Tai Chi Waffen im Überblick

Überblick über traditionelle chinesische Waffen

Gliederung

Einführung
Ähnlichkeiten zu den historischen europäischen Kampfkünsten
Schutzwaffen
Rüstung (Jia)
Schild (Dun)
Schusswaffen
Bogen (Gong Jian)
Wurfwaffen
Wurfmünze (Luo Han Qian)
Weiche Waffen
Dreigliedriger Stab (San Jie Gun)
Sehr lange Waffen
Lanze (Mao)
Langwaffen
Speer (Qiang)
Hellebarde (Da Dao)
Kurzwaffen
Hühnersäbelsichel (Ji Dao Lian)
Sehr kurze Waffen
Mandarinentenklingen (Yuan Yang Yue)
Fächer (Shan)
Fazit
Lebenslauf des Autors
Literatur

Einführung

Taijiquan ist eine Kunst, die unendlich viele Facetten hat. Je nach dem Blickwinkel handelt es sich um eine Übung zur Erhaltung der Gesundheit, um meditative Praxis, um einen körperli­chen Zugang zu philosophischen Konzepten, um die Choreographie ästhetischer Bewegungs­muster oder gar um eine moderne Wettkampfsportart. Diese Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen.

Vom Ursprung her aber ist Taijiquan eine Kampfkunst, die ihre Wurzeln in der Kriegskunst hat [Rann11, S. 7]. Nach der gängigen Theorie leiten sich die bekannten Stilrichtungen vom Chen-Stil ab, der, in der Form wie wir ihn heute kennen, auf Chen Wangting (1597-1664 n. Chr. [12a, Rann08, S. 89]) zurückzuführen ist. Chen Wangting war ein General in der chi­nesischen Armee, der in seinem jahrelangen Dienst für die Ming-Dynastie (1368-1644 n. Chr. [12b, Schm08, S. 137]) an Schlachten teilnahm, gegen aufrührerische Truppen kämpfte und als Leibwächter für Handelskarawanen fungierte [Silb03, S. 30]. Nach dem Sturz der Ming-Dynastie und der Machtergreifung durch die Qing war die militärische Karriere von Chen Wangting beendet. Er zog sich in sein Heimatdorf zurück, Chenjiagou. Dort erschuf er Taiji­quan als Kombination aus gesundheitsfördernden Übungen des Daoyin und Tuna (die heute zum Bereich des Qigong gezählt werden) mit kämpferischen Inhalten des Wushu [Silb03, S. 31]. Bei der Erstellung des Taijiquan wurde er deutlich beeinflusst von den Schriften des Ge­nerals Qi Jiguang (1528-1588 n. Chr. [12c, Lorg12, S. 8]) zur Kriegsführung, v. a. dem „Neu­en Buch über effektive Disziplin“ (Ji Xiao Xin Shu) in dem neben Formationen, Strategien, Logistik und dem Rekrutieren von Einheiten der bewaffnete Kampf ausführlich abgehandelt wird [12d, Rann11, S. 103]. Das Buch enthielt auch ein Kapitel über unbewaffneten Kampf, wobei Qi Jiguang solchen Boxformen für den Einsatz auf dem Schlachtfeld eine geringe Be­deutung beimaß. Er hielt das Training unbewaffneter Kampfmethoden jedoch für sinnvoll als eine Vorbereitung auf den Kriegseinsatz von Soldaten im Sinne einer Leibesertüchtigung und eines Erlernens grundsätzlicher koordinativer Fähigkeiten [Rann11, S. 104–105].

Tatsächlich spielte der unbewaffnete Kampf zu dieser Zeit sowohl auf dem Schlachtfeld als auch zum Selbstschutz nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich im unmittelbaren Handge­menge wird die Kenntnis entsprechender Kampfmethoden für einen individuellen Krieger vorteilhaft gewesen sein [Rann11, S. 105]. Von zentraler Bedeutung war dagegen die Ver­wendung von Waffen. Es ist daher wenig verwunderlich, dass der Umgang mit Waffen von Anfang an eine wichtige Rolle im Taijiquan spielte. Das „Grundrepertoire“ an Waffen im Chen-Stil umfasst dabei die folgenden fünf Typen [Silb03, S. 187]:

  • Schwert (Jian)
  • Säbel (Dao)
  • Langstab (Gun)
  • Hellebarde (Da Dao)
  • Speer (Qiang)

Wer sich für die Ursprünge von Taijiquan als Kampfkunst interessiert, und hiermit ist nicht der Einsatz als Methode für die effektive Selbstverteidigung in der heutigen Zeit gemeint, der kommt also kaum darum herum, sich mit den traditionellen chinesischen Waffen zu beschäfti­gen. Der Nutzen für einen Taiji-Praktizierenden durch ein Üben mit Waffen geht aber über das reine Stillen historischer Neugier hinaus. Für die Waffen gelten die gleichen Prinzipien wie beim waffenlosen Üben. So ist es beispielsweise nötig, die Energien im Körper bis in die Waffe hinein zu der Stelle fließen zu lassen, die gerade aktiv ist. Die Waffe wird im Idealfall ein Teil des eigenen Körpers [Silb03, S. 192]. Durch die Länge der Waffe arbeitet man deutlich weiter entfernt von der eigenen Körpermitte als beim freihändigen Training. Ungenauigkeiten in der Ausführung werden dadurch überdeutlich, man wird zu einem sehr präzisen Arbeiten gezwungen. Erkenntnisse aus dem Waffentraining kann man dann wieder in der waffenlosen Praxis umsetzen, die davon deutlich profitiert.

Im Taijiquan gehören die Waffen üblicherweise, wie bei den meisten anderen Kampfkünsten, zum Fortgeschrittenentraining. Es soll eine Basis in dem freihändigen Üben erreicht sein, auf diesen Grundlagen aufsetzend werden dann die Prinzipien auf die Waffen übertragen. Es gibt aber auch Kampfkünste, in denen das Training genau andersherum aufgebaut ist und mit den Waffen begonnen wird, deren Prinzipien dann später auf den freihändigen Kampf übertragen werden. So wird beispielsweise im philippinischen Arnis bzw. Escrima [Sieb95] verfahren, aber auch einige Meister des chinesischen Xingyiquan präferieren diesen Ansatz [12e].

