben – du nennst es Philosophie, ich nenne es Vision. Das ist wichtig, diese Brücke, die wir schaffen wollen. Wirkliche Integration – über Rasse, Kultur, Hautfarbe. Jenseits davon sind wir, was wir sind. – Wir verstehen die tiefere Bedeutung des Lebens. Dieser Weg bedeutet für mich Leidenschaft. Wenn ich reise – ich sehe Leute nicht als Mexikanisch, oder Argentinisch oder Deutsch – ich sehe das nicht. Ich sehe, dass wir alle als Gleiche auf diesem Planet sind. Wir versuchen alle das Ursprüngliche, die Weisheit zu verstehen, zu verfeinern, die vor Tausenden von Jahren an uns weitergegeben werden sollte. Ich habe mit der Qigong-Gruppe über einige Ideen gesprochen. Ich glaube sie haben es verstanden. Ich bin nicht so tief eingestiegen, habe nur einige Hinweise gegeben… – Sie haben alle etwas in sich angezündet – ich empfinde [das] jedenfalls so…
Weil dies das „große Werk“ ist – die alten Weisheiten lehren viel darüber. Es stimmt einfach! Es ist so richtig, was die Essenz des Lebens angeht. Und wir – mit dem Entwickeln und Fortschreiten der Zivilisation – wir haben die Vision verloren. Wir haben diese Vision dieser alten Weisheit des Lehrens verloren. Und das ist es, was mich die ganze Zeit antreibt: Weil ich Fortschritte mache, meine Erfahrung wächst und meine Praxis sich entwickelt – aber es geht nicht um das Reden, sondern um das Tun. Also ist die Praxis der Weg ein Verständnis zu entwickeln, nicht nur… – Ich rede – ja! – weil ich die Leute sehen lassen will, aber wichtiger ist es, die Leute zum Fühlen zu bringen.
Fotos: Taiji-Forum und Faye Yip
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