Quellen medizinischer Forschung über Qigong und Heilung

Quellen medizinischer Forschung über Qigong und Heilung

Die Schwierigkeit für alle an Qigong-Forschung Interessierten liegt darin, dass bei Qigong als allgemein gesunderhaltendem System die Artikel über alle Gebiete verstreut sind. Wo also anfangen?

Die universitäre Forschung publiziert in der Regel in einschlägigen Fachzeitschriften, die je nach Land unterschiedlich gegliedert sind. Insbesondere in der medizinischen Forschung sind die Leitpublikationen unabhängig von der Muttersprache der ForscherInnen oft (auch) englischsprachig – „Medical Journals“ oder „Journals of Medicine“ gibt es in den verschiedensten Ländern. Ein Überblick über den Reichtum deutschsprachiger Veröffentlichungen aus der Medizinforschung findet sich auf der Seite German Medical Science (egms.de).
In den amerikanischen Ländern, insbesondere in den USA, gibt es zudem eine starke Tradition an uni-eigenen Fachzeitschriften. Diese bieten eine ständige Veröffentlichungsmöglichkeit für die ForscherInnen der Universität und geben dem Leser/der Leserin zugleich einen Überblick über die Forschungsschwerpunkte der betreffenden Fakultät. Daneben gibt es Fachjournale von Zusammenschlüssen von Ärzten und Medizinforschern (Medical Societies).

Alle diese genannten Publikationen sind in der Regel FachforscherInnen vorbehalten. Dies ist ein Indiz für einen hohen Anspruch bzw. für ein hohes Niveau, aber auch für die Geschlossenheit des Kreises möglicher AutorInnen. Diese müssen in der Regel bestimmte formelle Voraussetzungen für eine Veröffentlichung erfüllen, z. Bsp. bei bestimmten Instituten/Unis beschäftigt sein, Mitglied in einer Gesellschaft sein oder als Externe eingeladen werden, dort zu publizieren.

Einige Fachzeitschriften arbeiten mittlerweile mit peer-review Verfahren. Dies ist eine zunehmend anerkannte Methode der Qualitätssicherung, die darin besteht, die eingereichten Texte zu anonymisieren und durch andere Experten verwandter Gebiete gegenlesen und kommentieren zu lassen. Erst die dann überarbeiteten Texte werden nach Freigabe veröffentlicht. Obwohl dies ein z.T. langwieriges Verfahren ist, bietet es die Möglichkeit, wegweisende Artikel von ForscherInnen zu veröffentlichen, die nach ihrem Status allein nicht für Veröffentlichungen in Frage kommen würden.

Online- und Bibliotheksrecherche

Ein Überblick einschlägiger Fachzeitschriften findet sich bei Wikipedia.

Ein Blick in diese kann sehr hilfreich sein, wenn man nach Veröffentlichungen zu einer bestimmten Krankheit recherchieren will. Da die Fachzeitschriften oft zugangsbeschränkt und einzelne Artikel im Einzelzugriff sehr teuer sind, bietet sich der Gang in die öffentliche Bibliothek an. Universitätsbibliotheken haben oft umfangreiche Zugriffsmöglichkeiten auf Fachzeitschriften aus aller Welt, die online einsehbar und je nach Geschmack downloadbar/ausdruckbar sind. Zudem wird einem die dortige Fachberatung gern weiter helfen.

Einen freien Online-Zugriff auf ältere Exemplare einer Zeitschrift gibt es oft beim Verlag selbst. Wenn man also schon weiß, welchen Artikel man sucht, empfiehlt sich ein gezielter Besuch der entsprechenden Internetseite. Nach Eingabe der Daten (Band/Seiten) ist die Zeitschrift dann oft als – zitierfähiges (!), d.h. mit den originalen Seitenzahlen versehenes – pdf abrufbar.

Eine Sammlung online zugängiger Zeitschriften findet sich im Projekt:
http://www.freemedicaljournals.com

Mögliche sonstige Quellen

Die Suche in spezialisierten medizinischen Fachzeitschriften ist jedoch sehr kompliziert und langwierig, insbesondere wenn man sich zunächst nur einen Überblick über die Forschung verschaffen will. – Dies legt die Suche nach einschlägigen Fachzeitschriften nahe, die aus dem Gebiet des Qigong selbst kommen. Auch hier eröffnet sich ein weites Feld. In vielen Ländern gibt es Zeitschriften, die aus dem Kreis der Praktizierenden veröffentlicht werden, seien es Zeitschriften von publizistisch aktiven Praktizierenden oder Mitgliederzeitungen von Vereinigungen und (Berufs)verbänden. Daneben treten Zeitschriften von Verlagsgesellschaften mit einschlägigem Publikationsprofil (bspw. Verlage mit dem Schwerpunkt Gesundheits- und Heilberufe, aber auch Selbstheilung und Esoterik).