Ähnlichkeiten zu den historischen europäischen Kampfkünsten

Abb_01_Rapier
Abbildung 1: Training mit dem Rapier, aus dem Fechtbuch „Gründt­liche Beschreibung der Kunst des Fechtens, in allerley gebreuchli­chen Wehren mit Figuren fürgestellet“ von Joachim Meyer aus dem Jahr 1570. Verwendung mit freundlicher Genehmigung der Freifechter, Gesell­schaft für Historische Fechtkunst (http://www.freifechter.org)

Wenden wir unsere Aufmerksamkeit für einen Moment vom fernen China auf das nahegele­gene Deutschland, oder vielmehr das damalige Heilige Römische Reich Deutscher Nation [12f]. Dort hat 1570 n. Chr. ein Bruder im Geiste von Chen Wangting, der etwa zwei Genera­tionen vor ihm gelebt hat, eine Schrift veröffentlicht, die „Gründtliche Beschreibung der freyen Ritterlichen und Adelichen Kunst des Fechtens in allerley gebreuchlichen Wehren“.

Der Autor, Joachim Meyer (ca. 1537-1571 n. Chr. [12g, Land11,? S. 14–15]), ein Kampf­künstler und Fechtmeister, be­schreibt in dem Buch den Um­gang mit den da­mals „gebreuch­lichen Weh­ren“ [Land11, S. 20]:

  • Rapier
  • Dussack
  • Langstab
  • Hellebarde
  • langer Spieß
  • Dolch
  • langes Schwert
Abb_02_Marc_Mazalairas_Schwert
Abbildung 2: Marc Mazalairas von der Taiji School Berlin (www.taichi-chuan-berlin.de), mit Schwert (Jian). Foto: Archiv M. Mazalairas.

Fünf dieser sieben Waffen las­sen sich im Prinzip eins zu eins den oben genannten Taiji-Waf­fen zuordnen. Das damals in Deutschland verwendete Rapier [Land11, S. 23–24] (s. Abb. 1 [12h, Land11, S. 355]) war im Prinzip eher ein Seitschwert, der Übergang vom mittelalterli­chen Hiebschwert zum späteren stichoptimierten Rapier klassischer Ausprägung. Diese Waffe besaß eine zweischneidige, delikate Klinge, deren Einsatz zum Schneiden und Stechen nicht auf Kraft, sondern auf präziser Technik beruhte, ganz analog zum Taiji-Schwert (s. Abb. 2).

Beim Dussack [Land11, S. 23] (s. Abb. 3 [12h, Land11, S. 179]) handelte es sich um eine einschneidige, leicht gekrümmte, kur­ze, einhändig geführte Waffe. Der Einsatz war geprägt durch kräftige Hiebe und Block­techniken, wobei die zweite Hand zur Un­terstützung an die stumpfe Seite der Klinge genommen werden konnte, alles Ele­mente, die sich auch beim Taiji-Säbel wie­derfinden.

Abb_03_Dussack
Abbildung 3: Training mit dem Dussack, aus dem Fechtbuch „Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens, in allerley ge­breuchlichen Wehren mit Figuren fürgestellet“ von Joachim Meyer aus dem Jahr 1570. Verwendung mit freundlicher Genehmigung der Freifechter, Gesell­schaft für Historische Fechtkunst (www.freifechter.org)

Die zwei Waffen, die aus dieser Liste keine Entsprechung in den Taiji-Waffen finden, sind der Dolch [Land11, S. 24] und das lan­ge Schwert [Land11, S. 20–23]. Bei letzte­rem handelt es sich um ein relativ großes, vorwiegend zweihändig geführtes Schwert, das man heutzutage auch als Anderthalb­händer oder Bastardschwert bezeichnet (s. Abb. 4 [12h, Land11, S. 55]). Es stellte da­mals in der deutschen Fechttradition noch  die primäre Waffe und Grundlage für alle Prinzipien dar.

Das Fehlen solcher langen Schwerter im Taijiquan sollte jedoch nicht dazu verleiten anzunehmen, dass es sie im Arsenal chinesi­scher Waffen oder auch nur in den inneren Kampfkünsten nicht gegeben hätte. Militärisch stellten Sie eine wichtige Waffengattung dar, die in den „Abhandlungen über die Waffentech­nik“ (Wubei Zhi) aus dem Jahr 1621 n. Chr. [Peer97, S. 4] behandelt wird, dem umfassends­ten militärischen Handbuch der chinesischen Geschichte [12i] (s. Abb. 5 [12j, Peer92, S. 23]). Im Baguazhang ist noch heute die Verwendung solcher langen zweischneidigen Schwerter üb­lich, ebenso wie der Einsatz übergroßer, zwei­händig geführ­ter Säbel [12k].

Diese frappierende Überein­stimmung im Waffenarsenal von zwei Ländern, die so weit auseinander liegen und kulturell so unterschiedlich sind, mag auf den ersten Blick erstaunen. Al­lerdings ist es so, dass bestimm­te Prinzipien im Aufbau von Waffen und deren Verwendung schlichtweg effektiv sind und sich daher an vielen Orten auf der Erde in Abhängigkeit von bestimmten Rahmenbedingun­gen (verfügbare Stahlqualitäten, getragene Rüstungen usw.) her­ausgebildet haben.

Abb_04_Langes_Schwert_Deutschland
Abbildung 4: Training mit dem langen Schwert, aus dem Fechtbuch „Gründtliche Beschreibung der Kunst des Fechtens, in allerley ge­breuchlichen Wehren mit Figuren fürgestellet“ von Joachim Meyer aus dem Jahr 1570. Verwendung mit freundlicher Genehmigung der Freifechter, Gesell­schaft für Historische Fechtkunst (http://www.freifechter.org)

Im alten China wurden unend­lich viele unterschiedliche Waf­fentypen eingesetzt. Viele da­von erscheinen einem westli­chen Leser ungewöhnlich und exotisch. Hierbei handelt es sich aber meist um Waffen, die von Kampfkünstlern zur persönli­chen Selbstverteidigung einge­setzt wurden [Yang99]. Die Ausrüstung der Soldaten auf dem Schlachtfeld unterschied sich kaum von der, die wir in Europa auch kennen [Peer06].

