Vorspulen – Tai Chi Aspekte

Tai Chi Aspekte – Der Kassettenrecorder, Teil 3: Vorspulen

Lass mal `ne Runde auf die Tube drücken!
Versuche, die From schneller zu machen als gewohnt, vielleicht in etwa doppelt so schnell als sonst. Dieser Tai Chi Aspekt kann auf jedem Niveau geübt werden – mit unterschiedlicher Zielsetzung.

Video „Vorspulen“

Anfänger*innen

Vorzuspulen hilft dir dabei, deine Sattelfestigkeit in Bezug auf die Choreographie zu überprüfen.
Am Anfang kann das Spulen im Chaos enden, weil dein Gehirn und dein Körper an die langsame Geschwindigkeit gewöhnt sind und die Ähnlichkeit vielleicht nicht gleich erkennen. Versuch es einfach noch einmal und es wird schon besser gehen. Wenn du beim Vorspulen immer an verschiedenen Punkten hängen bleibst, kehre einfach zu einem anderen Zeitpunkt nochmal zu diesem Aspekt zurück und übe das Spulen als solches. – Wenn du eine Tendenz erkennst, an bestimmten Stellen regelmäßig hängen zu bleiben, ist dies ein Hinweis, wo du mit deiner Formwiederholung anfangen solltest.

Fortgeschrittene

Durchstarten und das hohe Tempo halten ist kein Problem mehr für dich? Herzlichen Glückwunsch! Dies ist ein toller Erfolg! – Jetzt hast du genug Erfahrung gesammelt, um in dich hineinzugucken und zu beobachten, ob du die Körpermechanik mitgenommen hast, während du schneller geworden bist, oder ob Teile davon bei dem Vorgang auf der Strecke geblieben sind. Spule noch einmal vor und überprüfe während dessen deine Bewegungsachsen! Welche von ihnen brauchen etwas Feintuning?

Bonus: Ich will die Form noch schneller machen! Sag mir wie!

Vorspulen

Unsere Spultaste hat ihre Grenzen – genau wie die an unserem alten Kassettenrecorder. Während du schneller geübt hast, hast du vielleicht gemerkt, wie deine Atmung sich geändert hat. Die Voraussetzung dafür an „meditativer“ Atmung zu arbeiten, ist eine langsame Bewegung.

Sich sehr schnell zu bewegen erfordert Betonungen. Das bedeutet, dass du dafür bis zu einem gewissen Grade den Fluss opfern musst. Die Extreme zu betonen fügt dem ursprünglichen Fluss außerdem einige zusätzliche Aktivierungen hinzu, die im meditativen Tempo nicht sichtbar betont werden und somit auch nicht als eigene Endbilder gezählt werden.

Es gibt keine Regeln, wo man die Betonungen setzt – sie hängen von der Anwendung ab, die du dabe im Kopf hast. Wenn du also die Form sehr schnell machen willst, gelingt dir dies, indem du diese Form selbst formst, ihre Bilder entwickelst.

Der beste Weg dahin sind Partnerübungen. Schnelle Schläge mit einem Partner zu üben ist ein praktischer Ansatz, die verschiedenen möglichen Betonungen herauszufinden und daran zu arbeiten, in diese Bilder zu expandieren. Außerdem ist das Üben zusammen mit einem Tai Chi-Kumpel der bei Weitem unterhaltsamste Weg, die 10.000 Wiederholungen zu absolvieren, die dein beabsichtigtes Unterfangen Gerüchten zufolge braucht. 😉

Autor: Tai Chi StudioGabi Kannenberg
Foto: Nils Klug