Klein aber fein

#martialmonday 15 – Klein aber fein

Klein aber fein – #martialmonday 15 – Anwendung Press 2 

Eine kaum wahrnehmbare Bewegung mit großem Effekt ist ein Ideal des Taijiquan. Wie kann man das erreichen? Mit viel Übung ist kurze Antwort. Eine längere Antwort wäre: Indem man groß anfängt und nach und nach immer kleiner und kleiner wird. Um diese Herangehensweise zu illustrieren, gehen wir wieder zurück zur letzten Bewegung der Form und dem Aspekt der indirekten Kraft. Der heutige #martialmonday behandelt das Üben der Bewegung Drücken als kleinere Bewegung.

Die Übung – Drücken als kleine Bewegung

Als kleine Bewegung ist die Übung die Folgende: man drückt die Hände zusammen, wie in der Form, während der Partner / die Partnerin Widerstand gibt, indem er beide Hände in den Zwischenraum hält. Dort bleibt er/sie unbeweglich stehen, mit dem Vorsatz sich nicht zu bewegen und hält gegen den Druck, der von der übenden Person aufgebaut wird.

Mit Widerstand umgehen

#martialmonday 15 - Klein aber fein Ein Weg, die Übung zu machen, ist, die Hände sehr doll und/oder schnell zusammen zu drücken und sofort einen Erfolg zu erzielen – wenn die andere Person langsamer oder schwächer ist als man selbst. Das ist einfach. Insbesondere für kräftig gebaute oder gut trainierte Jungs und Mädels gibt es dabei nichts zu lernen. Aber was ist, wenn die andere Person stärker ist? (Falls du der stärkste Mensch der Welt bist, nimm es einfach als Gedankenexperiment.)

Der wichtigste Punkt wäre es in diesem Fall, um den Widerstand herum zu gehen. Dies schafft man, indem man die Ellenbogen den Fingern freilaufend folgen lässt. Beide Ellenbogen machen dann einen kleinen Bogen. Dies liegt daran, dass sie nicht länger von den eigenen Muskeln zurückgehalten werden. Die vorherige „natürliche“ Kontraktion des Armes – Teil unserer ersten Natur – ist dadurch entstanden, dass wir die andere Person zu sehr bewegen wollten. Dieses Zurückgehaltenwerden von dem Willen etwas zu erreichen ist ein Muster, das man überwinden muss, um sich frei zu bewegen.

Körperliche Grenzen

Sei dir bewusst, dass, wenn du mit einem Partner übst, der viel stärker ist als du, du die Übung richtig machen kannst, aber trotzdem nichts erreichst. Eine beträchtliche Menge Kraft kann überwunden werden, indem man seinen Körper organisiert, aber es wird immer eine Grenze geben. Wenn man diese Grenze überwinden will, ist die einzige Möglichkeit, Geschwindigkeit zu nutzen. Dies würde bedeuten, die Verbindung zwischen Gehirn, Fingern und Zehen zu trainieren – wenn man den indirekten Aspekt der Kraft, wie oben beschrieben, gemeistert hat.

Schau in unser #martialmonday Video für eine Demonstration der Übung. Viel Spaß beim Üben!

Video #martialmonday 15 – Press – Klein aber fein

#MartialMonday 13 – Indirekte Kraft