Um die Vielzahl der verwende­ten Waffen zu charakterisieren, sprach man von den „18 Waf­fenkünsten“ (Shiba Ban Wuyi) [Rann11, S. 88, Yang99, S. 2], die ein umfassender Kampf­künstler beherrschen sollte. Welche 18 Waffen das genau sind, un­terschied sich in der chine­sischen Geschichte von Periode zu Periode, beispielhaft seien hier die 18 Waffen zur Zeit der Song-Dynastie (960-1279 n. Chr. [12l, Schm08, S. 137]) genannt [Yang99, S. 3] (s. Abb. 6 [12m]?):

  • Schild (Dun)

    Abb_05_Langes_Schwert_China
    Abbildung 5: Training mit dem langen Schwert, aus dem militäri­schen Handbuch „Wubei Zhi“ von Mao Yuanyi aus dem Jahr 1621. Quelle: Wikimedia Commons
  • Bogen (Gong Jian)
  • Armbrust (Nu)
  • Peitsche (Bian)
  • Lanze (Mao)
  • Speer (Qiang)
  • Hellebarde mit L-förmigem Kopf (Ge)
  • Mondsichel-Hellebarde (Ji)
  • Harke (Ba)
  • Langstielige Streitaxt (Yue)
  • Langstielige Klaue (Zhua)
  • Säbel (Dao)
  • Schwert (Jian)
  • Kurzstielige Streitaxt (Fu)
  • Kriegshammer (Chui)
  • Keule (Bang)
  • Kurzer Dreizack (Chai)
  • Sichel (Lian)

Teilweise enthielt die Liste auch bestimmte Formen des waf­fenlosen Kampfes [Rann11, S. 88] oder abstrakte Begriffe wie „Kampfstrategie“ [Yang99, S. 4] an der Stelle einer Waf­fengattung. Sprichwörtlich wurde allerdings die Auszeichnung für einen vielseitigen Kampfkünst­ler, er sei „geübt im Umgang mit den 18 Waffen­künsten“ [Yang99, S. 2].

Nach Yang Jwing-Ming kann man die traditionel­len chinesischen Waffen in die folgenden acht Ka­tegorien einteilen [Yang99, S. vii]:

  • Hulao
    Abbildung 6: Lü Bu (vorneweg, mit Mondsi­chel-Hellebarde, Ji) kämpft in der Schlacht am Hulao-Pass gegen die Drei Brüder: Liu Bei (mit Doppelschwert, Shuang Jian), Guan Yu (mit Hellebarde, Guan Dao) und Zhang Fei (mit Speer, Qiang). Das Bild, auf dem einige der „18 Waffen“ aus der Zeit der Song-Dynas­tie (960-1279 n. Chr.) zu sehen sind, stammt aus einer Fassung des Romans „Die Geschich­te der Drei Reiche“ von Luo Guanzhong aus der Zeit der Qing-Dynastie (1644-1911 n. Chr.). Quelle: Wikimedia Commons

    Schutzwaffen

  • Schusswaffen
  • Wurfwaffen
  • Weiche Waffen
  • Sehr lange Waffen
  • Langwaffen
  • Kurzwaffen
  • Sehr kurze Waffen

Um je nach den Umständen einer gegebenen Situa­tion mit verschiedenen Waffen umgehen zu kön­nen, war es üblich, dass sich ein Kampfkünstler in wenigstens einer Kurzwaffe und einer Langwaffe spezialisierte. Da die grundlegenden Prinzipien in jeder Waffenkategorie die gleichen sind, versetzte ihn dies in die Lage, von den beiden für den Nah­kampf relevantesten Gattungen eine beliebige Waf­fe an sich zu nehmen und effektiv einzusetzen [Yang99, S. 7].

Typischerweise hatte ein Kampfkünstler wenigs­tens drei Waffen bei sich. Zunächst eine primäre Waffe, mit deren Umgang er am intensivsten trai­niert hatte, wie etwa Schwert, Säbel, Langstab oder Speer. Diese Waffe war für einen Gegner offensichtlich zu sehen und besaß das größte An­griffspotential. Eine zweite Waffe war am Körper versteckt und konnte zum Einsatz kommen, falls die Primärwaffe im Kampf verloren gehen sollte, z. B. eine eiserne Kette im Gürtel oder ein Paar Dolche in den Stiefeln. Für den Einsatz auf größere Entfernungen oder zur Überra­schung trug er Wurfwaffen, beispielsweise Wurfmesser oder ?pfeile [Yang99, S. 5].

Das Training der Langwaffen wurde traditionell mit dem Langstab begonnen, das der Kurz­waffen mit dem Säbel. Es gibt in der chinesischen Kampfkunst das Sprichwort: „Der Lang­stab ist die Wurzel aller Langwaffen und der Säbel ist die Grundlage aller Kurzwaffen.“ Die­se bei­den Waffen wurden als Prototypen für ihre jeweilige Gattung angesehen, die verhältnis­mäßig leicht zu erlernen sind und alle relevanten Grundprinzipien enthalten. Ein weiteres Sprichwort besagt: „Der Speer ist der König der Langwaffen und das Schwert ist der Anfüh­rer der Kurz­waffen.“ Diese Waffen galten damit als diejenigen ihrer Gattung, die einerseits am schwersten zu erlernen sind, aber andererseits, bei korrekter Handhabung, die effektivsten Waffen im Kampf darstellen. Weiterhin sagt man: „Hundert Tage Training ohne Waffen, tau­send Tage Speertraining und zehntausend Tage Schwerttraining.“ Die herausragende Bedeu­tung des Waffentrainings wird hier sehr deutlich, ebenso wie die Stellung des Schwerts, das als komplexeste und nobelste aller Nahkampfwaffen galt [Yang99, S. 7].

