Wu Quanyou

Wu Quanyou: „Kein Schmerz, kein Fortschritt.“

Wu Quanyou
Das Bild zeigt Wu Jianquan, den Sohn von Wu Quanyou

Wu Quanyou (1834 – 1902 n. Chr.) stammte aus einer aristokratischen Mandschu-Familie, die berühmt für ihre Kampfkunst war. Schon in jungen Jahren überwachte er das Kampfkunsttraining der Offiziere in den kaiserlichen Kasernen. Dort kam er auch in Kontakt mit Yang Luchan und sollte bei ihm und seinem Sohn Yang Banhou Tai Chi Chuan erlernen. Das Training war sehr hart und es soll öfters zu Verletzungen gekommen sein. Man sagt, als allgemeines Motto galt: „Kein Schmerz, kein Fortschritt.“ 

Erlaubnis der Familie Yang zur Gründung einer Schule in Peking

Nach dem Ende seiner Dienstzeit gründete Wu Quanyou mit Erlaubnis der Familie Yang seine eigene Kampfkunstschule in Peking und unterrichtete dort Tai Chi Chuan. Wu Quanyou war als exzellenter Kampfkünstler und aufrechter Charakter bekannt. Man sagte über ihn, dass er außen weich, aber innen hart sei. Eine Anekdote schildert ihn so: „Als Wu Quanyou eines Tages durch die Straßen ging, sah er einige einfache Soldaten, die einen Händler schlugen. Wu Quanyou stellte sie sofort zur Rede, doch die Soldaten beschimpften ihn nur. Einer unter ihnen dachte sich wohl, dass Wu Quanyou ja nicht sehr beeindruckend aussah und griff ihn an. Wu Quanyou warf ihn sofort zu Boden und verteidigte sich gegen den Rest der Soldaten, die ihn nun auch angriffen. Keiner konnte ihn schlagen und so liefen sie davon.“ Wu Quanyou gab seine Kampfkunst neben seinen Schülern auch an seinen einzigen Sohn Wu Jianquan weiter. Dieser führte die Tätigkeit des Vaters in der Armee fort und diente im Bataillon der Leibwächter am Hofe des Kaisers. Später sollte er für die Verbreitung des Wu-Stil Tai Chi Chuan im ganzen Land bekannt werden.

Mandschu Soldaten

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Autor: Martin Bödicker

Foto: taiji-forum.de