Tai Chi für einen gesunden Rücken

Tai Chi

Mit Tai Chi Rückenschmerzen vorbeugen und lindern

Mit Tai Chi Rückenschmerzen vorbeugen und lindern

Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge leiden rund 85 Prozent der Deutschen mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen. Häufig sind Bewegungsmangel, Stress und psychische Belastungen Ursache der Beschwerden. Experten empfehlen deshalb, regelmäßig und angemessen Sport zu treiben. Doch nicht jede Sportart eignet sich für Menschen mit Rückenbeschwerden. So können Jogging oder Krafttraining die Beschwerden unter Umständen noch verschlimmern. Tai Chi hingegen kräftigt die Muskulatur, schont die Gelenke und trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Einen wissenschaftlichen Beleg für die Wirksamkeit von Tai Chi zur Linderung von Rückenschmerzen gibt es jedoch bislang nicht. In einigen Studien wurde aber bereits der positiven Effekt der chinesischen Bewegungskunst auf die Gesundheit belegt.

Rückenschmerzen durch verspannte Muskeln

Durch Tai Chi Verspannungen entgegenwirken

Die aufrechte Körperhaltung im Tai Chi

Surf-Tipps zum Thema „Tai Chi und Gesundheit“

Rückenschmerzen durch verspannte Muskeln

Der Rücken hält und stabilisiert den Körper dank Wirbelsäule und Muskeln und ermöglicht das aufrechte Gehen. Häufig sind Muskelverspannungen oder eingeklemmte Nerven Ursache von Rückenschmerzen. Um ernsthafte Verletzungen und Erkrankungen als Auslöser der Beschwerden auszuschließen, sollten Rückenschmerzen ärztlich abgeklärt werden, bevor Betroffene mit Fitnesstraining, Rückenschule oder Tai Chi beginnen. Letzteres eignet sich vor allem bei Fehlhaltungen infolge muskulärer Verspannungen zur Linderung der Schmerzen und zur Verbesserung der Körperhaltung. Im Idealfall wird Tai Chi zur Vorbeugung von gesundheitlichen Problemen wie Rückenschmerzen regelmäßig praktiziert, so dass die Probleme bereits im Vorfeld vermieden werden. Neben körperlichen Ursachen können auch psychische Probleme wie Stress oder eine hohe emotionale Belastung schmerzhafte Verspannungen im Bereich des Rückens auslösen. Meist sind dann zunächst vor allem Nacken und Schultern betroffen. In der Folge können zudem Kopfschmerzen und zahlreiche weitere Probleme auftreten.

Durch Tai Chi Verspannungen entgegenwirken

Entspannung mit Tai Chi und Qigong

Obwohl es im Tai Chi keine speziellen Rückenübungen gibt, tragen die langsamen und fließenden Bewegungen zur Rückengesundheit bei. Die Jahrtausende alte Bewegungsform gehört zu den inneren Kampfkünsten und kann sowohl sportlich als auch meditativ praktiziert werden. Im Fokus stehen dabei neben einer gesunden, aufrechten Körperhaltung das „Loslassen“ und Entspannen, so dass sich Körper und Geist gleichermaßen erholen und zur Ruhe kommen. Da Rückenschmerzen meist sowohl eine körperliche als auch eine psychische Komponente haben, empfinden Betroffene Tai Chi häufig als sehr wohltuend. Durch das achtsame und bewusste Ausführen der Bewegungen werden Alltagsprobleme und Stress „losgelassen“. Die Aufmerksamkeit liegt auf der Körperwahrnehmung. Durch gezieltes Entspannen bestimmter Bereiche wie der Schultern oder der Nackenmuskulatur empfinden Tai Chi Übende häufig ein Gefühl der Erleichterung als ob ihnen sprichwörtlich „eine große Last von den Schultern genommen“ wurde oder das, was einem „im Nacken sitzt“, plötzlich nicht mehr da ist. Dieser Effekt kann auch äußerlich erkennbar sein, indem durch Verspannungen dauerhaft hochgezogene Schultern sichtlich ein Stück herunterrutschen.

Die aufrechte Körperhaltung im Tai Chi

Im Tai Chi werden keine einzelnen Übungen praktiziert, sondern vielmehr eine Reihe von Bewegungen, die sogenannte Tai Chi Form, geübt, die sich abhängig vom Tai Chi Stil, aus 24, 37, 48, 60 oder mehr aufeinanderfolgenden „Bildern“ (Einzelbewegungen“) zusammensetzt. Obwohl die Formen zum Teil optisch deutlich von einander abweichen, unterliegen alle den Tai Chi Prinzipien, zu denen unter anderem eine aufrechte, entspannte Körperhaltung gehört. Die Wirbelsäule, die im Tai Chi auch „Himmelssäule“ genannt wird, sollte dabei nicht verdreht oder gekrümmt, sondern stets gerade sein. In vielen Tai Chi Büchern wird die ideale Tai Chi Körperhaltung wie folgt beschrieben: Der Übende soll sich vorstellen, dass der Körper von oben durch einen Faden gehalten wird, der am Scheitelpunkt des Kopfes (Baihui, „himmlische Pforte“) befestigt ist. Am Steißbein ist ein Gewicht befestigt, das nach unten zieht. Durch diese Vorstellung wird die Wirbelsäule „auseinandergezogen“ und aufgerichtet. Die einzelnen Wirbel sollen dabei gelöst und entspannt wie auf einer Perlenschnur aufgefädelt sein. Im Geist werden Kopf und Schultern ganz leicht, während alles Schwere abwärts bis in die Beine und weiter in die Füße sinkt, die im Tai Chi einen festen, mit dem Boden verwurzelten Stand haben sollen. Eine solch gefestigte Basis bildet die Grundlage für einen gesunden Rücken. Zudem unterstützen ein entspannter, aber kräftiger Rücken und Hals die optimale Versorgung des Gehirns. Auch dem unteren Rücken (Lendenwirbelsäule) und dem Bereich des Bauches kommt eine wichtige Bedeutung im Tai Chi zu. So befindet sich das sogenannte Dantian (auch Dantien) – der Sitz des wahren „Qi“, das Energiezentrum – etwa drei Finger breit unterhalb des Bauchnabels, leicht körpereinwärts gerichtet. Der Bauch und der untere Rücken sollen entspannt sein, damit die Energie fließen und im Körper zirkulieren kann. Auf diese Weise wird nicht nur Rückenschmerzen vorgebeugt, sondern gleichzeitig der Energiefluss und somit Körper und Geist positiv beeinflusst.

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Autor: Redaktion taiji-forum.de

Fotos: taiji-forum.de