Im Folgenden werden für jede der Kategorien ein oder zwei Waffen beispielhaft vorgestellt. Dabei soll die Bandbreite deutlich werden, von sehr abenteuerlich anmutenden Waffen bis hin zu solchen, die jeder Leserin und jedem Leser aus einem beliebigen Ritterfilm bekannt vor­kommen müssten. Etwas ausführlicher werden dabei diejenigen Waffen behandelt, die in fast allen Stilrichtungen des Taijiquan zum Einsatz kommen (Speer, Hellebarde und Fächer). Die „Klassiker“ des Taijiquan, nämlich Schwert, Säbel und Langstab, werden allerdings ausge­klammert, da sie in drei nachfolgenden eigenständigen Artikeln behandelt werden sollen. Ebenfalls ausgeklammert werden größere Kriegsgeräte, die von einem einzel­nen Soldaten nicht getragen werden konnten, und Feuerwaffen, die auf der Verwendung von Schwarzpul­ver basieren, obwohl die chinesische Militärgeschichte auch in diesen Bereichen äußerst span­nend ist. So gelten die Chinesen als die Erfinder des Schwarzpulvers und bereits im militäri­schen Handbuch „Zusammenstellung der wichtigsten militärischen Techniken“ (Wujing Zongyao) [12n] aus dem Jahr 1044 n. Chr. wird die Verwendung von aus Schwarz­pulver her­gestellten Bomben beschrieben [Peer96, S. 42].

Schutzwaffen

Als Schutzwaffen bezeichnet man solche Gegenstände, die nicht primär dem Angriff dienen, sondern den Träger vor Verletzungen schützen sollen [12o].

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Abbildung 7: Der Kaiser Qianlong (1711-1799 n. Chr.) in zeremonieller Rüstung auf dem Pferd. Gemälde des Künstlers Giuseppe Castiglione aus dem Jahr 1758. Quelle: Wikimedia Commons

Rüstung (Jia)

In früheren Zeiten war das Tragen von Rüstung im Kampf ein Faktor von entscheidender Be­deutung und es handelte sich um einen ganz zentralen Teil der Ausrüstung eines Kriegers [Yang99, S. 117–121] (s. Abb. 7 [12p]?). Mit der zunehmenden Dominanz von Feuerwaffen auf dem Schlachtfeld nahm der Vorteil von Rüstungen ab und die verbesserte Mobilität ohne Rüstung führte dazu, dass dieser Ausrüs­tungsgegenstand größtenteils von der Bildflä­che verschwand. Von einigen Aus­nahmen ab­gesehen, wie etwa dem Tragen von Helmen oder schusssicheren Westen, die allerdings erst sehr viel später entwi­ckelt wurden, verloren Rüstungen in kriege­rischen Auseinanderset­zungen ihre Bedeu­tung und wurden damit auch im Training nicht mehr berücksichtigt. Mir ist keine Kampfkunst bekannt, die eine überliefer­te Tradition im Training mit historischer Rüs­tung besitzt.

Schild (Dun)

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Abbildung 8: Zeichnung eines chinesischen Schildes (Dun), dessen Vorderseite mit dem Bild eines Tigerkop­fes dekoriert ist. Quelle: Wikimedia Commons

Der Schild spielte auf dem Schlachtfeld vor al­lem für das Fußvolk von jeher eine große Rol­le, indem er die Rüstung ergänzte oder gar ersetzte [Yang99, S. 110–116]. Analog zu der Rüs­tung nahm seine Bedeutung und da­mit seine Verwendung mit der stetigen Ver­besserung der Feuerwaffen ab. Während in den chinesischen inneren Kampfkünsten der Umgang mit dem Schild nicht tradiert wur­de, ist er z. B. im Shaolinquan Bestandteil des Trainingsrepertoires, meist in Kombina­tion mit dem Säbel. Der hier verwendete Schild ist in der Regel kreisförmig und be­steht aus Rattan. Die Vorderseite ist farbig bemalt und meist mit der Abbildung eines Tigerkopfes dekoriert [12q] (s. Abb. 8 [12r]?).

 

 

Schusswaffen

Die Schusswaffen haben eine zentrale Stel­lung in der chinesischen Militärgeschichte. Bereits ab 600 v. Chr. wurden Armbrüste (Nu) mit ausgefeilten bronzenen Abzugsmechanismen her­gestellt, die hohe Zuggewichte zuließen. Die Armbrust entwickelte sich zur bevorzugten Schusswaffe die Infanterie, da der Umgang mit ihr deutlich leichter zu erlernen war als der mit einem Bogen [12s, Lorg12, S. 39]. Insgesamt wurden die Schlachtfelder im alten China in aller Regel von mobilen Schützen dominiert, die Ihre Fernwaffen zunächst vom Streitwagen aus einsetzten. Die übliche Besat­zung eines Streitwagens bestand dabei aus drei Personen, ei­nem Wagenlenker, einem Solda­ten mit einer langen Stangenwaffe und einem Schützen. Durch den Kontakt mit nomadischen Reitervölkern im Norden wurde in der Zeit der Streiten­den Reiche (475-221 v. Chr. [12t, Lorg12, S. 17]) die Vorherrschaft der Schützen auf Streit­wagen durch berittene Bogenschüt­zen abgelöst [12s, Peer90, S. 21].