Die Qualität ist hier sehr heterogen und kann in derselben Zeitschrift von Beitrag zu Beitrag stark variieren. Auch die von den Verlegern oder Verbänden selbst gewählten Bezeichnungen ihrer Produkte (bspw. Fachmagazin, Ausbildungszeitschrift, (Unabhängige) Fachzeitschrift, Europäisches Journal) können hier keine Hinweise liefern.

Hier ist der/die Einzelne selbst gefordert, zum Forscher zu werden und die angebotenen Inhalte kritisch zu hinterfragen. (Dies gilt selbstverständlich auch für die als wissenschaftlich geltenden Artikel in den Forschungszeitschriften – siehe dazu Qigong und Heilung – Hinweise zur Qualitätsbeurteilung von Publikationen).

Serie „Heilung durch Qigong“

Heilung durch Qigong Teil 1 – Subjektive Effekte und wissenschaftliche Studien
QigongHeilung durch Qigong, die Arbeit mit dem Qi (Lebensenergie), gilt als allgemein gesunderhaltend. Dieser Grundgedanke des Yangsheng – der Pflege der Lebenskraft – unterscheidet es jedoch nicht unbedingt von anderen Systemen der Gesundheitspflege, der Bewegungslehre oder von anderen therapeutischen Atemschulen. Es gibt keine fundierten wissenschaftlichen Langzeitstudien, die eine besondere Wirksamkeit von Qigong für bestimmte Krankheiten belegen…
Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit von Qigong stehen vor einer doppelten Herausforderung. Zum einen transportiert der kulturelle Hintergrund von Qigong eine spezifische Betrachtung des Menschen, die dem westlichen Körperbild, welches die Grundlage „moderner“ medizinischer Forschung ist, in Teilen widerspricht. Dazu tritt das Problem, dass die wissenschaftlichen Standardmethoden medizinischer Forschung, die derzeit die Qigong-Forschung bestimmen, anknüpfend an das westliche Bild der Medizin und auch aus ihrer eigenen Forschungstradition heraus, teilweise ungeeignet sind, typische Aspekte des Qigong zu erfassen…
Wissenschaftliche Qigong Studien – Bestimmung des Forschungsgegenstandes Anschließend an den Abschnitt zur Methodik der Qigong-Forschung beschäftigt sich dieser Teil mit der Bestimmung des Forschungsgegenstandes (was ist Qigong?). Die häufigste Form der wissenschaftlichen Studie, die Einzelversuchsreihe, wird kurz vorgestellt und ihre Bedeutung erörtert…
Qigong Meta-Studien (Metaanalysen) Heilung durch Qigong Teil 4 Neben den Einzelversuchsreihen gibt es in der Qigong-Forschung vor allem Meta-Studien (Metaanalysen) und Reviews (Forschungsübersichten), deren Funktion und typische Ergebnisse hier kurz vorgestellt werden…
„Heilung durch Qigong“ – Forschungslandschaft Die vielfältige und oft auch heterogene Forschungslandschaft erschwert den Überblick für interessierte Praktizierende. Allein die universitäre Forschung teilt sich auf viele Felder mit jeweils eigenen Forschungsmethoden auf: von Medizin über Bewegungslehre/Sportwissenschaften bis hin zu Kulturwissenschaften, Religionswissenschaften und Philosophie. Dazu gibt es verschiedene gemischte Ansätze (sog. inter- oder transdisziplinäre Forschung)…
Quellen medizinischer Forschung über Qigong und Heilung Die Schwierigkeit für alle an Qigong-Forschung Interessierten liegt darin, dass bei Qigong als allgemein gesunderhaltendem System die Artikel über alle Gebiete verstreut sind. Wo also anfangen?
Qigong und Heilung – Hinweise zur Qualitätsbeurteilung von Publikationen Der folgende Abschnitt zeigt einige Anhaltspunkte für die Einordnung von Publikationen zu Qigong und Heilung auf: Was sind mögliche Hinweise für die Einordnung einer Publikation? Ist ein Wissenschaftler ein Qigong-Experte? Ist ein Qigong-Experte, der Qigong ernsthaft betreibt – also an seiner Ausführung „forscht“ – ein Wissenschaftler? Wann ist eine Zeitschrift eine Fachzeitschrift? Wie kann man Kongresse und Institute einschätzen?

Autor: Redaktion Taiji Forum

Bilder: Taiji Forum