Bogen (Gong Jian)

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Abbildung 9: Zhanyinbao, ein Offi­zier in der Armee der Qing (1644-1911 n. Chr.). Neben seinem Bogen (Gong Jian) ist er noch mit einem Säbel (Dao) bewaffnet, der in der Scheide steckt. Gemälde eines unbe­kannten Künstlers, etwa Ende des 18. Jahrhunderts. Quelle: Wikimedia Commons

Wenn man eine einzige Waffe benennen will, die in China bis zum Aufkommen der Feuer­waffen die alles entscheidende Rolle gespielt hat, dann ist dies der Bogen [Selb00, Selb03] (s. Abb. 9 [12u]?). Für die leichte Kavallerie, die über viele Jahrhunderte hinweg für das chinesi­sche Militär eine große Relevanz hatte, war der Bogen die präferierte Fernwaffe. Die Bedeu­tung des Bogens geht aber weit über den Einsatz in der Schlacht hinaus, so fand er auch Ver­wendung für die Jagd, als Sport sowie für rituelle Zwecke. In dem sehr ausgeprägten und aus­gefeilten chinesischen Auswahlverfahren für militärische Führungskräfte waren Prüfungen im Bogenschießen in der Zeit von der Han- bis zur Qing-Dynastie (206 v. Chr. bis 1911 n. Chr.) ein integraler Bestandteil [12s, Selb00].

Es ist interessant, dass trotz des hohen Ansehens, das chinesische Kampfkünste heute genie­ßen, das Handwerk der Krieger den Schriftgelehrten in China über den Großteil ihrer Ge­schichte hinweg als krude oder gar barbarisch erschien. Es war kein Thema, über das es sich zu schreiben lohnte, und das Erlernen des Umgangs mit Waffen geziemte sich nicht für einen Edelmann [Rann11, S. 16]. Der Bogen bildete hier die eine große Ausnahme. In der Zhou-Dynastie (ca. 1122–256 v. Chr. [12v]) handelte es sich um eine der „Sechs edlen Künste“, die jungen Männern von Stand beigebracht wurden (neben dem Bogenschießen waren dies noch das Beherrschen der Riten, Musik, Kalligrafie, Mathematik und das Wagenlenken [12w]). Bei den chinesischen Kaisern galt es als ein Zeichen der Tugendhaftigkeit und Konfuzius (Kong­zi, 551-479 v. Chr. [12x]) war u. a. selber Bogenlehrer und soll Folgendes gesagt haben: „Ein gebildeter Mensch zieht keinen Nutzen daraus, sich mit anderen zu messen. Wenn er es aber gar nicht lassen kann, dann soll er es im Bogenschießen tun!“ [12s, Selb00].

Anders als im japanischen Kyudo [12y, Herr08] gibt es in China leider keine ungebrochene Überlieferungslinie der Kunst des Bogenschießens bis in die Gegenwart. Allerdings gibt es dort heutzutage ein wiederauflebendes Interesse an dieser Kunst und es wird der Versuch unternommen, die korrekte Technik historisch akkurat zu rekonstruieren [Selb03]. Ein ähnliches Phänomen ist seit einigen Jahrzehn­ten in Europa und den USA zu beobachten, wo es eine wachsende Ge­meinschaft gibt, die anhand alter Fechtbücher die histori­schen europäischen Kampfkünste recherchiert und trainiert [12z].

Wurfwaffen

Selbstverständlich wurde in China, wie im Prinzip überall auf der Welt, der Wurfspeer (Biao Qiang) für die Jagd und den Kampf eingesetzt [Yang99, S. 22]. Etwas ungewöhnli­cher ist der in der chinesischen Kampfkunst ausgeprägte Einsatz von versteckten Waffen, die häufig zum Werfen ge­dacht waren und ggf. zur Erhö­hung ihrer Gefährlichkeit auch mit Gift versehen sein konnten. Grundsätzlich können diese versteckten Waffen unterschiedlichen Kategorien zu­gehören [Yang99, S. 99]:

  • Waffen, die versteckt getragen wurden und vor al­lem für den Nahkampf gedacht wa­ren, sich häufig aber auch zum Werfen eigneten, wie z. B. der Dolch (Bi Shou). Diese Waffen gehören in die Kategorie der sehr kurzen Waffen.
  • Waffen zum Abschuss von Projektilen, z. B. Rohre mit einem Federmechanismus zum Abfeuern von Pfeilen, die im Ärmel verborgen waren (Xiu Jian). Diese Waffen sind der Kategorie der Schusswaffen zuzurechnen.
  • Waffen, die geworfen werden können, aber an einem Seil befestigt sind und so schnell zurückgeholt werden können, wie etwa die „Fliegende Klaue“ (Fei Zhua). Diese Waf­fen fallen in die Kategorie der weichen Waffen.
  • Waffen, die primär für den freihändigen Wurf geeignet sind. Hier handelt es sich um Wurfwaffen im engeren Sinne.

Ob die Kunst der Wurfwaffen in der chinesischen Kampfkunst bis heute tradiert wurde, wie dies in Japan etwa mit dem Shurikenjutsu (Wurfpfeile) oder dem Shakenjutsu (Wurfsterne) passiert ist [12aa, Gruz91], ist mir nicht bekannt. In jedem Falle gibt es moderne Veröffentli­chungen, die sich auch mit den Besonderheiten von Wurfwaffen in den chinesischen Kampf­künsten beschäftigen [Mari10].

Wurfmünze (Luo Han Qian)

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Abbildung 10: Mögliche Grifftechniken für Wurfmünzen (Luo Han Qian). Foto: Archiv J. Harloff-Puhr

Zum Werfen wurden sowohl ganz normale Geldmünzen ein­gesetzt als auch solche, bei de­nen die Kanten angeschliffen waren [Yang99, S. 105]. Mit verschiedenen Griff- und Wurf­techniken ist es möglich, meh­rere Münzen gleichzeitig zu werfen [Mari10, S. 114, Zhan09, S. 85] (s. Abb. 10).

Weiche Waffen

Weiche Waffen bestehen ent­weder aus harten Segmenten, die beweglich miteinander ver­bunden sind, oder aus einem in sich beweglichen Material, wie z. B. einem Seil [Yang99, S. 87]. Es ist auffällig, dass diese Waffengattung im Taijiquan nicht trainiert wird, während sie in den äußeren Kampfkünsten, etwa dem Shaolinquan, recht be­liebt ist.

Dreigliedriger Stab (San Jie Gun)

Der dreigliedrige Stab besteht aus drei gleich langen Holzstäben aus Hartholz oder Rattan, die über kurze Ketten miteinander verbunden sind [12ab, Yang99, S. 89] (s. Abb. 11). Die Gesamtlän­ge entspricht etwa der eines Langstabs. Analog zum in Europa verwendeten Dresch­flegel [12ac] eignet sich diese Waffe z. B. für den Kampf gegen einen Gegner, der einen Schild trägt, da die äuße­ren Enden mithilfe der beweglichen Ketten um ein Hindernis herum­schlagen können.

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Abbildung 11: Dreigliedriger Stab (San Jie Gun). Foto: Archiv J. Harloff-Puhr

Sehr lange Waffen

Die sehr langen Waffen haben den Vorteil, dass sie im Nahkampf auf die größte Distanz hin eingesetzt werden können und spielten in früheren Zeiten eher auf dem Schlachtfeld eine Rolle als zur persönli­chen Selbstverteidigung [Yang99, S. 18]. Zum Führen sehr langer Waffen werden in aller Regel beide Hände benötigt.

Lanze (Mao)

Der Einsatz von Lanzen als Stichwaffe mit sehr ho­her Reichweite geht in der chinesi­schen Geschichte weit zurück und bereits seit der Shang-Dynastie (ca. 16. bis 11. Jh. v. Chr. [12ad, Schm08, S. 136]) wurden Lanzen mit Spitzen aus Messing verwendet. Diese Waf­fe wurde sowohl vom Streitwa­gen aus, mit einer Länge bis zu 7,5 Metern, als auch zu Fuß, mit bis zu 6,5 Meter Länge, eingesetzt [Yang99, S. 19]. Dieses extrem anmutende Ausmaß entspricht dem der Sarissa, der Lanze der makedonischen Heere in der Antike [12ae, Ocon02, S. 42, Warr95, S. 72–74]. Auch vom Pferderücken aus wurde die Mao verwendet, mit einer Länge von bis zu 6 Metern [Yang99, S. 19] (s. Abb. 12 [12af]?). Hier liegt natürlich wieder eine Analogie zur Kriegsführung in Europa vor, wo die Schlachtfelder über weite Teile des Mittelalters hinweg von Rittern zu Pferde mit ihren Lanzen dominiert wurden [12ag, Ocon02, S. 60–64, ScGi03, S. 60–61].

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Abbildung 12: General Ayusi verfolgt Rebellen mit der Lanze. Ge­mälde des Künstlers Giuseppe Castiglione aus dem Jahr 1755. Quelle: Wikimedia Commons

Langwaffen

Die Langwaffen unterscheiden sich von den sehr langen Waffen durch eine geringere Länge, meist weniger als 2,4 Meter [Yang99, S. 17]. Dadurch können sie variabler eingesetzt werden und eignen sich besonders für den Kampf zu Fuß [Yang99, S. 21]. Das Führen solcher Waf­fen ist präziser, wenn beide Hände eingesetzt werden, wobei eine Verwendung mit einer Hand häufig ebenfalls möglich ist, was etwa den gleichzeitigen Gebrauch eines Schildes ermöglicht. Von der Shang- bis zur Qing-Dynastie (1570 v. Chr. bis 1911 n. Chr.) war die primäre Be­waffnung des militärischen Fußvolkes für den Nahkampf meist der Kategorie der Langwaffen zuzurechnen [Peer06]. In Europa war die Situation sehr ähnlich [Ocon02].

Speer (Qiang)

Auf dem Schlachtfeld wurde der Speer häufig einhändig geführt in Kombination mit einem Schild [Peer06]. Im Taijiquan, genauso wie in den anderen heute in China praktizierten Kampfkünsten, wird der Speer mit zwei Händen ohne Schild geführt. In der Regel ist der Speer etwas größer als der ihn benutzende Kampfkünstler und besitzt an einem Ende eine re­lativ leichte Metallspitze mit zwei scharfen Schneiden [12ah, Silb03, S. 189–190]. Unter der Spitze befindet sich häufig eine Quaste oder Troddel, die in früheren Zeiten aus dem Haar ei­nes Pferdeschweifs hergestellt wurde (s. Abb. 6). Diese Troddel erfüllt zwei Funktionen. Ei­nerseits dient sie dazu, den Gegner abzulenken, andererseits soll sie nach einem Treffer den Blutfluss von der Spitze den Schaft herab stoppen, da dies die Griffigkeit des Speers negativ beeinflussen würde [12ah, Yang99, S. 22].

Das untere, stumpfe Ende des Speers kann genau wie ein Langstab verwendet werden. Das obere Ende im Prinzip auch, nur dass aufgrund der Spitze das Angriffspotential deutlich höher ist und Techniken wie Stechen und Schneiden eingesetzt werden können, die nur einen gerin­gen Krafteinsatz benötigen [Silb03, S. 189–190]. Aufgrund der großen militärischen Bedeu­tung des Speers spielte diese Waffe auch in der Anfangszeit des Taijiquan eine große Rolle. So hatte Chen Wangting neben den Übungen der „Schiebenden Hände“ auch die der „Kleben­den Speere“ eingeführt, die es den Übungspartnern ermöglicht, den Umgang mit dieser sehr gefährlichen Waffe auf weiche Art und Weise mit geringer Verletzungsgefahr zu erlernen [Silb03, S. 32].

Hellebarde (Da Dao)

In China wurde eine schier unüberschaubare Vielzahl an Stangenwaffen verwendet, die als Hellebarde angesprochen werden können [Peer06]. Ausschlaggebend ist hierbei das Vorhan­densein einer verhältnismäßig schweren Klinge am Kopfende, die für Hieb- und Stichtechni­ken geeignet ist. Die starke Kopflastigkeit macht sie für einen Wurf, im Gegensatz zum Speer, völlig ungeeignet, es ist eine reine Nahkampfwaffe. Die im Taijiquan sowie den meisten übri­gen chinesischen Kampf­künsten heutzutage gebräuch­lichste Hellebarde ist der „Langstielige Säbel“ (Da Dao, s. Abb. 13) [Silb03, S. 187]. Die Bezeichnung kommt daher, dass die Klinge der eines Säbels sehr ähnlich sieht, an der Stelle des Handgriffs befindet sich eine lange Stange. Die beliebteste Variante der Da Dao ist der „Säbel von General Guan“ (Guan Dao, s. Abb. 6) [12ai]. Auf der Rückseite der Klinge befindet sich häufig ein Haken, der dazu dient, eine gegnerische Waffe zu fangen oder zu pa­rieren [Yang99, S. 26–28]. Über dem Haken ist die stumpfe Seite der Klinge oft wellenför­mig, was den Einsatz von Entwaffnungstechniken erleichtert [Silb03, S. 190–191].

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Abbildung 13: Dietmar Jarosch (mit Doppelsäbel, Shuang Dao) vom Tai Chi Forum Berlin (http://www.tai-chi-berlin.de) mit einer Schüle­rin, bewaffnet mit einer Helle­barde (Da Dao). Foto: Archiv D. Jarosch

Der Hellebardenkopf ist deutlich schwerer als eine Säbelklinge, so dass die gesamte Waffe als Übungsgerät drei Kilogramm oder mehr wiegt und die Ausführungen für den wirklichen Schlachteinsatz ein Gewicht von weit über zehn Kilogramm haben konnten [Silb03, S. 190]. Aufgrund dieses hohen Gewichtes war die Hellebarde vor allem für sehr kräftige Krieger ge­eignet. In einigen chinesischen Kampfkünsten wurde und wird mit dieser Waffe daher auch zur Körperertüchtigung trainiert, um Stärke und Ausdauer aufzubauen [Yang99, S. 27].

Angeblich soll dieser Typus Hellebarde von dem chinesischen General Guan Yu (160-219 n. Chr. [12aj], s. Abb. 6) verwendet worden sein, woher sie ihren Namen hat. Guan Yu ist eine sehr bekannte Person der chinesischen Geschichte und wurde später zu einer gottgleichen Figur stilisiert, wobei er Treue, Mut und Gerechtigkeit verkörperte [12aj]. Aufgrund seiner engen Verbindung zur Guan Dao erlangte diese Waffe ebenfalls eine religiöse Bedeutung, so dass man auch heute noch in vielen chinesischen Klöstern Kopien oder Abbildungen dieser Hellebarde finden kann [12ai].

Kurzwaffen

Die Kurzwaffen haben den Langwaffen gegenüber zwei entscheidende Vorteile: sie sind auf­grund ihrer geringeren Größe einfacher zu tragen und können meist auch in geschlossenen Räumen eingesetzt werden. Die gleiche Eigenschaft sorgt allerdings für einen Nachteil auf dem Schlachtfeld, da sie eine geringere Reichweite haben. Sie sind im unmittelbaren Nah­kampf effektiv und eignen sich daher zur persönlichen Selbstverteidigung eher als für einen Angriff [Yang99, S. 49]. Da Kurzwaffen handlich und leicht genug sind, um mit einer Hand eingesetzt zu werden, ermöglicht dies den gemeinsamen Einsatz mit einem Schild oder aber die Verwendung von zwei Kurzwaffen gleichzeitig, was in China recht beliebt war und ist [Yang99, S. 60] (s. Abb. 6). Aus diesem Grund findet man in den heutigen chinesischen Kampfkünsten etliche Formen mit Doppelwaffen. Die Benen­nung entspricht dabei der Einzel­waffe, mit dem Zusatz „Shuang“ („Doppel-“), z. B. „Shuang Dao“ für Doppelsäbel [Yang99, S. 75] (s. Abb. 13). Wird eine kurze Waffe einzeln eingesetzt, dann kommt der freien Hand eine entscheidende Rolle zu, da sie zusätzlich zu der Waffe zum Ableiten, Blocken, Entwaff­nen usw. eingesetzt werden kann und sollte [Zhan09, S. 39].

Hühnersäbelsichel (Ji Dao Lian)

Der Legende nach wurde die Hühnersäbelsichel (s. Abb. 14 [12ak]?) von dem Gründer des Xingyiquan, Ji Longfeng (1588-1662 n. Chr. [12al]), erfunden und wurde dann eine spezielle Waffe dieser inneren Kampf­kunst [12ak].

Trotz der irreführenden Bezeichnung „Säbel“ basiert die Ji Dao Lian von der Form her auf dem geraden Schwert (Jian), und besitzt am oberen Ende statt einer Spitze zwei Haken, was eine Reihe spezieller Techni­ken an der gegnerischen Waffe ermöglicht, wie Einha­ken, Fixieren und Entwaffnen [Yang99, S. 83].

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Abbildung 14: Ein Paar Hühnersäbelsi­cheln (Ji Dao Lian). Quelle: Wikipedia, das Bild wurde von dem Xinyi Liuhe Meister Dr. Stephen Yan aufgenommen

Sehr kurze Waffen

Aufgrund ihrer geringen Größe eignen sich sehr kurze Waffen häufig auch dazu, geworfen zu werden. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, diese Waffen am Körper versteckt tragen zu können. Der Nachteil ist, dass die Reichweite im Nahkampf sehr gering ist und das defensive Potential dieser Waffen daher nicht so ausgeprägt ist. Um diesen Nachteil etwas auszuglei­chen, wurden und werden gerade die sehr kurzen Waffen in den chinesischen Kampfkünsten in aller Regel als Paar eingesetzt [Yang99, S. 49].

Mandarinentenklingen (Yuan Yang Yue)

Die Mandarinentenklingen (s. Abb. 15) sind eine besondere Waffe des Baguazhang [Yang99, S. 55]. Wörtlich über­setzt bedeutet die Silbe „Yue“ in dem Namen eigentlich „Axt“, wird aber meist mit „Klinge“ bzw. im Plural „Klingen“ über­setzt. Der Name trägt im Chine­sischen eine Vielzahl an Bedeu­tungskonnotationen, die für die Waffe relevant sind, z. B. gilt ein Paar Mandarinenten, das sich einmal gefunden hat, als unzertrenn­lich. Dies deutet an, dass die Mandarinentenklingen immer nur als Doppelwaffe ein­gesetzt werden, niemals als Einzelwaffe [12am].

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Abbildung 15: Ein Paar Mandarinentenklingen (Yuan Yang Yue). Foto: Archiv J. Harloff-Puhr

Es gibt für diese Waffe eine Vielzahl an weiteren Na­men, z. B. Lu Jiao Dao (Hirschge­weihmesser, wort­wörtlich ei­gentlich Hirschgeweihsäbel). Dieser Name ist im Englischen als „Deerhorn Knives“ die gän­gigste Bezeichnung und bezieht sich auf das Aussehen der Waf­fe mit seinen Spitzen. Bereits der Begründer des Baguazhang, Dong Haichuan (ca. 1797-1882 n. Chr. [12an]), soll die Yuan Yang Yue verwendet haben, damals noch in einer Version mit drei Spitzen (die heutigen Versionen haben meist vier Spitzen). Die Waffe ist optimiert für die zirkuläre Bewegungscharakteristik dieser Kampfkunst und ihre spezielle Schritttechnik. Sie ist explizit dafür gedacht, sich gegen mehrere Angreifer gleichzeitig zu verteidigen und eignet sich für den Einsatz gegen jeden Waffentyp, auch Langwaffen wie den Speer. Besonders viele Techniken der Yuan Yang Yue sind für den Einsatz gegen ein Schwert gedacht. Die Spitzen der Waffe sind besonders dafür geeignet, sich bei einer gegnerischen Waffe einzuhaken und sie zu fixieren. Eine gängige Kampftaktik ist es, eine der beiden Klingen hierfür einzusetzen, während die andere Klinge den Gegner attackiert [12am].

Fächer (Shan)

Für den Einsatz als Waffe wurden Fächer in der Vergangenheit komplett aus gegeneinander beweglichen harten Scheiben gefertigt, die entweder aus Holz (z. B. Bambus) oder Metall be­standen. Die äußere Kante war sehr scharf, so dass der Fächer im ausgeklappten Zustand zum Schneiden verwenden werden konnte, während er in der eingeklappten Form als Hiebwaffe oder zum Stoßen taugte. Der Fächer war die optimale Version einer versteckten Waffe, da er als Alltagsgegenstand ganz offen getragen werden konnte und damit sofort zur Verteidigung zur Verfügung stand, wenn dies nötig wurde [Yang99, S. 54].

Obwohl der Fächer aufgrund dieser Vorteile in der chinesischen Geschichte bereits sehr lange als Waffe verwendet wird, war er laut der Überlieferung im Taijiquan nicht im ursprünglichen Waffenkanon enthalten, sondern wurde erst später eingeführt. Die Prinzipien der Führung des Fächers orientierten sich dabei an der Verwendung anderer Waffen im Taijiquan, v. a. dem Schwert [Bai05]. Heutzutage sind Formen mit ein oder zwei Fächern im Taijiquan äußerst be­liebt. Er eignet sich aufgrund seiner Eigenschaften sehr für Vorführungen, da das Öffnen und Schließen des Fächers bei korrekter Ausführung optisch und akustisch sehr beeindruckend ist, besonders bei Gruppenvorführungen [12ao]. Der Körper des Fächers wird allerdings nicht mehr aus Holz oder Metall gefertigt, sondern aus Stoff (s. Abb. 16). Lediglich die Rippen sind aus Holz oder Kunststoff. Am oberen Ende kann noch ein zusätzliches Tuch befestigt sein, das über die Rippen herausragt.

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Abbildung 16: Kong Shenfang (ganz rechts) vom Kong Taiji und Qi­gong Institut (http://www.ktqi.de) mit SchülerInnen. Alle tragen Dop­pelfächer (Shuang Shan). Foto: Archiv Kong Shenfang

Der Aufbau moderner Fächer macht deutlich, dass die ur­sprünglichen Techniken eines Kampffächers mit dieser Versi­on gar nicht mehr durchgeführt werden könnten und eigentlich auch nicht sinnvoll trainiert werden können. Insgesamt habe ich den Eindruck, dass es sich hier um das Übungsgerät im Taijiquan handelt, bei dem der Kampfeinsatz am stärksten in den Hintergrund gerückt ist zu­gunsten von Aspekten der Äs­thetik. Mir sind auch, im Ge­gensatz zu den anderen Taiji-Waffen, keinerlei Routinen für Partnerübungen mit dem Fächer bekannt.

Fazit

Die Beschäftigung mit den chinesischen traditionellen Waffen und ihre Verbindung zu den Kampfkünsten ist äußerst spannend. Je mehr man sich mit dem Thema auseinandersetzt, desto eher entdeckt man Aspekte wie etwa den Umstand, dass der Umgang mit Waffen häufig über das reine Erlernen von Waffentechniken hinausgeht. In vielen Schulen werden spezielle Waf­fen eher als Übungsgeräte eingesetzt, ähnlich wie der Taiji-Ball [Silb03, S. 193–194] oder das Taiji-Lineal [ZhSa10], um gezielt bestimmte Fähigkeiten zu trainieren, deren Bedeutung weit über die Beherrschung der jeweiligen Waffe hinausgeht.

Eine weitere interessante Beob­achtung ist die Präferenz der meisten Kampfkunststile für be­stimmte „Lieblingswaffen“, was so weit gehen kann, dass beste­hende Waffentypen angepasst werden oder ganz neue Waffen erfunden werden. Die präferier­ten Waffen entsprechen jeweils der Charakteristik des Stils und eignen sich besonders gut für den Einsatz mit seinen typi­schen Bewegungseigenheiten. So ist etwa der Säbel eine beliebte Waffe der äußeren Kampf­künste, während das Schwert beson­ders im Taijiquan verwendet wird. Dieser Aspekt soll im nächsten Artikel näher behan­delt werden.

Lebenslauf des Autors Dr. Jan Harloff-Puhr

Lesen Sie hier den 2. Teil der Artikelreihe „Zum Ursprung des Taijiquan in der Kriegskunst“:
Geschichtliche Entwicklung von Schwert und Säbel

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